Mit beschränkter Haltung



Ostern ist ja jetzt wieder Geschichte. Dieses Mal wird es als " Corona " - Ostern in die Annalen eingehen. Die Welt zeigte sich zum Teil im Sparmodus. Das war gut für die Natur und vor allem für das Klima.
Doch nicht alle Menschen waren dabei zufrieden.

Die christlichen Kirchen jammerten in den Medien, denn ihre österliche Kollekte fiel buchstäblich dem Virus anheim. Nix da mit vollen Klingelbeuteln, riesigen Umsätzen in Rom und anderswo und keine salbungsvollen Worte des Popen im Vatikan vor Zehntausenden angereisten Gläubigen.

Stattdessen musste der " Heilige Vater " mit den Möglichkeiten der modernen Kommunikation vorlieb nehmen. Das bringt allerdings kaum klingende Münze und ist auch nicht so populär.

Auch die hiesigen Kirchen blieben dicht. Die Evangelen waren da nicht besser dran als ihre Glaubensbrüder.

Was allerdings dem kritischen Betrachter dabei auffiel, war der Umstand, dass neben Trost spendenden Worten für alle unter der Covid - 19 - Seuche Leidenden, keinerlei Aktionen der Kirchen für die jetzt finanzielle in Not Geratenen erfolgte. Die Kirchen sind eigentlich dazu durchaus in der Lage. Doch von dort kamen keine Geldzusagen.

Eigentlich wundert es mich dann doch nicht. Warum sollen die Amtskirchen sich anders verhalten als jene von den Massen hoch gejazzten " Stars " auf anderen gesellschaftlichen Gebieten? Von denen kam nämlich auch nüscht. Im Gegenteil: Viele produzierten sich in den Sozialen Netzwerken und phrasierten in eitler Selbstdarstellung über " Corona ".
Geld für ihre Anhänger gab es indes nicht. Im Gegenteil: Die sollten noch für die Anti - " Corona " - Kämpfer spenden.

Aber auch sonst treibt die Medienöffentlichkeit hierzu so manchen Fauxpas von irgendwelchen Promis oder Politiker vor sich her.

Der " Grüne " OB von Tübingen mit Namen Boris Palmer schlug vor, die Beschränkungen für alle Bürger doch langsam wieder zu lockern und nur noch die " Alten " ab 65 Plus sowie gesundheitlich Vorbelastete in der Isolation zu behalten. Schließlich seien diese Bevölkerungsgruppen sehr gefährdet. Er und andere Unterstützer dieses Vorschlags behaupteten tatsächlich, eine solche Maßnahme sei juristisch wasserdicht. Ganz dich ist Palmer seinerseits ja eh nicht, denn aus seinen Hirnwindungen kamen schon öfters abstruse Gedanken, die er dann in populistischer Weise in die Medienöffentlichkeit hinaus posaunte.

Eine besonders restriktive Maßnahme dachte sich die Verwaltung der hessischen Stadt Offenbach aus. Die ließ nicht nur öffentlich zugängliche Einrichtungen absperren und Sitzgelegenheiten abmontieren (  https://www.offenbach.de/rathaus/rathaus-aktuell/pressemeldungen-april/pressemeldungen-KW15/stadtpolizei-absperrungen09.04.2020.php, ), sondern soll  um jede Parkbank einen Bauzaun aufstellen lassen haben.

Da müssen sich die Verantwortlichen um den OB Felix Schwenke ( SPD ) wirklich fragen lassen, ob diese Maßnahmen eigentlich verhältnismäßig sind.

Weil jedes Bundesland in unterschiedlicher Weise Vorschriften wegen der grassierenden Seuche erlassen hat oder jetzt anwendet, kommen nicht selten sehr skurrile Ge - und Verbote zustande, deren Einhaltung allerdings kaum kontrollierbar sein dürfte. Jetzt kommt es eben auf die Einsichtigkeit jedes Einzelnen an, ob jene verfügten Restriktionen, die das Ziel haben sollen, die Infektionsraten und die Geschwindigkeit der Virus - Verbreitung zu dämmen, greifen.

Dass dabei der latent vorhandene Drang des Bundesmichels, in des Nachbars Wohnung oder Garten hinein lugen zu müssen, um eventuelle Verstöße zu erkennen und dieses sogleich zu melden zählt zu den eher kleinen Unannehmlichkeiten. Bedenklicher indes sind die gravierenden Einschränkungen in dem gesamten Lebensumfeld jedes Bürgers. Weshalb bereits Kritiker mahnen, dass die oktroyierten Maßnahmen alsbald zu einer allgemeinen Hysterie führen könnten.

 https://www.freitag.de/autoren/klausfuerst/leben-in-hysterie-moeglich-aber-sinnlos

Aus Angst, in dem jetzigen Ausnahmefall als Politiker zu versagen, ducken viele Verantwortliche sich hinter den täglich veröffentlichten Zahlen von Infizierten, Neuinfizierten, Geheilten oder gar Toten. Dabei ist die Seuche eigentlich nur eine Ausprägung des allgemeinen Lebensrisikos. In einem Industrieland mit einer hoch komplexen Gesellschaft gibt es in der Tat noch weitere, latente Risiken für den Tod. Hierauf wird indes nur bedingt hingewiesen. Auch die mediale Öffentlichkeit nimmt sie eher am Rande wahr.

Viele Menschen zeigen dazu nämlich nur eine beschränkte Haltung, weil diese Gefahren sie angeblich nicht beträfen. Bei " Corona " soll das jetzt plötzlich anders sein?



SÜNDENFALL  -  How To Get On  -  Sündenfall II  -  1972:



 
 

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