Englische Woche vor Weihnachten
So kurz vor Weihnachten hat der hiesige Berufsfußball für den gemeinen Fan noch ein besonderes Geschenk bereit gelegt. Es gibt mal wieder eine so genannte Englische Woche auf die Augen gepappt.
Gestern startete diese mit dem Freitagsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Werder Bremen. Vor 40 Jahren war diese Begegnung als Flutlichtspiel ein Renner. Die Zuschauer strömten massenhaft zum einstigen Bökelberg und dort ins Stadion oder entlang des Osterdeichs in das dort liegende Weserstadion. Der Grund dafür war allen klar: Es wurde auf dem grünen Rasen zumeist unterhaltsamer, guter und erfolgreicher Fußball gezeigt.
So scrolle ich mich denn auch voller Wehmut ob der verflossenen Zeiten durch die Ergebnisse der Saison 1982 / 1983 und 1983 / 1984, um nachzusehen, wie die beiden Teams einst spielten. Auf der Pfanne habe ich dieses schon längst nicht mehr.
Na, denn:
SV Werder Bremen - VFL Borussia Mönchengladbach am Dienstag, den 31. 08. 1982, Endstand 2:0.
Beide Tore erzielte ein gewisser Rudolf " Rudi " Völler.
Ausverkauft war die Begegnung nicht ( 30.000 Zuschauer ). Wohl auch deshalb nicht, weil Werder am 21.08. mit der Partie gegen den FC Bayern München startete ( 1:0 ). Das Tor kam durch einen Fehler des belgischen Torwarts Pfaff zustande, der einen weiten Einwurf von Uwe Reinders in das eigene Gehäuse bugsierte.
Eine Woche später gastierten die Werderaner dann bei dem einstigen Dauerrivalen, den Hamburger SV. Diese kamen als späterer Deutscher Meister nicht über ein 1:1 hinaus.
Ein halbes Jahr später wurde ebenfalls an einem Dienstgabend, den 1. März 1982 ab 20.00 Uhr auf dem Bökelberg die Rückspielbegegnung angepfiffen. Die Zuschauerzahl war mies, denn es fanden sich nur 8.000 Fans dort ein. Das Spiel war es zwar nicht. Es endete aus sich der Gladbacher 1:2. Die Tore für Werder schossen Völler und Neubarth. Zur 1:0 Führung traf Reich:
Die Borussen aus Mönchengladbach wurden in jener Spielzeit 12. Der SV Werder belegte punktgleich mit dem HSV den 2. Rang. Hertha BSC Berlin, der Karlsruher SC und der FC Schalke 04 ( Relegation gegen Bayer 04 Uerdingen ) mussten in die 2. