Das Leben in den Zeiten von Corona

Als vor mehr als 2 1/2 Monaten die ersten Meldungen über eine neuartige, ansteckende Atemwegserkrankung, die in Ausnahmefällen tödlich verlaufen kann, aus dem fernen China kommend über die Medien in die Bevölkerung gestreut wurde, dachte die Mehrzahl der Bundesdeutschen: Gut, ja, gut, China ist weit weg. Was soll uns da passieren?

Wenige Tage später gab es jedoch die ersten gesicherten Erkenntnisse, dass die Infektionskrankheit bereits in Deutschland angekommen war. Ein Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem bayrischen Gauding hatte sich während einer betriebsinternen Schulung bei einer chinesischen Teilnehmerin angesteckt.

Eine dazu von den Medien befragte "Seuchen -  Expertin " kam zu dem voreiligen Schluss, dass eine Übertragung der sich mittlerweile in China rasant ausbreitenden Krankheit, nur durch den Austausch von Körperflüssigkeiten möglich sein. Wie sich wenige Wochen danach herausstellte, war diese spekulativ geäußerte " Experten - Meinung " ein gewaltiger Trugschluss. Die Firma musste wegen der hoch infektiösen Krankheit, die als " Corona " bezeichnet wurde, zeitweise dicht machen (  https://de.wikipedia.org/wiki/Webasto#Coronavirus-Erkrankungsfälle_ab_Januar_2020 ).

Der sich zunächst als sehr glimpflich zeigende Verlauf der " Corona " - Fälle, die ausschließlich in Bayern auftraten ( die hiesigen Nachrichten, insbesondere des öffentlich - rechten Bayrischen Rundfunks, weiteten die " Corona " - Erkrankungen gleich auf das gesamte Deutschland aus, um den Freistaat hier in eine medial bessere Stellung zu bringen ), führten zu keinen tiefgreifenden, den Einzelnen beschränkenden Maßnahmen. China war von Europa immer noch sehr weit weg.

Berichtet wurde allenfalls von jenen - notwendigen - Restriktionen durch die chinesische Staatsführung, die kurz danach das gesamte Land für mindestens 2 Monate still legten.

Neben der belehrenden Arroganz, die sich hier bei vielen Europäern breit zu machen drohte, kam es teilweise aber auch zu mahnenden Hinweisen, dass sich die " Corona " - Pandemie auch innerhalb Europas einstellen könne.

Nun haben wir den Salat. Die Grenzen vieler Nachbarländer und europäischer Staaten sind geschlossen worden. Es wurden Flug - und insbesondere Reiseverbote erlassen. 
" Corona " hat den europäischen Kontinent aktuell fest im Würgegriff.

Das gilt auch für Deutschland. Das Transitland, inmitten Europas, ist ebenfalls von der " Corona " - Pandemie vollends erfasst worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie#Deutschland
Die Medien hämmern seit Tagen nur noch ein Thema in die teutonischen Schädel. Es heißt - immer variantenreich dargestellt :



COVID-19-Pandemie (umgangssprachlich auch Coronavirus-PandemieCorona-PandemieCoronavirus-Krise oder Corona-Krise

 Beim Hören der eintönigen Nachrichten zu und über jenes Thema, stellte ich mir die - vielleicht berechtigte -Frage, was denn nun der Unterschied zwischen einer " Pandemie " und einer " Epidemie " sei.
Das Internet gab mir dazu diese Erklärungen:

Pandemie

sich weit ausbreitende, ganze Landstriche, Länder erfassende Seuche; Epidemie großen Ausmaßes

Epidemie

das Auftreten einer ansteckenden Krankheit in einem bestimmten begrenzten Verbreitungsgebiet (wobei eine große Zahl von Menschen gleichzeitig von der Krankheit befallen wird)

Aha, das wäre also zunächst geklärt.

Was allerdings in den Medien vielfach an Stuss zu der " Corona " - Pandemie verbreitet wird und wie sich eine Vielzahl von angeblichen Mitbürgern jetzt verhalten, dürfte bestenfalls als irrational zu bezeichnen sein.
Hamsterkäufe, unsinniges Horten von Artikeln ( Toilettenpapier, Konserven ) sowie das Verbreiten von Behauptungen zu der Infektionskrankheiten in den Sozialen Medien.

