I werd´narrisch!


Seit 14 Tagen gilt unserem geliebten Freistaat Bayern - aber nicht nur hier - das eingeschränkte Bewegungs -  Ausgeh - Kontakt - oder sonstwie Verbot!

14 Tage Be – und Einschränkungen des eigenen Lebensumfeldes bedeuten aber auch, dass sich jeder Einzelne auf seine Weise, also individuell umzustellen hat. Es beginnt mit den täglichen, oft fest gefahren oder zumeist strukturierten Abläufen.

Wer einem Beruf nachgeht, wird zurzeit vielleicht daran gehindert, diesen auszuüben. Wer aus dem Arbeitsleben ausgeschieden ist, darf seit 14 Tagen seine Freizeit nur beschränkt ausfüllen. Alle Veranstaltungen sind längst abgesagt. Urlaubsfahrten und Flugreisen in ferne Länder finden nicht statt. Im Gegenteil: Angeblich Gestrandete auf allen Kontinenten der Erde werden kostenfrei wieder zurückgeholt. Ob aus Neuseeland, Australien, Amerika, Peru, selbst die in Marokko fest gesetzten Individualreisenden in ihren bis zu 100.000 Euro teuren Wohnmobilen werden auf die Rückreise geschickt.

„ Corona „ hat schlagartig aufgezeigt, dass die Welt wieder auf das Land, den Wohnort, die Vier Wände zusammen schrumpft, dem ein Reisender zu entfliehen versuchte.
Weil die Grenzen aller Länder längst geschlossen sind, kommen Menschen nur noch mit besonderer Erlaubnis dort heraus und kaum wieder hinein. Jedes Land hat sich mindestens seit zwei Wochen abgeschottete. Verbote gelten nicht nur im Freistaat Bayern. Die Ausgangsbeschränkungen sowie das Kontaktverbot sind auch im Ausland präsent.Hier kocht jeder Staat sein eigenen Süppchen mit Ge – und Verboten, deren Einhaltung streng kontrolliert und deren Übertretungen strafbewehrt sind.

Die Welt steht fast still.

Nur manchmal, wenn ab 7.00 Uhr die Lebensmittelmärkte öffnen, scheint sich der Alltag etwas zu normalisieren. Mitarbeiterinnen an den Kassen, in den Lagern und die Zehntausende LKW – Fahrer, die den Handel am Laufen halten, sie sorgen für Bewegung.
Auch die vielen Kunden. Darunter gibt es nicht wenige, die ihre abgerissenen sozialen Kontakte durch telefonisch vereinbarte Treffs in  den Geschäften sporadisch aufrecht erhalten möchten. Sie stehen an den Regalen und unterhalten sich. Nicht selten halten sie den so genannten Sicherheitsabstand von mindestens 1, 5 Meter dabei nicht ein.

Nervöse Kassiererinnen rufen Ermahnung in Richtung der wartenden Kunden, wenn diese gewollt oder ungewollt zu dicht aufeinander gefahren sind.

In einigen PKWs, die vorbei fuhren, konnte ich Fahrer und auch Beifahrer mit Schutzmasken erkennen. Bei Spaziergang kamen uns mit einem Halstuch oder einem Schal bewehrte Hundehalterinnen entgegen, die bereits viele Meter vor uns das Textil über Mund und Gesicht zogen. Vorbei keuchende Jogger trugen jene billigen Einwegmasken, die überhaupt keine Schutzfunktion ausüben, aber wohl das trügerische Bild von Sicherheit vermitteln sollen.
Auf den Holzbänken saßen kaum Menschen, obwohl es ein sonniger Frühlingstag ist. Das Betreten der Grünflächen mit Decken, Stühlen oder zum Grillen ist verboten. Das Feiern im Freien mit mehr als 2 Personen sowieso.

