Ischgl - Malle - Türkische Rivera: Aus mit den Sauforgien und randvollen Tellern?


In den " SPIEGEL " - Ausgaben 27 und 28 befinden sich Artikel über und zu dem Realzustand
der einst beliebten Urlaubsziele der Deutschen. Bei Winterurlaubern war dieses der österreichische Skiort Ischgl. Ein ehemaliges Dorf, dass im Bundesland Tirol, im Paznaun Tal, an der schweizerischen Grenze liegt.

Ischgl war bis zum März 2020 die Ausgeburt des Massentourismus in den Wintermonaten. Auf jene knapp 1.600 registrierten Einwohner fielen 11.800 ( !  )  Unterkunftsplätze für Touristen. Die in der Hochsaison Ende Februar bis Ende März nahezu ausgelastet sind. Ischgl gilt aber nicht nur das Synonym für gnadenlos ausgebeutete Natur durch den Massentourismus - Wahn, sondern auch ein solches für ungezügeltes Ausleben niederer, menschlicher Instinkte, wie Saufen - Fressen - Bransen - Kopulieren.

In den Hochzeiten wurden dort Unmengen an Alkoholika konsumiert. Der Skiort in Tirol entwickelte sich zu einer Mischung aus Massenbespaßung und Natur; ein Zwischenbereich, in der die Besucher unter dem Begriff " Apres´- Ski " vor allem dem Alltagstrott zu entgehen trachten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ischgl

Was Ischgl für die Wintermonate bietet; hat Mallorca ( vulgo: Malle ) im Sommer vorzuweisen. Massentourismus von Juni bis September und längst auch darüber hinaus. Die mit Abstand größte Baleareninsel gilt seit Jahrzehnten als Hort des zügellosen Tourismus - Wahns und qualifizierte sich zum Garanten für Dauer - Bespassung auf Ramsch - Niveau.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bettenanzahlen_nach_Urlaubsort_auf_Mallorca

Ähnliches kann der Sonne suchende Urlauber an der so genannten Türkischen Rivera mit seinen Hauptzielorten Antalya und Alanya erleben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Türkische_Riviera


Damit dürfte vorerst Schluss sein.

Die Weltseuche " Corona " mit ihren - aktuell - erfassten Erkrankungs / Genesungs - und Todesfällen

Bestätigt
11.419.529
+212.319
Genesene
6.161.729
Todesfälle
533.780
+5.134


( Zahlen bei Google - " Corona " am 06.07.2020 )


hat diesen auf Billig - Urlaub ausgerichteten Regionen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Obwohl seit beinahe 3 Wochen in Deutschland die Großen Ferien begonnen haben, bleiben nicht nur die Strände, Hotels, Lokale, Restaurants oder Bars leer.
Keine grölenden Horden, die nächtens durch die Vergnügungsstraßen ziehen, keine Besuchermassen, die sich durch jene mit Ramschware und Kitsch voll gestopften Geschäftsviertel wälzen und keine Volltrunkenen, die bis Mittags ihren Rausch ausschlafen. All diese Abarten des Urlaubsvergnügens bleiben den vielen Orten erspart.

In Ischgl wird unterdessen gebaut, umgestaltete, abgerissen, das miese, durch " Corona " aufgedeckte Image des gierigen Tirolers und seiner, mit einem gerüttelt Maß an Skrupellosigkeit agierenden Lokalpolitik, soll weg geputzt werden. Der nächste Winter kommt bestimmt.

Doch, ob dieser jene märchenhaften Umsätze von mehr als 230 Millionen Euro pro Saison erbringen wird, dürfte fraglich sein. " Corona " hat die Welt aufgeschreckt; den Massentourismus zum Erliegen gebracht und gnadenlos aufgezeigt, dass es so, wie bisher, nicht mehr weiter gehen darf.

Der als " Ballermann " auf Mallorca verrufene " Beach Club 6 " steht zu Disposition. Nicht wenige Einheimische votieren gegen die Fortsetzung dieser Art von Massentourismus, mit dem Besucher, die - nicht nur dort - ihren zügellosen Alkoholkonsum austoben möchten und deshalb an den ermittelten  Umweltproblemen ein gerüttelte Maß Schuld haben.

 Auf " Malle ", dem einstigen 17. Bundesland ist es ruhig geworden. Still, totenstill! Doch die ausbleibenden Touristen im Sommer 2020, sie lassen erahnen, welche sozialen Verwerfungen damit offenbart werden. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Armut unter den Einheimischen wächst. Von den 3 Milliarden Euro, die der Massentourismus jährlich erwirtschaftet hat, blieb bei ihnen eh nichts übrig. Viele Mallorquiner arbeiteten in prekären Jobs und beziehen zum Teil jetzt Grundsicherung. Die systematische Zerstörung ihrer Heimat durch angelockte Menschenmassen, hat anderen viel Geld gebracht; den Einheimischen jedoch wenig. Und dennoch hoffen nicht Wenige unter ihnen, dass die vielen Touristen aus England, Deutschland und anderen europäischen Länder bald, sehr bald sogar, wieder kommen mögen.

Das erhofft sich auch das Urlaubsland Türkei. Weshalb in der letzten Woche eine türkische Regierungsdelegation in Berlin aufschlug, um bei Außenminister Heiko Maas um eine schnelle Aufhebung der Reisewarnung zu bitten. Das Antichambrieren half indes nicht viel Maas hält das beliebte Reiseland zurzeit noch für unsicher.

Wie lange noch?




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