Eine Zwangsverheiratung?


 


Der untergegangenen DDR mitsamt ihrem spießigen Führungseliten lässt sich so einiges nachsagen, dass diese ihrem eigenen Volk nicht getraut hat und deshalb ein inhumanes repressives Bespitzelungs - und Unterdrückungssystem installieren musste, gehörte wohl zu den abartigsten Auswüchsen innerhalb des Staates. Der real existierende Sozialismus durfte denn auch nicht vor der eigenen Haustür halt machen, wenn die Familie als vorgegebener Baustein seiner selbst, zum Rückzugsgebiet des im ewigen Grauschleier behafteten Alltagslebens zum Rückzugsort hiervon zu werden drohte.

Familie und Sozialismus sollten nämlich zu einer Einheit verschmelzen. Dieses gehörte unter anderen zu der Staatsdoktrin der alten Herren und ihres wohlgefällig abnickenden Anhangs. Wenngleich dieser wusste, dass jene grauen Herren im Zentralkomitee´ der SED dann irgendwann abdanken mussten, weil Körper und Geist nicht mehr mitmachen wollen. Deshalb zog sich die Politkaste auserwählten Nachwuchs heran.

Und der wurde an der Kaderschmiede der SED, nämlich an der Hochschule für Ökonomie " Bruno - Leuschner " in Ost - Berlin, der Hauptstadt der DDR,  auf die höheren Aufgaben vorbereitet. Hier durften nur Linientreue ein Studium aufnehmen. Wer linientreu ist, bestimmten nicht nur die Parteioberen, sondern war auch durch das Elternhaus vorgegeben. Der Nachwuchs von als  Selbständigen ( " S " ) zählte selbstredend nicht dazu.     

Das war der denn auch der wahre Grund, warum meine bessere Hälfte nach dem Abitur kein Journalistik Studium aufnehmen durfte ( O - Ton eines Apparatschiks: " Bei diesem Elternhaus? Das können Sie vergessen! " ).

Andere wiederum, mit der richtigen Einstellung und der genehmen elterlichen Herkunft, hatten es im real Existierend wesentlich leichter. Dazu gehörte auch ein Verwandter meiner besseren Hälfte.

Er konnte auf ein linientreues Elternhaus verweisen, legte deshalb sein Abitur ab und wurde zur " Bruno Leuschner " delegiert. Er prügelte er sich einige Semester " Politische Ökonomie ( im Sozialismus ) " in den nicht unbedingt mitdenkenden Kopf hinein und stand kurz vor der Promotion, als die so genannte Wende kam.  

Der Promovend in " Politischer Ökonomie " konnte seine Partei - Karriere an den berühmten Nagel hängen. Doch der Karrierist von Staates Ganden fiel auch im neuen, im einst verfeindeten System weich. Der einstige Klassenfeind nahm ihn sogar dankbar auf. Aus Eigennutz, denn die Ahnungslosen aus den Reihen des Unternehmensberatungskonzerns " Roland Berger " hatten von den Strukturen der ehemaligen DDR keinen blassen Schimmer. Wie auch? Schließlich wurden sie für eine völlig andere  Wirtschafts - und Gesellschaftsform mit einseitigen Wissen bestückt.

Während jener Zeit im real existierenden Sozialismus wurden dem Promovenden and er Kaderschmiede der SED so allerlei Verhaltensregeln aufoktroyiert. Und so kam es nicht von ungefähr, dass dieser - getreu dem Vorbild des guten Genossen Vater, schnell an Heirat zu denken hatte. Ein gutes Parteimitglied lebte einst nicht in einer " wilden Ehe ", noch sollte er geschieden sein oder gar nicht eheliche Kinder vorweisen. Doch die Realität sah im real Existierend oft etwas anders aus.

Weil sein Vater bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hatte, aus der er zwei Kinder hervor brachte, die er dann nur heimlich treffen durfte, weil seine zweite Frau diese nicht akzeptierte, hatte er - in weiser Voraussicht - bereits frühzeitig eine Zukünftige auserkoren. Diese war zwar nicht sehr schön, dafür linientreu, weil ebenfalls Parteimitglied, weil aus einem solchen Elternhaus. Der Vater drängte nun auf eine Eheschließung. Doch der Sohn war widerborstig, denn die Schwiegertochter in spe gefiel ihm überhaupt nicht.

So kamen denn beide nicht zusammen. Eine Eheschließung aus Berechnung fand nicht statt. Der Kelch, den sein Vater nicht mehr abwenden konnte, weil er auf Geheiß der Parteioberen die zweite Frau mitsamt der gemeinsamen Kinder ehelichen musste, um seine Position nicht zu gefährden ging als Zwangsheirat an ihm vorüber.

So ist es nun einmal, wer hoch hinaus möchte, muss manchmal eben fliegen lernen. das galt auch in der ehemaligen DDR:


 


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