Trentepohlia umbrina



Seit dem meine bessere Hälfte zu ihrem Geburtstag eine der vielen Fitnessuhren geschenkt bekommen hat, wurde das Tagesprogramm dementsprechend umgestellt. Der Mini - Computer misst ja so allerlei. Darunter auch die Anzahl der täglich getätigten Schritte und spricht - ganz der US - Amerikaner - nach dem Überschreiten der letzten Zahl eine ordentliche Belobigung aus. Das elektronische Wunderwerk lässt sich natürlich auch mit weiteren Datensammlern anderer Nutzer verbinden, was es für den Besitzer allerdings nicht gerade einfacher macht, diesem selbst auferlegten zwang dann doch zu widerstehen.

Egal, die Leistungskurve steigt tatsächlich von Tag zu Tag an. Gestern hatten wir bereits 10.800 Schritte =  6,480 Kilometer auf dem Zähler. Da macht doch das Spazieren gehen in den harten " Corona " - Zeiten noch mehr Spaß.

 Der kalte Nordost - Wind hatte sich zudem gelegt und dann und wann lugte sogar die Sonne aus dem ansonsten stark bewölkten Himmel hervor.

Beim umgekehrten Rundgang um den Echinger See, dem das Frühlingserwachen durchaus anzusehen ist, machten wir einen kleinen Umweg entlang des Gewässerrandes, um von dort aus die Enten mit dem mitgenommenen Brot zu füttern.

Der Abweg führte durch den begrünten Bereich. Dabei kam mir die Idee, jene Bäume und Büsche mal genauer unter die Lupe zu nehmen, die mit einem auffällig rostbraunen Belag versehen sind. Es handelt sich dabei um eine Befallart, die sich Rotbraune Fadenalge (  Trentepohlia umbrina ) nennt und gerade in den südlicheren Bereichen Europa anzutreffen ist.

Nein, es sieht nicht gerade sehr schön aus, wenn ein Stamm oder zudem noch das Astwerk damit belegt ist.

Als Hobby - Gärtner hatte ich zunächst den festen Glauben angenommen, dass diese Alge ein Baumschädling wäre. Mitnichten, wie ich seit einiger Zeit in Erfahrung gebracht habe:



https://www.berlin.de/senuvk/pflanzenschutz/merkblaetter/de/download/algen_flechten.pdf


Auch wenn die Rotbraune Fadenalge mit dem von ihr befallenen Gewächs keine Symbiose bildet, sieht der oft großflächige Befall nicht gerade schön aus. Doch, was in der Natur vorkommt, muss dem Menschen und dessen oft sehr seltsames Verständnis von Ästhetik eben nicht immer gefallen.



Da unsere unmittelbaren Nachbarn in Österreich von dieser Baumbelag augenscheinlich noch stärker betroffen ist, hatten wir uns bereits ernsthafte Gedanken darüber gemacht, dass alsbald die anderen Bäume ebenfalls befallen werden und als krank gefällt werden müssen. Doch, der Waldbestand ist dort dadurch nicht gefährdet. 



GOLDEN DAWN  -  A Nice Surprise  -  Power Plant  -  1999:


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