Sarah kommt - Ja, und?


Seit mehreren Tagen höre ich eine Wahlkampfwerbung des " BSW ", die mich darüber aufklären möchte, dass ich mich zurzeit eigentlich in einem von sehr viel Unfreiheit = Bevormundung geprägten Deutschland / Europa lebe. Dazu hämmerte mir der Radiowerbespot ein, dass Krieg ein nicht geeignetes Mittel zur Konfliktlösung sei und deshalb zu beenden sei. Dann war da noch etwas von wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Gerechtigkeit zu hören ( so am Rande ).

Wer oder was ist aber dieses " Bündnis Sarah Wagenknecht "?  Für wen oder was steht diese Partei denn ein? 

Ein Blick in den Eintrag bei " wikipedia " ergibt einiges Erhellendes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bündnis_Sahra_Wagenknecht

Nur: Was ist denn eigentlich " links und konservativ "?

Was ist das denn für eine politische Richtung? Passen diese beiden Richtungen überhaupt zusammen? 

Wenn ein Leser des " BSW " - Programms ( https://www.europawahl-bw.de/wahlprogramm-buendnis-sahra-wagenknecht ), welches sich zunächst schwerpunktmäßig auf die bevorstehende Europawahl 2024 bezieht, die dort benannten Begriffe und Forderungen mit denen anderer Parteien vergleicht, dürfte er erkennen, dass so gewaltige Unterschiede dann doch nicht bestehen.

 Wie es bei den vielen anderen Parteien in üblicher Weise praktiziert wird, erschöpfen sich die Wahlprogrammpunkte in Allgemeinplätzen. Frieden? Beendigung der Kriege? Keine weitere Erhöhung der Rüstungsausgaben? Usw., usf...... !

Wie die aktuellen Kriege ( Ukraine, Gaza,  Äthiopien, Sudan ) beendet werden könnten, gibt das Programm des " BSW " jedoch nicht bekannt. Allein durch Gespräche? Dazu bedarf es der Bereitschaft der Beteiligten. Putin zeigte bislang kein Interesse; Netanjahu bleibt stur und lässt weiter morden, in dem vollkommen verarmten afrikanischen Ländern Äthiopien und Sudan herrschen Chaos und Waffengewalt vor, wodurch beinahe Jeder gegen Jeden kämpft. 

Was die Wagenknecht - Partei unter " sozialer Gerechtigkeit " versteht, bleibt in dem vorgelegten Programm eher nebulös. Die viel zitierte soziale Gerechtigkeit, die nach dem Scheitern des real existierenden Sozialismus vor mehr als 3 Dekaden, mehr denn je nur als Traum in den Köpfen vermeintlich links orientierter Politiker und ihrer Anhängerschaft herum geistern wird, ist nur mittels Umverteilung von Reich nach Arm und durch entsprechende staatliche Zwangsmaßnahmen möglich. Alle anderen Lösungsansätze bleiben lediglich als Flickschusterei zurück und werden nolens volens scheitern. Ein Patentrezept zur Erschaffung einer sozial gerechteren Gesellschaft zeigt das " BSW " denn auch erst gar nicht auf. Womit die entsprechenden Programmpunkte lediglich Worthülsen enthalten.

Nichts Genaues, weiß Frau Wagenknecht eben nicht!

Die großen Themen Klimaschutz, Migration und Energie - sowie dazu gehörende Verbraucherpreise haben mehr oder weniger mit den beiden oben aufgeführten Komplexen zusammen und sind miteinander verwoben. Um hier die von der Wagenknecht - Partei genannten Veränderung ( Verbesserungen ) herbeiführen zu können, bedarf es eines Umbaus der derzeitigen Finanz - und Sozialpolitik und der gesamten Förderkonzepte von Ländern im nicht europäischen Ausland. Wie beispielsweise die Hilfen für afrikanische Länder effektiver gestaltet werden kann, lässt das " BSW " - Programm jedoch offen.

Da stell sich dem Wahlberechtigten die Frage: " Braucht das Europäische Parlament diese Partei überhaupt ? "

Und während ich mich durch die eingestellten Programmzeilen scrolle, erinnere ich mich an ein einst aus der Bibliothek der Hochschule für Wirtschaft in Bremen geliehenes Buch, das sich mit der nicht bewiesenen Behauptung, die Weimarer Republik sei an der Unzahl von Parteien gescheitert, sehr kritisch auseinandersetzt. Nach dem Lesen des Geschichtsbuches war ich eher einer Überzeugung. Die Parteien von damals waren nur Büttel verschiedener gesellschaftlicher und vor allem wirtschaftlicher Interessengruppen, deren politische Zielsetzungen wegen ihrer zumeist anti -  demokratischen Ausrichtung nicht untereinander kompatibel waren. Je mehr Parteien gegründet werden desto undurchsichtiger wird deren politische Zielrichtung. Das zeugt zwar von einer funktionierenden Demokratie, wirft indes kein gutes Bild auf die etablierten Parteien. Und hier sollte der Hebel der Reformierung angesetzt werden.

Auch wenn die gute Sarah Wagenknecht jetzt über die Radiowerbung vor ihren Auftritt auf dem Münchner Marienplatz am 3. Juni ordentlich die Reklametrommel rührt, mich interessiert weder dieser Veranstaltung, noch ihre Partei. Warum wohl nicht?     





THE MUSIC EMPORIUM  -  Sun Never Shines  -  1969:





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