Neben dem allgemeinen Nachrichten - und Informationswahnsinn zu dem all gegenwärtigen Thema Corvit - 19 gibt es aber den gelebten Horror. Weil alle Nachbarländer ebenfalls die Grenzen geschlossen haben, bilden sich gigantische Staus. Vornehmlich durch die kontrollierte LKW - Abfertigung. So kam es am gestrigen Dienstag, den 17. März 2020 vor dem Grenzübergang Pomellen bei der Einreise nach Polen zu einem 59 Kilometer langen Fahrzeugstau. Auch heute stauten sich die Fahrzeuge dort auf zeitweise 25 Kilometern. In den heutigen Abendstunden am Grenzübergang Görlitz auf der A 4 gab es einen satten 63 Kilometer - Fahrzeugstau.
Weil Österreich seine Grenzen zu Ungarn.sowie auch umgekehrt dicht gemacht haben, strandeten Tausende Rumänen vor den Passierstellen in Österreich. Sie mussten mehr als 24 Stunden in ihren Fahrzeugen ohne Verpflegung ausharren.


Es sind Bilder in den Zeiten von " Corona ", die an ein wenig an die dunklen Jahre des so genannten Ost - West - Konflikts, an die frühen 1980er Jahre oder als es in Westeuropa noch keine einheitlichen Regelungen gab, erinnern. Lange Staus, genervte Fahrzeuginsassen und vielleicht ein wenig Willkür bei den Kontrollen. Eigentlich hatten wir, hatte Europa das längst hinter sich gelassen.

Doch was es mit der europäischen Krisenbewältigung auf sich hat, lässt der Extremfall Italien nur erahnen. Nicht nur, dass das ohnehin wirtschaftlich gebeutelte Land, dass eben die höchst Pro - Kopf - Verschuldung in der EU aufweist, mit der " Corona " - Krise überfordert zu sein scheint, nein, jetzt wird die Ursache - analog zum Trump´schen Schwachsinn - auch noch dem Nachbarn aus Deutschland in die Schuhe geschoben. Angeblich sollen Mitarbeiter des Garchinger Automobilteilezulieferers " Webasto " das Virus ins Sonnenland geschleppt und dort verbreitet haben. Dieses ist als Lüge der Italiener entlarvt worden. So schafft sich das am Boden liegenden Nachbarland keine freundlichen Helfer. 

Ganz so einfach wie der Vollpfosten Trump, der pauschal den Europäern die Schuld an der " Corona " - Verbreitung in den USA gibt, kann es sich Italien dann doch nicht machen. Es dürfte eher die eigene Unfähigkeit sein, das unzureichende Versorgungssystem so aufzustellen, dass es keine Epidemie geben kann, an der das Land jetzt in die Knie zu gehen scheint.

So jagen sich die Schreckensnachrichten aus diversen Ländern der Welt und Europas beinahe täglich selbst. " Corona " ist jetzt überall. Und das Virus wird bestimmt noch einige Zeit lang die Politik, die Gesellschaft und den Einzelnen in seinem Umfeld beeinträchtigen.

Nicht wenige " Experten " fordern bereits noch rigorosere Maßnahmen als den bisherigen Verbotskatalog. Eine beschränkte bis absolute Ausgangssperre ist im Bereich des Möglichen. 
  
Was aber  kann ein zwangsweise Eingesperrten mit seiner vielen, ihm geschenkten Zeit anfangen? Er kann kein Fußball glotzen, denn dort gibt es jetzt keinen ( allenfalls aus der " Sky " - Konserve ). Er kann kein Restaurant aufsuchen, denn die sind alle dicht. Er kann nicht im Ausland, nein auch nicht in den beliebten Feriengebieten der Nord - oder Ostsee einige Tage Urlaub verbringen.
Aber, er kann ein wenig über sein eigenen Leben sinnieren. Er kann einen Blog schreiben. Oder, ja, auch das kann er noch, ein Buch lesen. 

Vielleicht werde ich es endlich schaffen, eines wie jene Schwarte von Gabriel Maria Marquez mit dem Titel " Die Liebe in den Zeiten der Cholera ", zu lesen. Auch Orwell´s Roman " 1984 " ist nach wie vor aktuell.
Lesen in den Zeiten von " Corona "?

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Liebe_in_den_Zeiten_der_Cholera




MOBY GRAPE  -  Rounder  -  1967:





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