Die NDR - Hitparade aus dem Kofferradio der 60er Jahre
Gestern war Freitag. Freitag, ein Dreizehnter. Nicht gerade ein Glückstag für den Normalo, wenn dem Althergebrachten geglaubt werden kann. Während sich meine bessere Hälfte auch an diesem Freitag ab 13.00 Uhr unserer ältesten Enkeltochter zuwandte, kümmerte ich mich um die Wochenendwäsche. Ich räumte dabei auch den Trockner aus, der jetzt noch im Einsatz ist, weil die Außentemperaturen ein Heraushängen noch nicht zulassen.
Beim sorgsamen Zusammenlegen der Handtücher kam mir plötzlich ein alter deutscher Schlager ins Gedächtnis zurück, den ich vor mehr als 50 Jahren eigentlich hasste. Nicht weil dieser besonders schmalzig ist, sondern eher, weil er damals die übliche Spiellänge von knapp 2 1/2 - bis maximal 3 Minuten erheblich überschritt. Das Monstrum heißt " Geh nicht vorbei " und wird von einem Christian Anders gesungen.
Anders ist Österreicher. Also damit ein besserer Deutscher. Der gute Christian dürfte mit seinen zarten 75 Lenzen, immer noch in der Medienöffentlichkeit herum schwirrend, somit als alter Hase zu bezeichnen sein. Gleichwohl er sich nicht mehr in diesem Genre tätig, sondern versucht sich als " Verschwörungstheoretiker " auf seinem eigenen Youtube - Kanal.
Dieses Wirken hat ja längst den unschätzbaren Vorteil, dass der größte Schwachsinn, den auch er dort verbreitet, für immer und ewig der Nachwelt erhalten bleiben könnte. Es sei denn, er wird von Außerirdischen, die die USA okkupieren, alsdann gelöscht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Anders
Wie dem auch sei, des Ander´s - Schlager - Mumie ging mir beim Zusammenlegen der Handtücher nicht mehr aus den Kopf und so dröhnte ich minutenlang in der Waschküche - dieses allerdings bei zwei geschlossenen Türen, damit unsere Enkeltochter meine Kehlkopfakrobatik nicht mit hören konnte - immer den gleichen Refrain aus dem oben benannten Lanfbrenner:
" Oh,oh,ooooooooooh: Geh´nicht vorbei als wär´nichts gescheh´n. .... "
Dann aber kam - weil ich eben nicht textsicher bin - "... Und hör´auf zu lüüüüüügeeeen... "
Und weil ich die Ander´sche Schwarte einst als Schmalz betrachtete, habe ich mir den Liedtext nie richtig angehört, sondern, wenn ein solcher Schlager in der Hitparade angedudelt wurde, aus Protest den linksseitig am Kofferradio angebrachten, drehbaren Lautstärkeregler, der bereits vom vielen Benutzen eine leicht dunkle Färbung bekommen hatte, einfach bis zum Anschlag herunter gedreht. manchmal, wenn mich die Wut packte, weil statt meiner heiß geliebten Favoriten, wie " Stones ", " Who " oder " Small Faces ", eben die Schlageraffen mit Namen Roy Black, Wencke Myhre oder das holländische Muttersöhnchen Heintje sehr gute Platzierungen erlangten, das elterliche Kofferradio - Modell " ITT Schaub - Lorenz Touring 80 " einfach abgeschaltet und erst wieder angemacht, wenn ich in etwa damit rechnen konnte, das der gelistete Hitparaden - Schlager beendet sein könnte.
Zu den regelmäßig und gern gehörten Radiosendungen zählte in jenen Jahren die NDR 2 - " Internationale Hitparade ", die ab 17.00 Uhr aus einem Studio in Hamburg gesendet wurde.
Da saß ich dann - nachdem sich meine Eltern neben einem chicen Ford Taunus 12 M für viel Geld - einige Monate danach auf noch ein Kofferradio zugelegt hatte, nämlich jenes heutige Kultobjekt der längst nicht mehr existieren Firma " Schaub - Lorenz ", danach " ITT Schaub - Lorenz ". jeden Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr im gemeinsamen Kinderzimmer und lauschte der " NDR - Hitparade ".
Sie wurde von Ilse Rehbein und mutmaßlich abwechselnd von Wolf Dieter Strubel moderiert. Gespielt wurden die 20 Single, welche sich nach einer angeblich Hörerumfrage ( es konnten Postkarten hierzu an den " NDR ", Rotenbaum Chaussee in Hamburg ) eingesandt werden, einen Platz von 20 bis 1 erhielten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf-Dieter_Stubel
https://de.wikipedia.org/wiki/Ilse_Rehbein
Dabei waren aber sowohl englisch - sprachige oder insgesamt ausländische Lieder, wie auch deutsche Interpreten.
Das hörte sich dann so an:
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1966/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1967/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1968/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1969/top-100
In den Jahren der Beatmusik sendeten eine Reihe von Rundfunkstationen Hitparaden. Einige orientierten sich dabei an die Platzierungen in dem anglo - amerikanischen Raum oder den Nachbarländern. Damit wurden in den verschiedene Hitparaden eigentlich immer gleiche Titel in einer unterschiedlichen Reihenfolge gelistet. Doch eigentlich hörten die Jugendlichen von damals beinahe die gleichen Songs. So wie ich damals eben auch an jenen Sonntagen, wenn auf NDR 2 die Hitparade lief und unter anderen die Sigle gespielt wurden:
Diese und viele andere Stücke habe ich damals immer wieder gehört. Warum ich aber gerade auf das Schmalzlied von dem abgedrehten Österreicher gekommen bin, kann ich mir selbst nicht erklären. Vielleicht deshalb, weil ich Schlager - obwohl ich sie bis heute hasse -dann doch irgendwann mithören musste.
