Von Vivi Bach über Iris Berben bis Elke Sommer: Nicht vergessene Schauspielerinnen aus den vergangene Dekaden
Vor einigen Tagen hat meine bessere Hälfte mal wieder Krimi gesehen. Nee, nicht einen dieser unsäglich abgeschmackten Standard - Schinken, die täglich austauschbar über die Mattscheibe flimmern. Es war eine Art Dokumentation zu und über mehr oder wenige spektakuläre Kriminalfälle in Deutschland. Innerhalb einer dieser Folgen wurde der Fall der noch lebenden Schauspielerin Ingrid van Bergen aufgetischt.
Eigentlich hatte ich dieses spektakuläre Geschichte rund um die Tötung des einstigen Lebensgefährten der damals noch attraktiven Ingrid längst vergessen. Doch nun kamen mir wieder die Erinnerungen an das Geschehen von damals wieder. Es war ein Fall wie geschaffen für die Klatsch - und Krawallpresse von " BILD " über das " Neue Blatt " bis " Bunte ", all diese Latrinen - Postillen berichteten lang und breit über dieses Ereignis. Es entsprang ja dem von diesen Schreiberlingens selbst inszenierten Milieu, dass aus Suff, Sex und Selbstbeweihräucherung besteht.
https://rp-online.de/panorama/fernsehen/ingrid-van-bergen-gesteht-im-dschungel_aid-12039057
Ingrid van Bergen wurde als eine - durchaus talentierte - Schauspielerin in den 1950er bis 1970er Jahren in die Phalanx der bekannten Darstellerinnen gehievt. Hier angekommen, traf sie auf Kolleginnen, die sich in den Anfangsjahren nach dem Zusammenbruch des " Tausenjährigen Reichs " im Mai 1945 alsbald auch als entnazifizierte Darstellerinnen versuchten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ingrid_van_Bergen
Hier traf sie auf Vivi Bach, bürgerlich Vivi Bak, geboren am 3. September 1939 in Kopenhagen. Bach wurde ab den späten 50ern bis weit in die 1960er Jahre in vielen biederen Musik - und Unterhaltungsfilmen tätig. Sie selbst probierte es zudem im Schmalz - Schlager - Bereich, wo Bach u.a. die Sangesgrößen Gerhard Wendland, Rex Gildo, Fred Bertelmann, Gus Backus oder Bil Ramsey regelmäßig zu sehen und zu hören waren. Nach der Eheschließung mit dem Schauspieler Dietmar Schönherr, bekam Bach 1966 eine Rolle in der ARD - Science - Fiction - Serie " Raumpatrouille " an der Seite ihre Angetrauten zugeschustert.
Bach probierte es dann ab 1973 noch im WDR mit einer eigenen Personality Show, die indes wenig Zuspruch fand. Die letzte Sanges - Freude kam bei ihr drei Jahre später auf, als sie zusammen mit ihrem Dietmar eine Single aufnahm, die den tief sinnigen Titel trägt " Das Leben meint es gut mit den Dänen und mit denen, denen Dänen nahe stehen ".
Danach entschwand die Dänin Vivi in der Versenkung. Bach verstarb 2013 im Dorf Santa Eularia auf Ibiza, wo sie ab 1990 hingezogen war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vivi_Bach
Eine andere Allzweckwaffe westdeutschen Biedersinns war in jenen Jahren zweifelsohne Uschi Glas. Helga Ursula Gals inzwischen gestraffte 76 Lenze alt, probierte sich ab Mitte der 1960er Jahre in mehr oder weniger stumpfsinnigen Kino - Filmen. Zudem ist sie auf dem Schlager - Karussell der ab den späten 60ern aufgesprungen, wo sie indes keinen Drehwurm bekam, denn den talentfreien Gesang wollten nur Minderheiten kaufen.
Um ab den Nullerjahren der biologisch vorgesehen Verwelkung entgegen zu treten, die alsdann den Abgang von den Fleischtöpfen der Zwangsgebühren bedeutete hätte, ließ Glas an sich herum doktern. Gleichzeitig probierte sie es mit Weihnachtsliedern, die ja eine Zeit lang en vogue waren und als Garant für klingende Münze galten.
Glas, längst eine bekennende Schwarze, bleibt der Klatsch - und Tratschwelt indes auch durch ihr Privatleben, in dem sie sich auch in soziale Projekte einbringt, weiterhin erhalten. Zudem probierte sie sich als Autorin im Riesen - Sammelbecken der kochenden Künste und mit einer Veröffentlichung, die den Titel " Herzenssache " trägt.
