DAB + (k)eine große technische Neuerung?


 

Seit dem 7. Januar 2025 hat die ARD sämtliche, per Satellit zu empfangenen Fernsehprogramme aus ihrem technischen Verantwortungsbereich von SD auf HD umgestellt und die SD - Empfangsmöglichkeiten beendet. Das bedeutet für einige Hunderttausend Zuschauer, dass sie ihre Geräte entsprechend einrichten bzw. sich HD - fähige Fernsehapparate zulegen müssen. Eine nicht unbedingt sehr günstige Änderung.

Was den TV - Besitzer traf, hatte der Radiohörer bereits längst hinter sich. Es begann am 31. Januar 1999 / 01. 01. 2010  und endete mit dem 31. 12. 2015 als sämtliche Mittelwellensender in Deutschland sukzessive abgeschaltet wurden (  https://www.medienpraxis.blog/newsdesk/mittelwelle ). 

https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelwellenrundfunk#Ausgewählte_Mittelwellensender_in_Amplituden-Modulation

In ähnlicher Weise traf es auch die seit Jahrzehnten betriebenen Langwellenstationen in Europa und Deutschland ( https://de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk#:~:text=nur%20wenige%20Stunden%20am%20Tag,35%20Uhr%20MEZ%20dauerhaft%20abgeschaltet. ). Der letzte Langwellensender in Deutschland wurde zum 31. 12. 2019 für immer abgeschaltet.

Einige Frequenzen konnten deshalb dem Amateurfunkbereich zugewiesen werden.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Langwelle

Etwas anders sieht es im Bereich der riesigen Zahl von Kurzwellensendern aus. Zwar erfolgte in Europa - zuletzt in Österreich - eine großflächige Abschaltung der Sendeanlagen, da sie zumeist ökonomisch nicht mehr darstellbar waren, doch andere Ländern, wie beispielsweise England , haben aufgrund der Kriegssituation in der Ukraine, einige Sender reaktiviert.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwellenrundfunk

Alle drei Wellen haben eines gemeinsam: Die Qualität ihres Empfangs sowie der Empfangsmöglichkeiten ist deutlich schlechter als jene auf den Ultrakurzwellenfrequenzen. Hier senden sämtliche Stationen seit mehr als einem halben Jahrhundert analog und in Stereoformat.

https://de.wikipedia.org/wiki/UKW-Rundfunk#Situation_in_Deutschland

Aufgrund der technischen Veränderungen hat der Deutsche Bundestag im Jahr 2020 beschlossen, dass die Sender nur noch in Digitalformat senden dürfen und damit verbunden, eine weitere Herstellung und den Verkauf analoger Empfangsgeräte untersagt. Diese Entscheidung kam nicht überall gut an und wurde deshalb kritisiert:

https://www.elektormagazine.de/news/bundestag-beschliesst-das-ende-der-ukw-mw-lw-radios

Der technische Fortschritt ist jedoch nicht aufzuhalten, womit das Senden von Radioprogrammen in digitaler Qualität spätestens ab 2020 zum Standard zählt.

Dieses hatte auch Auswirkungen auf den Bereich des Empfangs durch Autoradios. Sie wurden durch die vielen Hersteller entsprechend umgebaut, so dass nur noch Digitalsender hörbar sind. Der sich hierbei zeigende Vorteil der größeren Reichweite dieser Stationen ist zwar nicht von der Hand zu weisen, doch auch hier kommt es auf die Zahl der Sender und deren musikalische oder informationelle Inhalte an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting#DAB+

So machte ich mir gestern während eines kurzen Aufenthalts in Unterschleißheim die Mühe, um mich mit dem technisch durchaus aufwendig konstruierte Autoradio des ID 3 zu beschäftigen. Nach einigen Problemchen bei der Eingabe über den Touch Screen bekam ich doch tatsächlich die erwünschten Informationen zu den empfangbaren Stationen, die mit der DAB + Technik aufwarten. 

Zunächst musste ich feststellen, dass nicht alle Sender, die bundesweit empfangbar sind, auch in sämtlichen 16 Ländern zu hören sind. Je nach Bundesland ist deren Gesamtzahl stark variierend. Neben den 29 Stationen, die in einem so genannten Bundes - Mix überall gehört werden können, haben die Bundesländer zusätzlich lokale bzw. regionale Sender in ihrem Portfolio.  

https://www.dabplus.de/sender/

Ein Manko, dass sich spätestens dann als störend erweist, wenn ein Nutzer seine bisherigen Hörgewohnheiten und die gesetzten Präferenzen weiter führen möchte. Im Hohen Norden, in Schleswig - Holstein beispielsweise sind Stationen aus den südlichen Teile Deutschlands nicht empfangbar. Umgekehrt ist der NDR oder Radio Bremen nicht in Bayern, Baden - Württemberg und im Saarland nicht hörbar.

Okay, ein Ärgernis. Mehr nicht? Na, ja, wer - so wie ich - eher Informationssendungen präferiert, muss mit dem eingefärbten Beiträgen des BR größtenteils vorlieb nehmen. Um dieses zu vermeiden schalte ich die einprogrammierten Stationen in dem Internetradio an. Gleiches gilt bei den Musikprogrammen, die zwar eine breite Palette im DAB + - Bereich anbietet, jedoch nur bedingt hörbar bleibt.

Immerhin die Empfangsqualität ist hervorragend. Kein lästiges Wegrauschen, keine knatternden, zirpenden, schwankenden Nebengeräusche mehr. Vor 60 Jahren war dieses beim Radioempfang sehr oft nur reines Wunschdenken.


  

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