Schlaflos in Eching - Ausgabe 26. Juli 2024
Nun ist es mal wieder so weit: Die Olympischen Sommerspiele sind im fernen Paris eröffnet worden. Nach einer pompösen Show unter nahezu Orwell´schen Bedingungen, gab der französische Präsident den Teilnehmern sein Okay. Sie dürfen sich nun in 48 Disziplinen bei 32 Sportarten in den Wettbewerben versuchen. Sehr schön, denn außerhalb des zum Hochsicherheitstrakt abgeriegelten Seineufers dreht sich die Welt weiter. Es wird gemordet, gelogen und betrogen, ob mit oder ohne Olympia.
Und es wird auch weiterhin Radau gemacht. Mehr als 8 1/2 Milliarden Karnickel auf der überbevölkerten Erde wollen schließlich gesagt bekommen, dass wir, also die Menschheit insgesamt, auf dem richtigen Weg sind, uns selbst abzuschaffen. Viele leisten dazu keinen Beitrag, weil sie auf der falschen Seite der des Planeten zur Welt kamen oder noch kommen werden. Doch wir hier im reichen, im wohlhabenden, im privilegierten Teil der Erde, müssen uns immer wieder fragen, ob es richtig ist, diesem Planeten permanent die Lebensgrundlage zu nehmen, weil wir in Europa, Nordamerika China so weiter leben wollen, wie wir halt leben: Zumeist im Konsum?
Die 33. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit haben schon etwas Verrücktes an sich. Sie sind an Gigantomanie nicht zu übertreffen. Es wurden Milliarden Euro verbraten, um der übrigen Welt zu zeigen, welch großartiges Land nun einmal Frankreich sein kann. Allerdings reiht sich " le grand nation " dabei nur in die lange Reihe ihrer Vorgänger ein. Auch die nachfolgende Olympia wird dabei in nicht dahinter stehen. Ob nun Los Angeles, Brisbane oder davor Tokio, Rio de Janeiro, London und Peking, sie alle ließen e im wahrsten Sinne des Wortes krachen. Geld spielte keine Rolle, die Länder hatten es ( zumindest taten sie so ).
Mich interessieren die Olympischen Sommerspiel schon lange nicht mehr. Seit 1972 in München die Morde an der israelischen Delegation das Sportliche in den Schatten stellten, seit dem vor allem gegen die Olympiade in Moskau 1980 von 42 Staaten boykottiert wurden ( Grund war der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan ) und die Retourkutsche vier Jahre später in Los Angeles erfolgte ( Grund: Angeblich sei die Sicherheit der Delegation aus der UdSSR nicht gewährleistete worden ) und die Öffentlich - Rechtlichen über das eine Ereignis nicht berichteten ( Moskau ) und von dem anderen ( Los Angeles ) bis zum Erbrechen berichteten, war vollkommen klar, das die Olympischen Spiel, dass der Sport insgesamt längst zum permanenten Politikum herunter gekommen war.
Der olympische Gedanke wurde längst ad absurdum geführt.
Nun soll also in Paris wieder Fried, Freude, Medaillenvergabe vorherrschen. Dass dieses nicht so sein kann, zeigen uns indes die Bilder aus der Ukraine, aus dem Gazastreifen und von den Elends - und Katastrophengebieten der Welt.
Während das Eröffnungsbrimborium über Stunden im Ersten übertragen wurde, versuchte ich bei schwülen 21 ° C Außentemperatur irgendwie in den Schlaf zu kommen. das gelang mir ab 9.45 Uhr nur für eine dreiviertel Stunde. Dann war es mit der erhofften Nachtruhe wieder vorbei. Das Gegacker unserer neuen Nachbarn schallte in das Schlafzimmer hinein. Zudem zog der Rauch aus der Feuerschale in den Raum. In Kombination war dieses zu viel für mich. Fluchend stieg ich aus dem Bett. Bereits durchgeschwitzt und von einem Albtraum geplagt ( ich hatte mich in einem Bahn einer fremden Stadt auf einem langen Bahnsteig verlaufen und dabei am Bein verletzt ), ging ich ins Bad. Wusch dort mein Gesicht ab und nahm mein Anti - Schnarchkissen in die Hand, um mich mit den Worten " Diese Arschlöcher! " eine Etage höher zu begeben.
Genau: Diese rücksichtslosen Arschgeigen, machen immer nur das, was sie wollen! So, wie in Paris zur selben Zeit auch.
NEU - Lieber Honig - 1972:
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