Immer diese Schmidts


 


Als sich vor mehr als 9 Wochen der 50. Jahrestag der Ernennung des SPD - Politikers Helmut Schmidt zum Bundeskanzler jährte, erinnerte ich mich an jene Jahre, in denen ich nicht nur über den Zweiten Bildungsweg das Fachabitur nachholen konnte, um später ein BWL - sowie Jura - Studium aufzunehmen, sondern in dieser Zeit auch politisch aktiv wurde.

Helmut Schmidt löste bekanntlich den nicht nur in Westdeutschland beliebten, aber eher glücklos agierenden Willy Brandt als Bundeskanzler ab. Über den gebürtigen und am 10. November 2015 verstorbenen Hamburger ist viel geschrieben und noch mehr berichtet worden. Irgendwelche besonderen Ereignisse im bewegten Leben des am 23. 12. 1918 Geborenen herauszuheben, würde mindestens einen eigenen Blog beanspruchen.    


https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schmidt


Helmut Heinrich Waldemar Schmidt war - auf jeden Fall als Politiker - der " Über - Schmidt " schlechthin.

Ganz anders verhält es sich bei seiner SPD - Genossin und ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ursula " Ulla " Schmidt. Die inzwischen 75jährige wurde als Tochter einer alleinerziehenden Aachenerin am 13. Juni 1949 geboren.

Damit zählt sie zweifelsohne zu den 68ern, die in der Folgezeit des bedeutungsschwereren Jahres für allerlei Furore sorgten. Geprägt wurde " Ulla " aber auch durch ihre proletarische Herkunft. Dass sie später aktiv im " Kommunistischen Bund Westdeutschland ( KBW ) " war, hatte zunächst nur Auswirkung auf ihre berufliches Zukunft als Lehrerin. Nachdem sie später in die SPD eintrat, wurde ihr dieser vermeintliche Makel nicht zum Nachteil gereicht.

Unter medialen Beschuss geriet sie allerdings erst 2004 als Bundesgesundheitsministerin. Ihr unterliefen einige gravierende handwerkliche Fehler. Der WDR sendete deshalb regelmäßig eine Parodie über die Ministerin mit dem Titel " Reformhaus Schmidt ": 

https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/meta-objekt/wdr-koeln-03.06.04-gesundheitsministerin-schmidt-amuesierte-sich-bei-der-buehnenpremiere-von-"wdr-2-reformhaus-schmidt"-mit-"ullala"---Überraschungsgast-bei-der-premiere-von-"wdr-2-reformhaus-schmidt"-am-mittwoch-abend-in-aachen-war-ulla-schmidt-bundesministerin-fuer-gesundheit-und-soziale-sicherung.-sie-stattete-ihrem-satirischen-double-"ullala-schmidt"-alias-katrin-schmick-im-ausverkauften-jakobshof-einen-besuch-ab./bdb7855fmt

Auch die ab 2003 eingeführte Praxisgebühr, die sie auf Grundlage eines Vorschlags der so genannten Rürup - Kommission einführen ließ, verhalf ihr eher zur negativen Popularität. Obwohl die Schwarzen damals in der Opposition saßen, weil die Koalition aus SPD und " GRÜNE " in Berlin regierte, gluckte die gute " Ulla " mit dem ehemaligen CSU - Bundesgesundheitsminister Seehofer zusammen und konzipierte ein weiteres Gesetzespaket, innerhalb dessen massive Leistungskürzungen und - streichungen durchgesetzt wurden.   

Nach dem Ende dieser Koalition fungierte Schmidt noch weitere Jahre als Gesundheitsministerin, dann in der Großen Koalition: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulla_Schmidt_(Politikerin,_1949)

Auch die namensgleiche Kollegin Renate Schmidt weist ein Ministeramt im Kabinett Schröder II auf. Auch sie ist SPDlerin und bekleidete davor und danach eine Reihe von Ämtern und Funktion als Bundestagsabgeordnete. Die inzwischen 80jährige zählt wohl zu den damaligen Vorzeigefrauen der SPD und dieses, obwohl ihre Jugend nicht immer unkompliziert verlief. Vor allem deshalb nicht, weil sie als 17jährige bereits Mutter wurde. Ein Makel der in den den vermieften, spießigen 1960ern, zudem in den katholisch geprägten Bayern ein absolutes Schul - und Karriereende zur Folge hatte. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Schmidt

Dass aus Renate Schmidt dennoch eine engagierte Politikerin geworden ist, dürfte denn eher ihrem eigenen Kampfeswillen und ihrer intellektuellen Fähigkeit zuzuschreiben sein.

Beide Ex - Ministerinnen wurden durch das Bewältigen der zahlreichen, in ihrem Leben gestellten Aufgaben, nicht nur erfahrener, sondern vor allem zu sozial aktiven Persönlichkeiten. 

Da der Name Schmidt in diesem, unserem Lande, so selten nicht vorkommt, erstaunt es denn auch nicht sonderlich, dass eine weiteres Mitglied des aktuellen Bundeskabinetts so heißt. es ist Wolfgang Schmidt:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett/wolfgang-schmidt-1974220

Von einem ganz anderen Kaliber ist der AfDler Eugen Schmidt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Schmidt_(Politiker)

Leider muss diese Demokratie auch Neofaschisten und Unterstützer des Berufsverbrechers Putin aushalten. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Braune Eugen hätte sich in Ar... umtaufen lassen, dann säße er mindestens bis zum kommenden Jahr im Plenum für die Faschistenpartei in der ersten Reihe.

So steht denn auch hier fest, dass Schmidt nicht immer ein Garant für eine demokratische Gesinnung sein muss.

  

LED ZEPPELIN  -  No Quarter  -  The Song Remains The Same  -  1973:




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Widerspruch zwecklos!