Maskenball



Seit gestern Mittag steht nun fest, dass die Maßnahmen gegen Mutter " Corona " ab der kommenden Woche in kleinen Schritten gelockert werden sollen. Die Normalität tritt für den Duchschnittsmichel allerdings damit nicht wieder ein. Dieses wird bis Ende August 2020 der Fall sein. Sämtliche Großveranstaltungen bleiben nämlich bis zum 31. 08. untersagt; Restaurants geschlossen und Urlaubsreisen in ausländische Bereiche dürften damit dieses Jahr illusorisch bleiben.
Zudem ist das Tragen von so genannten Schutzmasken empfohlen worden.

Schutzmasken? Woher nehmen, wenn nicht zu völlig überzogen Preisen aus dem Internet bestellen?

Wenn es lapidar heißt: " Dieser Artikel ist zurzeit nicht vorrätig, lieferbar oder ausverkauft ", dürfte guter Rat teuer sein. Vor einigen Tagen hat meine bessere Hälfte 1 Päckchen mit 10 wieder verwertbaren, weil waschbaren, Stoffmasken bei Tante " amazon " bestellt. Sie werden in China hergestellt, von dort aus auch geliefert und treffen aller Voraussicht nach in der ersten Mai - Woche ein. Bis dahin müssten wir " maskenfrei " herum laufen.

In unserer puren Verzweifelung habe ich deshalb aus den Werkzeugkisten zwei bereits vor Jahren gekaufte Arbeitsschutzmasken wieder aktiviert. Bei 40 ° C in der Waschmaschine - aus Energiespargründen versteht sich - zusammen mit der regulären Haushaltswäsche gereinigt und für alle Fälle bereit gelegt.

Not macht eben erfinderisch. Weil der moderne Mensch seine Kreativität nicht aufgeben sollte, selbst dann nicht, wenn ich über zig Tausend Berater, Experten und Medien - Fuzzis tagtäglich Informationen in die grauen Zellen getrommelt werden, bleibt es wichtig, seiner eigenen Lebenserfahrung zu vertrauen. Dieses bedeutet, dass in einer so genannten Krise die Improvisation gefragt ist.

Da wir zu der Fraktion der Eisgrauen zählen, die mehr oder weniger schon wesentlich schlechtere Zeiten erlebt haben, ist ein Zurückschrauben auf ein niedrigeres Niveau dann so schwer nicht. Wenn es keine Schutzmasken zu kaufen gibt, kann eben so lange gewartet werden, bis wieder welche vorhanden sind oder es muss ein Ersatz gefunden werden; notfalls übt der gemeine Bundesbürger dann eben eine Zeit lang Verzicht.

Dieses scheint bei vielen Herren in den 36 Fußballvereinen, die sich derzeit in 3 Ligen tummeln offensichtlich noch nicht angekommen zu sein. Wegen des unterbrochenen Spielbetriebs sollen angeblich bei 7 von 18 Vereinen der 2. Liga bereits Ende Mai die Lichter ausgehen; zwei weitere Klubs wären im Juni von der Pleite bedroht. In der ersten Liga dürfte ein Verein im Mai vor der Insolvenz stehen; fünf weitere Profi - Vereine könnten im Juni folgen, wenn bis dahin der Spielbetrieb nicht wieder aufgenommen wird.

https://www.kicker.de/773385/artikel


Nun wissen wir seit gestern, dass Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 untersagt bleiben. Wenn der Fußball bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr rollt, gibt es keine Fernsehgelder. Damit könnte eine Pleite - Welle die drei Ligen erfassen.

Nun wird fleißig nach Staatsknete gejammert. Gleichzeitig aber verhandeln die Mehrfach - Millionäre, wie Manuel Neuer mit dem FC Bayern mutmaßlich über einen Kontrakt verhandelt, der ihm in 5 Jahren satte 120 ( ! ) Millionen Euro einbringen könnte.

Solch ein Größenwahn kann ein von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder unter bezahlten Tätigkeiten, wie jenen in der Pflege, in Krankenhäusern oder an Supermarktkassen betroffenen Arbeitnehmer wahrhaftig nicht verstehen.
Deshalb hat sich der Wind für die Berufsfußballer und andere Großverdiener längst gedreht. Anscheinend ist dieses in den Vereinsetagen noch nicht angekommen.

Statt die eigene, krisenhafte Situation, die zum Teil selbst verschuldet worden ist, durch ständiges, öffentliches Lamentieren zu beklagen, sind hier kreative Ansätze gefragt. Gehaltsverzicht bei den Berufsfußballern, sämtlich hoch bezahlten Funktionären und finanzielles Abspecken bei Neuverträgen sind angesagt.

Also: Masken herunter, der pompöse Ball ist zu Ende, meine verehrten Herren!



THE WHO  -  The Song Is Over  -  Who´s Next  -  1971:




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Widerspruch zwecklos!