Der wehrhafte Anti - Demokrat R. aus Kassel
Gestern Nachmittag konnte das Spätzle - Fresser - Ländle endlich aufatmen. Es war geschafft! Nach und nach durften die 1.500 ( !!! ) Polizisten und sonstiges Hilfszubehör der wehrhaften Demokratie ihre Heimreise antreten und nach anstregenden Tagen sich auf das eingeläutete Wochenende freuen.
Der " Waldschrat " aus Oppenau konnte gefasst, fest genommen und ohne großes Blutvergießen zu verursachen, in Polizeigewahrsam genommen werden. Endlich! Der Spuk ist vorbei. Zurück bleibt aber die Slapstick - Nummer der Spätzle - Polizei, die sich von einem bekennenden Faschisten mir nichts, dir nichts, auf plumpe Art und Weise entwaffnen ließ.
Das war unterirdisch, das war der letzte Tabellenplatz der untersten Kreisliga, das war nüscht!
In Verkennung der wahren Lebensumstände dieses - von der Krawall - Presse sogar mit vollem Namen benannten - Y.R., hat die Dorfpolizei aus Oppenau und um zu, der Öffentlichkeit mal wieder klar gezeigt, dass die eher gut ausgebildeten " Gesetzeshüter " partiell auf dem rechten Auge blind zu sein scheinen.
Jedoch ist dieses allseits bekannte Manko der Uniformierten und derer in Zivil nicht immer und überall derart ausgeprägt. Es gibt nämlich gesellschaftliche Bereiche, innerhalb dieser, so mancher, dann nur nach außen hin, unbescholten wirkender Bundesbürger den Knüppel der der staatlichen Macht ins Hohlkreuz gedrückt bekommt.
Am 2. Juni des vergangenen Jahres wurde der CDU - Kommunalpolitiker Walter Lübcke bekanntlich ermordet. Die Tat hat - mutmaßlich - eine Rechtsradikaler durchgeführt. Nach diesem Verbrechen tobte sich ein faschistoider Mob auf den vielen, einschlägigen Seiten im Internet aus. Vor allem auf den FB - Seiten der NPD, AfD und ähnlicher anti - demokratischer Gruppierungen setzten Hetzer, Berufskriminelle, Hobby - Rechte und andere geistig Umnachtete ihre von Hass, Frust und Intoleranz durchtriebenen Kommentare ab.
Das öde, ewig gleiche und nur niveaulose Brimborium jener Randerscheinungen der deutschen Wohlstandsgesellschaft wäre vielleicht nur als Kollateralschaden der heutzutage durch deklinierten Medien - Öffentlichkeit hinnehmbar, wäre, ja, wäre der nächste Schritt von der Theorie zu der Praxis nicht schon mehrfach von rechtsradikalen Verbrechern vollzogen worden. Die Grenze zwischen dem hier weit verbreiteten Maulheldentum und dem aktiven Unterstützern einer durchaus beachtlichen Anzahl gewaltbereiter Faschisten ist nämlich eher fließend.
Die Ermittlungsbehörden sind deshalb gehalten, gerade in diesem Teilbereich der Internet - Kriminalität sehr sensibel vorzugehen. Dabei gilt der Grundsatz des Übermaßgebots, der Verhältnismäßigkeit sowie die immer zu beachtenden Strafzumessungserwägungen durch das Tatgericht.
Was in anderen Fällen nahezu zur Selbstverständlichkeit geworden ist, darf in den zehntausendfachen Delikten, wie Beleidigung, Bedrohung, Nötigung und gegen weitere Strafgesetze, die die persönliche Ehre sowie Freiheit des Menschen schützen, nicht mit einer Voreingenommenheit heran gegangen werden. Die Gefahr, dass sich hieraus Strukturen von Gesinnungsjustiz - wie sie im III. Reich vorgegeben waren - sollte nicht herunter gespielt werden. Just dieser Vorwurf, der überwiegend von Rechtsnationalen erhoben wird, darf nicht als Keule gegen die Ermittlungsbehörden geschwungen werden.
