Ist adidas systemrelevant?



Heute sendeten einige Nachrichtenkanäle, dass die in Herzogenaurach ansässige Sportartikelfirma adidas in Zahlungsschwierigkeiten sei und einen Überbrückungskredit von 2, 4 Milliarden Euro benötige.

Weil " Corona " weltweit aktiv ist, mussten der Konzern mit seinen 60.000 Mitarbeitern auch seine Verkaufsfilialen schließen. Auch der Vertrieb der vielfältigen Artikel über fremde Geschäfte konnte nicht weiter geführt werden. Lediglich der Handel über das Internet war erlaubt. Die aktuelle Situation führte deshalb zu einem massiven Umsatzeinbrüchen, der Aktienkurs sank dramatisch und der Konzern geriet binnen weniger Wochen in eine gefährliche Schieflage.

Dass dieser - neben anderen Filialketten - Betreibern - versucht hat, bis auf weiteres die Kosten zu reduzieren, dürfte betriebswirtschaftlich nachvollziehbar sein, moralisch sind diese Aktionen, nämlich eine bestehende Gesetzeslücke auszunutzen, mehr als verwerflich. Denn es trifft wohl überwiegend den, in solchen Fällen wirtschaftlich Schwächeren, der als Vermieter der Gewerberäume fungiert. 


https://www.ruhrbarone.de/ein-paar-gedanken-ueber-adidas-deichmann-und-hm/181882


Nun aber muss der Riese adidas einen Überbrückungskredit beanspruchen. Anderenfalls könnte die Pleite drohen. Das war 1990 schon einmal der Fall. Damals stieg der Franzose Tapie als Geldgeber in das Unternehmen ein. Die Firma wurde trotz weiterer Anteilsübernahmen sukzessive neu aufgestellt und erwirtschaftete in den Folgejahren enorme Profite ( https://de.wikipedia.org/wiki/Adidas#Verkauf_und_Börsengang ).
Hinter dem US - Konkurrenten Nike stiegen die Herzogenauracher zur Nummer 2 auf dem Weltmarkt auf.

Jetzt kam " Corona " und schüttelte den Giganten ordentlich durch.

Der Kredit ist inzwischen bewilligt worden.

Für den Außenstehenden stellt sich - allerdings nur am Rande - die Frage, warum vor zirka 8 Jahren der in die Insolvenz gegangene Schlecker  - Konzern keinerlei staatliche Kredite erhalten hat?

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlecker

Der Betrieb sei nicht systemrelevant, argumentierte die Politik 2012 ( Bundeskanzlerin Merkel ). Das Argument könnte vielleicht auch auf den adidas - Konzern zutreffen. Sportartikelhersteller gibt es genügend. Doch der entscheidende Unterschied könnte hier sein, dass adidas eher unverschuldet in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Bei Schlecker lagen die Gründe im Bereich des Missmanagements. Der alte, sture Firmen - Patriarch wollte sich nie in seine Geschäftsführung und die Firmenpolitik hinein reden lassen.

Heute klingelte es an der Haustür. Der Paketzusteller brachte eine Sendung. In dieser befand sich ein Paar adidas - Turnschuhe. Nicht gerade billig, aber sehr gut verarbeitet. Meine ersten Fußballschuhe waren die mit den drei Streifen. Meine einst für die Bundesjugendspiele erhaltenen Spikes auch. Die Treter kosteten mit fast 40 DM vor zirka 55 Jahren ein kleines Vermögen; die Spikes waren etwas billiger ( 29 DM ). Heute werden im Handel adidas _ Turnschuhe fünf Mal so teuer angeboten. Allerdings in Euro.

Meine bessere Hälfte hat sich vorgestern ein Paar adidas - Laufschuhe gekauft. Diese waren nicht im Preis reduziert. Sie kosten - in DM umgerechnet - 10 Mal so viel wie meine ersten Fußballschuhe.
In diesen Fällen sind wir zwar Patrioten, aber vor allem auf Qualität bedacht.

Systemrelevant ist das, was Qualität trotz Quarantäne verspricht. Und Schlecker zählte nie dazu - in dem Schuppen habe ich mich vielleicht ein halbes Dutzend Mal aufgehalten.



ANJO GABRIEL  -  Astralysmo  - O Cultu Secreto Do Anjo Gabriel  - 2011:






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?