Das Glas einst dem " Bimbes " - Kanzler Kohl mal so eben 10.000 DM spendete, damit die Schwarzen ihre wegen der Parteispenden - Affäre stark belasteten Finanzen ein wenig aufbessern können, zeigte deutlich, wessen Geistes Kind sie geblieben ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Uschi_Glas
Eine andere einst prominente Schauspielerin jener Jahre war Elke Sommer. Sommer, bürgerlich Elke Schletz, geboren am 5. November 1940 in Berlin, von wo sie 1942 in das fränkische Niederndorf bei Herzogenaurach evakuiert wurde, besuchte danach das Gymnasium, dass sie ohne Abitur ( mit mittlerer Reife ) verließ. Nach einem Aufenthalt in London, wo sie als Fremdsprachenkorrespondentin ausgebildet, ab 1964 nach Beverly Hills zog, gelang es ihr im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Hier musste sie sich mit ehemaligen " Mega - Stars ", wie Marylin Monroe, Jane Mansfield, Raquel Welch, den importierten Claudia Cardinale, Sophia Loren sowie Brigitte Bardot und der gebürtigen Österreicherin Barbara Valentin messen lassen. Alle fielen einst unter die sexistisch angehauchte Kategorie " Busenwunder ", auch " Sexbombe " oder den Begriff " Atom - Busen ", weil sie auf sehr üppige Brüste verweisen konnten.
Nun, Sommer hat es als Schauspielerin auch ohne diese Attribute zum Erfolg gebracht. Nur mit der Sangeskunst war es nicht sehr weit her. Ihre Bemühungen, mit deutschem Schlager - Schrott in den 60ern zu punkten, landeten allesamt im Abseits. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Elke_Sommer#Singles ).
Doch schauspielern konnte die gute Elke alle Male.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elke_Sommer
Das lässt sich ohne Umschweife auch auf die am 26. Juli 1942 geborene und am 21. April des letzen Jahres verstorbene Hannelore Elsner anwenden. Die Verstorbene spielte in ihren 60 Berufsjahren in mehr als 220 Film - und Fernsehproduktionen mit und war zudem eine begnadete Theaterdarstellerin.
Durch die Vielzahl der Produktionen, in denen Hannelore Elsner mitgewirkt hat, bleibt sie dem Film - und Fernsehpublikum in ewiger Erinnerung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hannelore_Elsner
Eine ähnliche Feststellung lässt sich auch über die am 13. Mai 1941 in Wien unter dem bürgerlichen Namen Senta Verhoeven geborene Senta Berger machen Auch sie zählt zu den exponierten Schauspielerinnen der 60er Dekade, aber auch weit darüber hinaus. Dass sie sich ab den Nullerjahren in der ein oder anderen Herz - Schmerz - Schmonzette zeigte, tut ihre Popularität indes keinen Abbruch. Allerdings war ihr Ausflug zum Ende der 1980er in die sumpfigen Gefilde des deutschsprachigen Schlagers zu gelangen, ein absoluter Irrweg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Senta_Berger
Neben den oben genannten Akteurinnen, die sich während Hochglanzzeit des westdeutschen Films einen Namen machen konnten:
( https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Darsteller_des_deutschsprachigen_Films#1960er_Jahre )
und:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Darsteller_des_deutschsprachigen_Films
geistert eben häufig auch Iris Berben herum.
Sie wurde am 12. August 1950 im nordrhein - westfälischen Detmold, im Lipperland ( ehemaliges Kfz.-Kennz. DT ) geboren ( https://de.wikipedia.org/wiki/Detmold ).
Iris Bergen wuchs allerdings in Hamburg auf, wo sie sich schulisch betrachtet eher erfolglos versuchte. In dem bedeutungsschwangeren Jahr 1968 zog sie nach München und konnte dort in der Film - und Fernsehbranche Fuss fassen.
Sie erhielt nicht nur eine Vielzahl an Rollen, sondern trat in den 70ern und 80ern zusammen mit Ingrid Steeger ( " Klimbim " ) sowie Diether Krebs ( " Sketchup " ) über Jahre in Comedy - Reihen auf.
Dazu ist sie bis zum heutigen Tage in einer Vielzahl von Filmen zu sehen, so unter anderem in:
https://de.wikipedia.org/wiki/Iris_Berben#Filmografie_(Auswahl)
In ihrer private Biografie findet sich eigentlich nichts besonders auffälliges, sieht der Interessierte einmal von ihrer Liaison mit dem verstorbenen Schlagersänger Abi Ofrahim ab, mit dem sie zum Ende der 60er - Dekade eine Beziehung hatte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Abi_Ofarim ) und der Tatsache, dass sie den Vater des 1971 geboren Sohnes Oliver Berben nicht benennen möchte (
https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Berben .
https://de.wikipedia.org/wiki/Iris_Berben
Doch einigen, eisgrauen Zeitzeugen ist indes noch ein Ereignis im Hinterstübchen liegend in vager Erinnerung, dass sich in Berben´s Biografie nicht wieder findet. Ihr jetziger Lebensgefährte Heiko Kiesow war einst Oberleutnant bei der Bereitschaftspolizei in Potsdam - Eiche und soll unter dem Decknamen " Wilfried " dort für die DDR - Staatssicherheit Kameraden bespitzelt haben.
https://www.pnn.de/ueberregionales/netzwelt/von-matthias-schlegel-beim-namen-genannt/22141394.html
Unabhängig davon, dass dieses vor Jahrzehnten geschehen sein soll und mit der jetzigen Beziehung zu der Schauspielerin reinweg gar nichts zu tun hat, zeigt die Klatschpresse in Gestalt des Schmierenblatts " SuperIllu ", dass diese Postille - wie andere in dem Genre auch - vor nichts halt macht und somit alle Möglichkeit ausschöpft, um die Auflage zu steigern und hierdruch Kasse zu machen. Schäbiger geht´s aber immer noch.
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