Regenbogen Camp Prerow 2025 - Es war einmal?


Ein seit geraumer Zeit schwelender Streit zwischen dem Land Mecklenburg - Vorpommern und der Regenbogen AG mit Sitz in Schönkirchen / Schleswig - Holstein,  könnte nun ein Jahres, aber wohl auch überraschendes Ende erleben.

Der Betreiber der Anlage und einstige Pächter, die Regenbogen AG ist dabei, einige Anlagen abzubauen und das Gelände aufzugeben. Das scheint vor einigen Jahren noch nicht wahrscheinlich gewesen zu sein, denn die Pächterseite hatte keine Ambitionen, die lukrative Einnahmequelle aufzugeben. Was angesichts der exponierten Lage des Platzes und den dadurch durch den Betreiber den Campern abverlangten Übernachtungspreisen mehr als nachvollziehbar sein dürfte.

Nachdem die Regenbogen AG gegen die ausgesprochene Kündigung des Pachtvertrags durch das Land Mecklenburg - Vorpommern juristisch vorgegangen ist und hier vor dem Landgericht Rostock krachend scheiterte, haben die Verantwortlichen wohl kaum eine Möglichkeit gesehen, dieses im Berufungsverfahren ändern zu können.

Die Verantwortlichen der Regenbogen AG zogen deshalb ihre Konsequenzen und bauten sukzessive Versorgungseinrichtungen ab. Allerdings auf eine sehr eigenartige Art und Weise. Die noch verbliebenen Dauercamper wurden über die Schritte nicht informiert. Die fühlen sich nicht nur hintergangen, sondern dürften demnächst vor vollendeten Tatsachen stehen. Ein regulärer Zugang ihres noch genutzten Areal wird nicht mehr möglich sein. Die vertraglich vereinbarten Verpflichtungen der Regenbogen AG auf Sicherstellung der Energieversorgung, der Müllentsorgung und die Zurverfügungstellung der sanitären Einrichtungen ist nunmehr nicht mehr einzuhalten. Die Regenbogen AD verabschiedet sich von ihnen klammheimlich und lässt sie quasi im Regen stehen.

Hier liegt ein klassischer Fall von Regress gegenüber der Regenbogen AG vor, denn trotzt der Kündigung des Pachtvertrags durch das Bundesland Mecklenburg - Vorpommern besteht immer noch ein faktisches Nutzungsverhältnis, dass sich rechtlich auch auf die Verträge mit den Dauercampern auswirkt. Immerhin hat der Noch - Platzbetreiber die jährlich zu entrichtenden Entgelte für die Platznutzung von den Campern abkassiert.

Eigenartig ist auch die Argumentation des Herrn Bürgermeisters der Gemeinde Born, die bisher von dem Pachtverhältnis zwischen dem Bundesland Mecklenburg - Vorpommern und der Regenbogen AG durch die zu entrichtende Gewerbesteuer partizipierte. Der behauptet doch glatt, dass durch das angeblich wirtschaftsfeindliche Verhalten der Landesregierung viele Arbeitsplätze vor Ort in Gefahr sind und gar abgebaut werden.

Dass ist genau so falsch, wie die seltsame Argumentation des Herrn Prozeßvertreters der Klägerin, der Regenbogen AG in Schönkirchen bei Kiel, der von einer " kalten Enteignung " durch das Land fabulierte. Sowohl der Fakt, dass die Regenbogen AG " nur " Pächterin war und nie Eigentümerin, als auch der, dass es sich lediglich um Teilstücke handelt, die zurückzugeben sind und zudem ein neuer Betreiber das weitere Areal übernehmen möchte, wenn dabei völlig außer acht gelassen.