Während da öffentliche Leben beinahe lahm liegt, erfreuen sich viele Internetdienste über regen Zulauf. Auch die Radiostationen vermelden einen Anstieg der Hörerzahlen. Der „ SPIEGEL „ bedankt sich bei seinen Lesern für das durch sprunghaft gestiegene Verkaufszahlen gezeigte Interesse. Am meisten aber freut sich das ZDF. Der Rentnerkanal, der selbst ernannte Krimi – Sender. Es erfährt eine Art Renaissance. Weil viele Ältere nicht Reisen können, ihre Rente nicht mehr in Lokale bringen, keine Arzt - Frisör - Kosmetik oder andere - Termine auf der Tagesagenda stehen können, wird in die Glotze geguckt.

Nein, das Zweite, mit dem man ( Frau aber auch ) keineswegs besser sieht, sondern nur auf etwas angehobeneren Niveau, es hat sich - mal abgesehen von dem täglichen " Corona " - Geplapper - kaum verändert. Serien, Nachrichten, Krimis und umgedreht. Tag für Tag, Stunde für Stunde.


Der Rentnerkanal wird aber schon bald an seine Grenzen stoßen. Weil die auf Halde produzierten " Serien - Kunstwerke " demnächst aufgebraucht sind. Frischware ist nicht in Sicht, denn es darf wegen Mutter " Corona " nicht mehr gedreht werden. Das bedeutet: Es müssen noch mehr Konserven aus den Archiven heran gekarrt werden. Das spart zwar Produktionskosten, wird sich aber bald rächen. Weil viele Zuschauer dann erkennen, dass sie den Schmus als drittes Mal aufgewärmt, eben schon zwei Mal gesehen haben.


Eine Alternative ist nicht in Sicht. Auch der vermeintliche Konkurrent, die um die Gunst der Altersgruppe 49 Plus buhlende ARD, genauer gesagt, das Erste, muss mit dem Unbill der fehlenden Neuware kämpfen. Die Tante ARD hat ja jetzt der " Lindenstraße " den Abschiedstritt gegeben. Endlich! Doch, was wegen " Corona " unisono nicht mehr möglich war, nämlich das aktuelle Geschehen in Form einer konservierten Zeitstudie einzuschweißen und dem Zwangsgebührenzahler zum Fraß vorzusetzen, lässt sich jetzt retro-perspektivisch abarbeiten. Es werden eben olle Kamellen aus mehr als 2 1/2 Dekaden " Lindenstraße " rund um die Uhr gesendet. Zum Schluss noch ein " The best of... ".


Das schlimme, das katastrophale an dem gegeben " Corona " - Schisma ist aber, dass keinerlei Lückenbüßer in Form von Sportveranstaltungen in Sicht sind. Die Bundesliga - unterbrochen, die EM - abgesagt, die Olympischen Sommerspiele in Tokio - auf 2021 verlegt!


Boah, ey, wie können diese klaffenden Lücken jetzt geschlossen werden, ohne dass die Glotzer zum ZDF oder noch schlimmer in die Bunt - Blöd - Banausen - Kanäle abwandern?


Wenn in einigen Wochen Mutter " Corona " sich verzogen haben sollte, wird vielleicht ein wenig Normalität in die Fernsehlandschaft einkehren. Dann müssen sich viele der zwangsweise zum Glotzen der Programme der ÖRs  verdammten Menschen nicht mehr über die permanenten Wiederholungen und den seichten Schiss in den Serien, den Nonsens in den viel Quiz - Shows oder abgesonderten Blödsinn in den Laber - Runden ärgern. Sie haben die Alternative, den Flat - Screen einfach dunkel und kalt zu lassen, dafür ins Restaurant zu wackeln, eine Kreuzfahrt auf einen der jetzt brach liegenden Fleischcontainern anzutreten oder die kurz vor der Pleite stehenden Reisebüros aufzusuchen, um für 2021 den rabattierten Frühbucherpreis abzugreifen.


Eins bleibt aber dennoch weiter bestehen: Die Zwangsgebühren für die Öffentlich - Rechtlichen, dann allerdings um 0,86 Eurocent erhöht und sich auf satte 18,36 pro Monate belaufend, werden auch weiterhin mit allen Mitteln der Vollstreckungskunst beigetrieben. Egal, ob man/frau glotzt oder nicht.


I werd´narriscch!



HARMONIA  - Deluxe ( Immer wieder )  -  1975:




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