Immer dieser Westwind



Gestern Abend gewitterte es erneut. Es schüttete aus Kübeln. Nachdem die Temperaturen tagsüber auf knappe 26 ° C angestiegen waren, eine feucht - schwüle Luft einem Normalo das einfache Leben schon schwer gemacht hatte, kühlte das Gewitter die Temperaturen gleich auf unter 18 ° C ab. Diese ständige Wetterwechsel geht auf das körperliche Allgemeinbefindliche. Nicht nur das: Das erneute Auf und Ab in diesem Sommer lässt erahnen, was da in den kommenden Jahren noch so auf uns zukommen wird.

So lautet denn auch mein vorläufiges Fazit zu diesem Sommer 2024: Er war bislang keiner! Und deshalb sinniere ich mit dem leider viel zu früh verstorbenen Rudi Carrell:


Aber auch sonst nervt dieser Sommer 2024. Die seit drei Jahren andauernde Geräuschkulisse vom dem Neubaugebiet gegenüber hat nicht nur an Intensität zugenommen, weil die Baustellen immer näher kommen. Gepaart mit dem unerzogenen Gören von nebenan und dem aufgeblasenen Gelaber der inzwischen eingezogenen Bauherren, bedeutet dieses: Fenster schließen und in ein anderen Zimmer fliehen.

Tja, dann wäre noch der permanente Wind aus westlicher Richtung, der - selbst wenn es nur ein laues Lüftchen ist - die Abrollgeräusche der Tausenden Fahrzeugen, die Tag und Nacht auf der nur knapp 1 1/2 Kilometer Luftlinie entlang laufenden Autobahn 92 deutlich herüber trägt. Der Westwind ist nämlich ein ständiger Gast hier und verheißt zumeist einen Wetterwechsel. Der beutete seit April Regen. 

Weil es beinahe jeden Tag regnet, ist der Pegel an den beiden nahegelegenen Seen in einer bisher nicht gekannten Höhe angestiegen, womit das Wasser längst an Stellen vorgedrungen ist, die zuvor einen Kiesufer ausmachten. Bäume und Sträucher wurden dabei vom Wasser umschlossen. Sogar die Wege sind an einigen Stellen leicht überschwemmt worden. Wenn dann noch der Westwind kräftig bläst, wird es bis zu den Böschungen hoch getrieben. Bislang war das nicht der Fall. Selbst dann nicht, als aus den Bergen das Schmelzwasser kam und die nahe gelegenen Flüsse Amper oder Isar Hochwasser führten.

Gestern Nacht trieb der ewige Westwind dann gegen 2.00 Uhr eine neue Gewitterfront heran. Es schüttete erneut vom Himmel. Wie fast immer kam das Gewitter aus der westlichen Richtung, voran getrieben von dem Westwind. 

Wenn in einigen Wochen der Sommer seine Stippvisite hier beendet hat, der Herbst an die Tür klopft, treibt dieser Wind uns die vielen Blätter wieder auf das Grundstück. Dann darf erneut gekehrt werden. Einen kleinen Vorgeschmack bekamen wir bereits vorgestern Abend als der Westwind ein anderes Gewitter über die Gemeinde hertrieb und dabei die durch den Starkregen herunter fallenden Ahorn - Samen, die das Aussehen von kleinen Propellern haben, vor den Haustür - und Garagenbereich wehte. Dass ich danach einen halben Plastesack voll zusammen kehren musste, war zwar ärgerlich, aber da ja noch einige Wochen Sommer sein dürfte, tröstete es mich ein wenig.

Und an die olle Kamelle von Rudi Carrell werde ich dann nicht mehr denken müssen. Oder vielleicht doch?


SULA BASSANA & MODULFIX  -  Von Menschenhand  -  Half Past Six  -  2007:


    



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