Bislang stellte sich die Situation für einen Außenstehenden doch so dar:

Nachdem Abschluss des über 30 Jahre laufenden Pachtvertrags im Jahr 1992 / 1993 kann die Regenbogen AG sich wohl kaum darauf berufen, dass die Fortsetzung bzw. Verlängerung dieses Rechtsverhältnisses nun ad Infinitum durch einen Automatismus und auf der Grundlage eines Vertrauenstatbestandes oder wegen des Besitzstandes der Regenbogen AG zwangsläufig erfolgen muss. Ganz im Gegenteil:

Die Regenbogen AG ist ein auf Gewinn sowie Rendite orientiert tätiger Konzern, der bundesweit eine Vielzahl von Campinganlagen unterhält. Von daher liegt es im Bereich des unternehmerischen Risikos, dass sich wirtschaftliche Bedingungen regelmäßig verändern. Es gibt demnach keinen Rechtsgrundsatz, nach dem diese eine Fortsetzung des für sie sehr lukrativen Pachtvertrages herleiten lässt.

Somit ist zu konstatieren, dass sowohl die Räumung der ausgewiesen Teilstücke des Areals und deren geplante Rückführung in den Bereich des Umwelt - und Naturschutzes, wie er von dem Land Mecklenburg - Vorpommern, dem Bund insgesamt und durch gesetzte EU - Richtlinien vorgenommen werden soll ( muss ), als auch die Nichterneuerung des Pachtvertrages über die somit  verbleibenden Flächen rechtens. Das ist allen Beteiligten, einschließlich des Herrn Bürgermeisters Gerd Scharmberg aus Born auf dem Darß klar gewesen. Weshalb hier so ein Palaver veranstaltet wurde, liegt einzig und allein nur daran, dass es diesen Herren nur um eines geht: Die Pfründe aus denen sie klingende Münze generieren nicht aufgeben zu wollen!    

https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/regenbogen-camp-prerow-wird-der-campingplatz-heimlich-abgebaut-3112049


https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Regenbogencamp-in-Prerow-Betreiber-schliesst-Platz,regenbogencamp112.html

So sehen wir , die seit vielen Jahren die Halbinsel Fischland - Darß - Zingst aufsuchen, um dort das Meer, den Strand, das naturbelassene Ambiente und die Ruhe zu genießen. Dass sich Verlauf der letzten 15 Jahre so einiges verändert hat, liegt eben auch an den dort lebenden Menschen und ihrer überwiegenden Einnahmequelle, den Tourismus. Der wird hier anders definiert als auf den Krawall - Hochburgen Türkei, Mallorca´s Ballermann oder den Après-Ski - Schwachsinn in Österreichs Sauftempeln. Es handelt sich nämlich um den so genannten sanften Tourismus, der sich eben von diesen primitiven Urlaubshochburgen unterscheidet. 

Doch auch diese Form der Urlaubsgestaltung ist durch die von Menschen gemachten Klimaveränderungen und ihre katastrophalen Folgen gefährdet. Die Ostsee erwärmt sich seit mehr als 2 Dekaden. Es treten häufiger Sturmfluten auf, die an den Landränder Schäden verursachen und die hinter den Deichen lebenden Bewohner regelmäßig gefährden. Hier ist eine Rückbesinnung an die erforderlichen den erforderlichen, auch von der Natur aus vorgegeben Schutz erforderlich. Wenn Flächen renaturiert werden, so wie innerhalb der jetzt zurückgegeben Teilstücke des Camping - Areal gehört dieses eindeutig dazu.

 Was soll also das Gelaber um gefährdete Arbeitsplätze, die werden in einem anderen Wirtschaftszweig wieder geschaffen.

Von den generierten Gewinnen haben weder die Gemeinden Prerow noch Born etwas, die fließen an die Heuschrecke ab, die sich in den Garten der Regenbogen AG eingenistet hat.

Und aml ganz ehrlich: Der Campingplatz mit seinen baufälligen Anlagen, den Wildwuchs des Dünen - Campens, den Krach, Müll, Gestank und dieses alles zu gesalzenen Preisen für die Besucher, Urlauber, Touristen, hat nun wahrlich nichts mit einem gesetzteren Ambiente eines Ostseebades Prerow, dass den größten Teil dieser negativen Erscheinungen zu ertragen hat, gemein.

Oder etwa nicht, Herr Scharmberg? 


BILLY


SWAN  -  I Can Help  -  1974

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