Im Juni dieses Jahres verhandelte das Amtsgericht Kassel gegen einen 71jährigen Rentner, der nach der Ermordung des CDU - Politiker Lübcke in einem FB - Kommentar geschrieben hatte:
" Hoffentlich ist er langsam gestorben. Für Völkermörder ist nichts andres vorgesehen "
- Zitatende - aus: " DER SPIEGEL " - Ausgabe 27 / 2020, S. 39
Die Facebook - Gruppe bestand zu diesem Zeitpunkt aus 15.000 Mitgliedern, die - de facto - die Kommentierung des Rentners R. hätten lesen können. Rentner R. ist 71 Jahre alt; demnach 1949 geboren. Da war der II. Weltkrieg bereits 4 Jahre vorbei. Die junge Bundesrepublik war in ihren Staatsorganen mit bekennenden Ex - Faschisten durch seucht. Adenauer hatte es so gewollt. Nach dem Gusto: " Jetzt muss mal genug sein mit der Entnazifizierung " haben er und seine CDU - Vasallen den Weg für jene Braunen frei gemacht, die eine Dekade davor noch stramm den rechten Arm zum Deutschen Gruß hoben.
Rentner R. wird wohl somit von jenen Lehrern unterrichtet, die auch im III. Reich in den Schulen für Zucht und Ordnung sorgen durften. Eine Reihe dieser Steinzeit - Pädagogen hat noch bis in die 70er Jahre Kinder und Jugendliche unterrichtet. Wer in Westdeutschland die volle Dröhnung dieser schwarzen Pädagogik über gekübelt bekam, hat diese braune Soße aufgesogen und vielleicht später danach in seinem eigenen Leben gehandelt. Faschismus hat viel mit Rassismus zu tun und Rassismus ist eine abartige Gesinnung, weil sie andersartige Menschen verächtlich macht und sie als minderwertig abqualifiziert.
Rentner R. war vom Beruf her Fleischer. Einst galt dieser Berufsstand als angesehen. Er diente dazu, die Menschen mit Schlachterzeugnissen zu versorgen. Nach und nach veränderten sich die Arbeitsbedingungen. Die industrielle Herstellung machte diese Berufsausbildung beinahe obsolet. In den riesigen Schlacht - und Verarbeitungsbetrieben stehen Tausende ungelernter Arbeiter an den Bändern und zerlegen Zehntausende Schweine und Rinder. Ob Rentner R. einst diesem ungesunden Trend zum Opfer gefallen ist und arbeitslos wurde, lässt sich aus dem Artikel nicht entnehmen.
Rentner R. lebt von einer kleinen Rente. Sie beträgt nur 741 Euro. damit lassen sich keine großen Sprünge machen. Von diesem schmalen Altersruhegeld zahlt er 250 Euro ( ! ) monatlich an seine Tochter. Mit dieser lebt er in seinem eigenen Haus. Er sei vor 7 Jahren dem Sozialen Netzwerk Facebook beigetreten. Inzwischen habe er dort sieben AfD und zwei NPD - Seiten abonniert.
Dieses kann, muss aber nicht zwingend, zur politischen Gesinnung des R. Aufschluss geben. Allerdings darf sich ein neutraler Interessent durchaus ein Bild zu jenen Gruppierungen machen, die über Facebook öffentlich zugängliche Hasskommentare, wie jene des gleichfalls 71jährigen Rentners D. aus Gelnhausen bei Frankfurt am Main machen, der vor dem Mord an dem CDU - Politiker Lübcke auf einer AfD - Seite forderte:
" Den Fettsack müsste man mit Knüppeln aus dem Land jagen " und " Lübcke gehöre auf der Stelle abgeknallt ".
- Zitatende - aus a.a.O.
Rentner R. fühlt sich vor dem Amtsgericht Kassel im Recht. Er zeigt sich uneinsichtig. Rentner R. zetert am Schluss der Verhandlung auch weiterhin herum. Das Gericht verurteilt ihn zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 10 Euro und zieht seinen Computer ein.
Rentner R. zeigt sich nicht nur als uneinsichtig. Er verkörpert jene Spezies von alten Menschen, deren eigenes Leben nie so abgelaufen ist, wie sie es gewünscht und erhofft haben. Statt mit der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit etwas Sinnvolles anzufangen; eventuell Bücher zu lesen, Reisen zu unternehmen, sich kulturell zu betätigen, informieren diese sich über rechtsradikale Hetzseiten.
Altersarmut macht auch geistig arm. Arm zu sein, schützt aber nicht vor Strafe und entschuldigt keineswegs strafrechtliche Verfehlung.
https://www.rnd.de/politik/walter-lubcke-rentner-soll-zu-mord-an-regierungsprasident-aufgerufen-haben-VBDSYM6ZUQVHHIBR2TOT5Y4U44.html
https://www.heise.de/news/Internet-Hetze-im-Mordfall-Walter-Luebcke-Immer-mehr-Verdaechtige-identifiziert-4841985.html
SILBERBART - Head Tear Of The Drunken Sun - 4 Times Sound Racing - 1971:
Kommentare