Frosttage



Was sich in der letzten Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bereits andeutete, wurde 24 Stunden später zur Gewissheit: Der Winter steht vor der Tür. Die ersten drei Frostnächte in der Landeshauptstadt zeigen dem Gartenfreund gnadenlos an, dass es mit dem Einräumen der Topfpflanzen nun aber zügig voran gehen muss, will er keinen Totalschaden riskieren.

Bereits am Freitagnachmittag stellte ich einige Kakteen auf die Terrasse, schob die Trompetenblumen an die Hauswand und sammelte die inzwischen leeren Töpfe nach und nach wieder ein. Auch unsere beiden Agaven bekamen ein vorläufiges Zuhause. Ich bugsierte sie, nachdem ich beide Pflanzen wieder ausgebuddelt hatte, in eine Plastewanne, die auf die Terrasse stellte. Von dort aus werden sie den vermeintlichen Gang  in den Keller antreten müssen.

Der an die Tür klopfende Winter 2018 zeigt, dass nach einem trockenen und heißen Sommer in den mittel - und nordeuropäischen Gefilden, keineswegs ein milder Winter folgen muss. Und die Erfahrung aus den vergangenen Jahren ist zumeist eine andere. Ab Ende Oktober bis Mitte November wurde es immer kühl und ungemütlich.

Ob die drei Frosttage nun ein Hinweis auf eine ersehnte weiße Weihnacht sein könnten, wage ich aber dann doch zu bezweifeln. Oft lag an diesen Tagen weder Schnee, noch war es kalt. Ganz im Gegenteil: Der Wetterbericht nach der " Tagesschau " gab Temperaturen um 12 Grad Plus und mehr an. Vor drei Jahren herrschten bis zum Jahresbeginn 2016 bundesweit Plusgrade.

Aber es gab auch eisige Winter, so wie jenen 1962 / 1963:

https://de.wikipedia.org/wiki/Winter_1962/63_in_Europa

Sechs Jahre vorher war der Winter auch nicht gerade mild:

https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/der-eis-februar-1956-unter-30c-und-zugefrorener-rhein/

Während dieser Eiszeiten und vielen Frosttage registrierten viele europäische Länder auch Tote. Wer kein Dach über dem Kopf hatte, war gefährdet, wer keine Heizung hatte wohl auch. Und so las ich dazu:

Mit einem schlagartigen Schneegriesel begann der Winter 1978/79 am 29. Dezember um 19 Uhr. Am 30. und 31 Dezember fielen rund 25 Zentimeter Schnee, strenger Frost stellte sich ein und noch mehr Schnee. Stromabschaltungen ließen die meisten Kölziger Silvester im Dunkeln sitzen. Am Neujahrstag gab es zweimal für je 30 Minuten Strom. Noch bis 3. Januar musste immer wieder auf Strom verzichtet werden. Die Leute kauften Talglichter auf. Die Betriebe lagen still. In Stadtwohnungen stellten sich Frostschäden ein. Die Kohleförderung stockte. Aus der Bundesrepublik kamen Steinkohlelieferungen. "


https://www.lr-online.de/lausitz/forst/durch-die-kaeltesten-wintertage-des-20-jahrhunderts_aid-3554087


Wenn ich diese und die nachfolgenden Schilderungen lese, fröstelt es mich auch bei 19 Grad Zimmertemperatur.


http://old.wetterzentrale.de/cgi-bin/webbbs/wzconfig1.pl?read=93


Da ist die Frage, ob wir in diesem Jahr mit weißen Weihnachten rechnen dürfen, wohl eher ganz unter geordnet zu betrachten.

Dennoch: Frosttage im November hin, weiße Weihnachten her. Nach dem Kasper im Weißen Haus ist der Klimawandel eine Erfindung der Chinesen. Hmmmmmh? Eine Erfindung wohl nicht, aber ein mit verursachender Grund.


" La Düsseldorf " - " Cha Cha 200 " - " Viva " - 1978:



Da war doch etwas mit Stromausfall, Frosttagen und Schäden und Steinkohlelieferungen aus der verfaulten Kralle des kapitalistischen Klassenfeindes?

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Yippie-A-Yeah! ;o)

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