Beim sorgsamen Zusammenlegen der Handtücher kam mir plötzlich ein alter deutscher Schlager ins Gedächtnis zurück, den ich vor mehr als 50 Jahren eigentlich hasste. Nicht weil dieser besonders schmalzig ist, sondern eher, weil er damals die übliche Spiellänge von knapp 2 1/2 - bis maximal 3 Minuten erheblich überschritt. Das Monstrum heißt " Geh nicht vorbei " und wird von einem Christian Anders gesungen.
Anders ist Österreicher. Also damit ein besserer Deutscher. Der gute Christian dürfte mit seinen zarten 75 Lenzen, immer noch in der Medienöffentlichkeit herum schwirrend, somit als alter Hase zu bezeichnen sein. Gleichwohl er sich nicht mehr in diesem Genre tätig, sondern versucht sich als " Verschwörungstheoretiker " auf seinem eigenen Youtube - Kanal.
Dieses Wirken hat ja längst den unschätzbaren Vorteil, dass der größte Schwachsinn, den auch er dort verbreitet, für immer und ewig der Nachwelt erhalten bleiben könnte. Es sei denn, er wird von Außerirdischen, die die USA okkupieren, alsdann gelöscht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Anders
Wie dem auch sei, des Ander´s - Schlager - Mumie ging mir beim Zusammenlegen der Handtücher nicht mehr aus den Kopf und so dröhnte ich minutenlang in der Waschküche - dieses allerdings bei zwei geschlossenen Türen, damit unsere Enkeltochter meine Kehlkopfakrobatik nicht mit hören konnte - immer den gleichen Refrain aus dem oben benannten Lanfbrenner:
" Oh,oh,ooooooooooh: Geh´nicht vorbei als wär´nichts gescheh´n. .... "
Dann aber kam - weil ich eben nicht textsicher bin - "... Und hör´auf zu lüüüüüügeeeen... "
Und weil ich die Ander´sche Schwarte einst als Schmalz betrachtete, habe ich mir den Liedtext nie richtig angehört, sondern, wenn ein solcher Schlager in der Hitparade angedudelt wurde, aus Protest den linksseitig am Kofferradio angebrachten, drehbaren Lautstärkeregler, der bereits vom vielen Benutzen eine leicht dunkle Färbung bekommen hatte, einfach bis zum Anschlag herunter gedreht. manchmal, wenn mich die Wut packte, weil statt meiner heiß geliebten Favoriten, wie " Stones ", " Who " oder " Small Faces ", eben die Schlageraffen mit Namen Roy Black, Wencke Myhre oder das holländische Muttersöhnchen Heintje sehr gute Platzierungen erlangten, das elterliche Kofferradio - Modell " ITT Schaub - Lorenz Touring 80 " einfach abgeschaltet und erst wieder angemacht, wenn ich in etwa damit rechnen konnte, das der gelistete Hitparaden - Schlager beendet sein könnte.
Zu den regelmäßig und gern gehörten Radiosendungen zählte in jenen Jahren die NDR 2 - " Internationale Hitparade ", die ab 17.00 Uhr aus einem Studio in Hamburg gesendet wurde.
Da saß ich dann - nachdem sich meine Eltern neben einem chicen Ford Taunus 12 M für viel Geld - einige Monate danach auf noch ein Kofferradio zugelegt hatte, nämlich jenes heutige Kultobjekt der längst nicht mehr existieren Firma " Schaub - Lorenz ", danach " ITT Schaub - Lorenz ". jeden Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr im gemeinsamen Kinderzimmer und lauschte der " NDR - Hitparade ".
Sie wurde von Ilse Rehbein und mutmaßlich abwechselnd von Wolf Dieter Strubel moderiert. Gespielt wurden die 20 Single, welche sich nach einer angeblich Hörerumfrage ( es konnten Postkarten hierzu an den " NDR ", Rotenbaum Chaussee in Hamburg ) eingesandt werden, einen Platz von 20 bis 1 erhielten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf-Dieter_Stubel
https://de.wikipedia.org/wiki/Ilse_Rehbein
Dabei waren aber sowohl englisch - sprachige oder insgesamt ausländische Lieder, wie auch deutsche Interpreten.
Das hörte sich dann so an:
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1966/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1967/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1968/top-100
https://www.chartsurfer.de/musik/single-charts-deutschland/jahrescharts/hits-1969/top-100
In den Jahren der Beatmusik sendeten eine Reihe von Rundfunkstationen Hitparaden. Einige orientierten sich dabei an die Platzierungen in dem anglo - amerikanischen Raum oder den Nachbarländern. Damit wurden in den verschiedene Hitparaden eigentlich immer gleiche Titel in einer unterschiedlichen Reihenfolge gelistet. Doch eigentlich hörten die Jugendlichen von damals beinahe die gleichen Songs. So wie ich damals eben auch an jenen Sonntagen, wenn auf NDR 2 die Hitparade lief und unter anderen die Sigle gespielt wurden:
Diese und viele andere Stücke habe ich damals immer wieder gehört. Warum ich aber gerade auf das Schmalzlied von dem abgedrehten Österreicher gekommen bin, kann ich mir selbst nicht erklären. Vielleicht deshalb, weil ich Schlager - obwohl ich sie bis heute hasse -dann doch irgendwann mithören musste.
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