Bob Dylan 2020: " Rough And Rowdy Ways / Murder Must Foul "



Über Bob Dylan, bürgerlich:  Robert Allen Zimmerman, ist viel, sehr, vielleicht auch viel zu viel geschrieben, gesprochen und gestritten worden. Der Inzwischen 79jährige galt einst, so ab Mitte der 1960er Jahre, als Musik - Prophet. Er fungierte bei Teilen der in dieser Dekade aufbegehrenden Jugend als Heilsbringer, als eine Art Messias, der mittels Gitarre ( Klampfe ) und Mundharmonika sowie sozial - bis gesellschaftskritischen Texten, das umzusetzen, was den kritisch - hinterfragenden Gleichaltrigen quasi auf der Seele brannte.

Nun, dieses ist sehr lange her. Viele der damaligen - in dem Genre von Folk - Blues - bis Pop/Rock - Musik Mitstreiter sind längst von ihm, von uns gegangen. Dass Dylan nicht nur seine Musik spielte, sondern als Singer - Songwriter dieses auch anderen Kollegen überließ, kam wohl - im Nachgang betrachtet - nicht von ungefähr.

Bob Dylans selbst interpretierte Stücke waren auch - oder vor allem - in den Zeiten der Beat - Pop - Rock - Musik, deren Erfolg sich anhand der Chartplatzierung zu bemessen hatte, denn nur damit ließ sich auch klingende Münze machen, eher einer Minorität in der Minderheit geläufig. Dennoch klingt sein Name - fast 60 Jahre, nachdem er sich für den Beruf als Musiker entschied, bei den meisten Musikinteressierten wie Donnerhall.



https://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Dylan


Allerdings gilt auch - Legende hin, Lichtgestalt her - : Genauso wenig, wie ein Musiker nur Anhänger um sich scharrt, so hat er auch Kritiker, die dessen künstlerische Werke ablehnen, kritisieren und nicht selten in die Verdammnis wünschen.

Vor einigen Tagen hat der Altmeister, der sich ja - trotz diverser Widrigkeiten - auch Nobelpreisträger nennen darf, sein 39. Studioalbum veröffentlicht.

Die Reaktionen der Medienöffentlichkeit hierauf geht von euphorisch bis eher zustimmend zur Kenntnis nehmend.


https://www.spiegel.de/kultur/musik/bob-dylan-erstmals-nummer-eins-in-deutschen-albumcharts-a-81d0bd35-8f2c-4b52-820a-17cf26b24a4d


https://en.wikipedia.org/wiki/Rough_and_Rowdy_Ways


https://www.musikexpress.de/bob-dylan-bricht-mit-rough-and-rowdy-ways-us-chart-rekord-1574423/



Die Fachmedien - und nur die sollten sich anmaßen dürfen, dieses Doppelalbum zu rezensieren - kommentieren denn eher wohl wollend zu dem Dylan - Machwerk. Tja, wer ihn auch seit 50 Jahren und sogar mehr, kennt und in seiner Musik nicht unbedingt ewig den Zeitgeist mit schwingen lassen will, für den ist sein letztes Album nolens volens keine große Überraschung mehr.



https://www.rollingstone.de/reviews/bob-dylan-rough-and-rowdy-ways/


https://www.musikexpress.de/bob-dylan-bricht-mit-rough-and-rowdy-ways-us-chart-rekord-1574423/


So hörte ich mir das Geschenk zum 67ten etwas genauer an und komme - ohne in der Einzelkritik auf jene 9 Titel plus dem 17 - Minuten - Epos " Murder Most Foul eingehen zu wollen - auf eine genauso positive Beurteilung dieses Dylan - Albums. Sicherlich, ich gab vielleicht eine Reihe von musikalisch anspruchsvolleren Vorgängern und - wen wundert es? - der gute " Bobbie " hat im Verlaufe der vielen Jahre an gesanglicher Extravaganz verloren, aber dieses kompensiert er locker durch die veröffentlichten, sehr anspruchsvollen Texte.

Wer traut es sich heutzutage schon, den ganzen Dreck, den - nicht nur - die Vereinigten Staaten von America über sich kübeln und dabei die halbe westliche Welt - nicht nur die - gleich mit ins sinkende Schiff zwängen? Niemand!

Okay, dass Bob Dylan seine erste Scheibe - sinngemäß übersetzt - mit " Raue und flegelhafte ( Lebens )wege " tituliert liegt vornehmlich an den Stücken, die sich darauf befinden. Besingt der gebürtige Amerikaner denn in ihnen seine eigene Sichtweise zu dem riesigen Land, der Gesellschaft und ihren vielen Unzulänglichkeiten; dabei allerdings auch sich selbst.

Die zweite Scheibe des Albums ist der eigenen Interpretation zum Tod sowie dessen Umständen des ehemaligen US - Präsidenten John F. Kennedy gewidmet. Nun, gut, eine solch späte musikalische Bewertung der Leistung Kennedys für Amerika, dürfte angesichts des jetzigen Maul - Helden im Weißen Haus angebracht sein. Aber: Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten nach J.F.K. nicht nur reine Marionetten als amtierende Präsidenten.

Bob Dylan´s " Murder Must Foul " könnte denn auch als eine Hommage an das vergangene, das vergessene, das alte Amerika zu sehen sein, in dem vieles anders und noch mehr so bekannt ist, weil es sich ständig wiederholt:




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