Blätterberge
Es ist längst Herbst geworden. Eine Jahreszeit, die dem profanen Grundstückseigentümer, dem Gartenbesitzer oder auch der städtischen Straßenreinigung oft Kopfschmerzen verursacht. Schließlich müssen die Blätter, die jetzt Tag für Tag in einer gnadenlosen Regelmäßigkeit herunter fallen, irgendwo entsorgt werden.
Dafür gibt es Deponien, die jenes Laub, wie auch Gartenabfälle gegen eine geringe Gebühr, entgegen nehmen.
Wer einen anderen Lösungsansatz hat, kompostiert das Laub einfach. Das kann zeitlich nicht von einem Tag auf den anderen geschehen, sondern es handelt sich dabei um Monate, die der Hobbygärtner verstreichen lassen muss.
Als ich vor zirka einer Woche mit dem Abkehren der Gartenflächen begann, war mir klar, dass mein Einsatz über einige Wochen andauern wird. Leider lässt sich die Natur hier nichts vorschreiben und sie reagiert schon gar nicht auf einen Zeitplan. Jeder Baum Strauch und jedes Gewächs lässt seine Blättern zu unterschiedlichen Zeiten fallen. Da hilft eben nur ein ständiger Dauereinsatz, um der Masse Herr zu werden.
Wohl dem, der nur einen Laubbaum im Garten stehen hat. So, wie es einst bei einer bekannten Familie R. in Delmenhorst der Fall war. Auf dem Grundstück des Flachdachhauses befand sich nur ein einziger Baum. Der allerdings war doppelt so hoch, wie das Wohnhaus selbst. Und während es Herbst wurde, färbten sich dessen Blätter wunderbar gelb. Der Baum, es könnte eine junge Linde gewesen sein, ließ im Spätherbst plötzlich alle gelben Blätter fallen. Sie fielen nahezu in ein oder zwei Tagen auf den Rasen. Dort lagen sie dann bis auch das letzte Blatt vom Baum gefallen war.
An dem darauf folgenden Wochenende legte Papa R. dann los. Er besorgte sich eine Rolle Müllsäcke, einen Metallrechen und zog seine Gartenhandschuhe über. Dann begann Papa R. die Blätter zusammen zu kehren. Der riesige Haufen lag direkt neben der Linde. Papa R. nahm dann die Rolle mit den Plastiksäcken und füllte einen Sack nach dem anderen voll. Als dann der Blätterhaufen in den Plastesäcken eingefüllt war, legte Papa R. alle Säcke in den VW Polo der Ehefrau, die die Gurke als Zweitwagen nutzte. Seinen eigenen Mittelklassewagen wollte er nicht schmutzig machen.
Papa R. stopfte die vielen Säcke in den kleinen Polo. Dazu nutzte er auch die Rückbank, die er zuvor mit einer Plasteplane abgedeckt hatte. Dann fuhr Papa R. mit den blauen Müllsäcken zur Delmenhorster Deponie und gab diese dort ab.
Damit hatte Papa R. für dieses Jahr seine Schuldigkeit getan. Der auf Raspel kurz gehaltene Rasen war von den lästigen Blättern befreit worden, niemand musste sich über diese ärgern, die bei starkem Wind von dem Grundstück auf den Gehweg geweht worden wären oder - noch frevelhafter - auf des Nachbar´s Grundstück. Papa R. wollte keinen Streit, deshalb karrte er die Blätter sofort zur Deponie.
Nun, der Herbst hat viele Facetten. Er lässt die Bäume bunt werden, er bringt uns heftigen Wind und er erinnert uns, dass das Jahr bald zu Ende geht. Schon wieder!
Dafür gibt es Deponien, die jenes Laub, wie auch Gartenabfälle gegen eine geringe Gebühr, entgegen nehmen.
Wer einen anderen Lösungsansatz hat, kompostiert das Laub einfach. Das kann zeitlich nicht von einem Tag auf den anderen geschehen, sondern es handelt sich dabei um Monate, die der Hobbygärtner verstreichen lassen muss.
Als ich vor zirka einer Woche mit dem Abkehren der Gartenflächen begann, war mir klar, dass mein Einsatz über einige Wochen andauern wird. Leider lässt sich die Natur hier nichts vorschreiben und sie reagiert schon gar nicht auf einen Zeitplan. Jeder Baum Strauch und jedes Gewächs lässt seine Blättern zu unterschiedlichen Zeiten fallen. Da hilft eben nur ein ständiger Dauereinsatz, um der Masse Herr zu werden.
Wohl dem, der nur einen Laubbaum im Garten stehen hat. So, wie es einst bei einer bekannten Familie R. in Delmenhorst der Fall war. Auf dem Grundstück des Flachdachhauses befand sich nur ein einziger Baum. Der allerdings war doppelt so hoch, wie das Wohnhaus selbst. Und während es Herbst wurde, färbten sich dessen Blätter wunderbar gelb. Der Baum, es könnte eine junge Linde gewesen sein, ließ im Spätherbst plötzlich alle gelben Blätter fallen. Sie fielen nahezu in ein oder zwei Tagen auf den Rasen. Dort lagen sie dann bis auch das letzte Blatt vom Baum gefallen war.
An dem darauf folgenden Wochenende legte Papa R. dann los. Er besorgte sich eine Rolle Müllsäcke, einen Metallrechen und zog seine Gartenhandschuhe über. Dann begann Papa R. die Blätter zusammen zu kehren. Der riesige Haufen lag direkt neben der Linde. Papa R. nahm dann die Rolle mit den Plastiksäcken und füllte einen Sack nach dem anderen voll. Als dann der Blätterhaufen in den Plastesäcken eingefüllt war, legte Papa R. alle Säcke in den VW Polo der Ehefrau, die die Gurke als Zweitwagen nutzte. Seinen eigenen Mittelklassewagen wollte er nicht schmutzig machen.
Papa R. stopfte die vielen Säcke in den kleinen Polo. Dazu nutzte er auch die Rückbank, die er zuvor mit einer Plasteplane abgedeckt hatte. Dann fuhr Papa R. mit den blauen Müllsäcken zur Delmenhorster Deponie und gab diese dort ab.
Damit hatte Papa R. für dieses Jahr seine Schuldigkeit getan. Der auf Raspel kurz gehaltene Rasen war von den lästigen Blättern befreit worden, niemand musste sich über diese ärgern, die bei starkem Wind von dem Grundstück auf den Gehweg geweht worden wären oder - noch frevelhafter - auf des Nachbar´s Grundstück. Papa R. wollte keinen Streit, deshalb karrte er die Blätter sofort zur Deponie.
Nun, der Herbst hat viele Facetten. Er lässt die Bäume bunt werden, er bringt uns heftigen Wind und er erinnert uns, dass das Jahr bald zu Ende geht. Schon wieder!
Baum im Herbst
Noch ringt verzweifelt mit den kalten
Oktobernächten um sein grünes Kleid
mein Baum. Er liebt's, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.
Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.
Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.
Oktobernächten um sein grünes Kleid
mein Baum. Er liebt's, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.
Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.
Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.
Gut´s Nächtle mit " 3rd Ear Experience " und " All One " - 1991:
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