" Teufelsmoor " - Ein ZDF - Krimi, der am Moars vorbei geht.
Am Montagabend mutete der Rentnerkanal, das ZDF, dem Zuschauer wieder einen " Provinz " - Krimi zu. Die Handlungen spielten sich nicht am Meer, nicht in den bergen und auch nicht in einer namenlosen Kleinstadt ab, sondern im Moor. Genauer gesagt: Im Teufelsmoor. Und das liegt in Niedersachsen. Es gehört zum Landkreis Osterholz - Scharmbeck.
Das Teufelsmoor ist durch das Künstlerdorf Worpswede bekannt geworden. Früher wurde dort im großen Umfang Torf gestochen. Die Landschaft ist ansonsten karg und außerhalb der Sommermonate wirkt sie unwirklich, zeitweise gespenstisch.
In diesem kargen Umfeld spielt also der ZDF - Krimi.
Die Geschichte beginnt mit einem Raubüberfall auf eine örtliche Tankstelle, bei dem es zu einer Schießerei zwischen dem Täter und der Kommissarin Sarah Kohr kommt. Ihre mitfahrende Mutter, die zufällig Ärztin ist, versorgt den von der Kommissarin angeschossen Täter, der als Minderjähriger in einem nahe gelegen Ort identifiziert wird.
Der Junge stirbt später. Die Eltern und einige Dorfbewohner wollen Vergeltung für den Tod.
Es entwickelt sich ein weiterer Fall in dem zunächst gezeigten fall, denn die Waffe des Jungen stammt aus einem von diesem und dessen Freundin entdeckten Bunker im Moor. Die dort von ihren gefundenen Waffen sind später nicht mehr aufzufinden. Dafür entdeckt Kohr einen im Moor versenkten PKW, der vor 25 Jahren von gesuchten Terroristen der Roten Zellen genutzt worden war.
Kohr ermittelt weiter, wird dabei selbst Ziel zweier Anschläge und entlarvt später ein auf einem Gutshof wohnendes Ehepaar als ehemalige Terroristen, deren damaliger Komplize bei einer Flucht gefasst und zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, die er verbüßt hat. Während die beiden weiteren Bandenmitglieder nie gefasst wurden.
Dass der Film neben der völlig an den Haaren herbei gezogenen Terroristen - Geschichte auch sonst an Realitätsverlust leidet, zeigt sich schon allein daran, dass Kohr als Hamburger Polizisten nichts im niedersächsischen Gefilden zu suchen hat. Dass bei einem Gebrauch der Dienstwaffe, die bei ihrem Privatausflug reinweg gar nichts zu suchen hat, sofort die internen Ermittlungen auf den Plan gerufen werden, verschwindet ebenso im Nebel des Worpsweder Moores. Gleichfalls wird Kohrs Zuständigkeit in Frage zu stellen sein,weil bei derartigen Ermittlungen mindestens das LKA zuständig dürfte.
Aber, egal, Hauptsache die heldenhafte, sich prügelnde und um sich schießende Kommissarin Kohr löst den Fall.
Das Worpsweder " Moor - Ensemble " sieht beim ZDF so aus:
Sarah Kohr
Fazit: Alt bekannte Visagen ( Knaup, Rohde, die immer präsente Allzweckwaffe des Bösen, Schrott ) garniert mit einigen zukünftigen Akteuren in dem Krimi - Genre.
Eigentlich nur im Dämmerzustand zu ertragen.
HERON OBLIVION - Seventeen Landscapes - 2016:
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