Der Goldene Handschuh und Fritz Honka´s grausame Spielchen.



Die deutsche und die spätere Nachkriegsgeschichte ist ja sehr facettenreich. Zu den weniger geachteten Menschen in ihr zählen zweifellos die Serienmörder. Ob nun der einst in Hannover mordende Fritz Haarmann, der 1924 wegen 27fachen Mordes zum Tode verurteilt wurde, der wegen Mordes in 8 und versuchten Mordes in einem Fall zu lebenslanger Haft verurteilte Joachim Kroll oder im Harz lebende Joachim Pleil, der wegen Mordes in 10 Fällen ebenfalls zu Lebenslänglich verurteilt wurde, sie gelten als grausame Mehrfach - Mörder.



https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Serienmörder_(Deutschland)



https://www.kabeleinsdoku.de/themen/helden-und-verbrecher/die-10-schlimmsten-serienmoerder-deutschlands#Pleil


Unter ihnen ist auch der Name des am 31. Juli 1935 in Leipzig geborenen Fritz Honka zu finden.
Honka wuchs dort zunächst unter extrem schwierigen sozialen Verhältnissen auf. Seine Mutter war aufgrund der vielen Geschwister überfordert; sein Vater verstarb ein Jahr ach Kriegsende an den Folgen der erlittenen KZ - Inhaftierung und des exzessiven Alkoholkonsums.

Fritz Honka begann später eine Maurerlehre, die er wegen einer Allergie nicht fort führen konnte. 1951 floh er nach Westdeutschland, wo er sich als Hilfsarbeiter auf verschiedenen Bauernhöfen in Brockhöfe in der Lüneburger Heide verdingte.

Von dort aus zog er 1956 nach Hamburg, wo er bei den Howaldts Werften als Werftarbeiter tätig war. Kurz danach erlitt er einen schweren Verkehrsunfall, aufgrund dessen Honka multiple Gesichtsverletzung davon trug. Er musste seitdem mit einer Schiefstellung der Nase sowie mit einem ausgeprägten Schielen leben.
 Honka heiratete 1957 seine Verlobte Inge. Die Ehe wurde 1960 geschieden. Aus der Ehe ging sein Sohn Fritz hervor. Die Ehe zeichnete sich durch Gewaltätigkeiten zwischen den Eheleuten aus.

Wenig später heiratete Fritz Honka seine geschieden Ehefrau Inge ein zweites Mal. 1967 erfolgte die erneute Scheidung.

Honka zog nach Hamburg - Ottersen um, wo er mit eine zeitlang mit einer Lebenspartnerin wohnte. Während dieser Phase trat Honka das erste Mal strafrechtlich in Erscheinung. Eine Bekannte zeigte ihn wegen versuchter Vergewaltigung an. Er wurde durch das Schöffengericht Hamburg - Altona mit einer Geldstrafe belegt.

Honka, der zur Tatzeit einen Blutalkoholwert von 2,4 Promille hatte, bekam seine Alkoholprobleme nicht in den Griff. Seine Frauenbekanntschaften reduzierte er auf das Hamburger Stadtstreicher - und Prostituierten - Milieu rund um die Reeperbahn. In diesem von Gewalt und Trinkgelagen geprägten Umfeld lernte Honka seine später Opfer kennen.

Es waren allesamt Frauen im fort geschrittenen Alter, die zumeist als alkoholkrank galten und sich für eine Unterkunft, alkoholische Getränke oder zu geringen Geldbeträgen prostituierten.

Honka lernte seine späteren Opfer in den einschlägig bekannten Kneipen " Zum Goldenen Handschuh ", " Elbschlosskeller " und " Hong Kong " kennen. Er nahm die Frauen mit in seine Mansardenwohnung in der " Zeißstraße "

Dort zerstückelte er die Leichnam und entsorgte Teile oder versteckte sie auf dem Dachboden.

Obwohl Anwohner der Polizei Hinweise auf den in dem Haus herrschenden Verwesungsgeruch gaben, wurde diesen nicht nachgegangen.

Erst durch einen Wohnungsbrand, der sich zirka 5 Jahre nach dem ersten Mord an der Gelegenheitsprostituierten Gertraud Bräuer ( 42 Jahre alt ) ereignete, wurden die vier von Honka begangenen Verbrechen entdeckt.


  https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Honka


Der 2019 von dem Regisseur und Drehbuchautor Fatih Akin hierüber inszenierte Film " Der Goldene Handschuh " zeigt das Leben des Serienmörders Fritz Honka in einigen Abschnitten.
Er gibt in einprägsamen Sequenzen jenes Milieu wieder, dass in den 1970er Jahren im Hamburger Kiez - Umfeld vorherrschend war.



https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Goldene_Handschuh_(Film)


Wer vor dem Ansehen des Kinofilms kein dickes Fell besitzt, sollte diesen lieber meiden.
Nicht von ungefähr wurde " Der Goldene Handschuh " von dem Bezahlsender " Sky " auf dessen Spielfilmkanal am frühen Dienstagmorgen ab 2.00 Uhr gezeigt.

Honka war zwar ein perverser Frauenmörder, aber das Umfeld, in dem er sich aufhielt war es ebenso. Es werden Alkoholkranke, Gescheiterte, Verwahrlose gezeigt, deren Lebensinhalt sich auf das Alkohol trinken reduziert. Die Sexualität ist dabei nur Mittel zum Zweck. Weil dieses elendige Dasein am Rande der Gesellschaft sich nur im Rausch ertragen lässt, wird bis zum Umfallen gesoffen.

Honka hat dieses erkannt und auch so gehandelt. Aus einem Alkoholkranken wurde aber nicht nur deshalb ein Mehrfachmörder. Schon vor einem halben Jahrhundert war nämlich das Konsumieren von alkoholischen Getränken eine legitimierte Möglichkeit, sein eigenes Elend in einer bereits kranken Gesellschaft für kurze Zeit zu vergessen.



AGUSA  -  Melodi Fran St Knut  - Hogtid  -  2014:


 

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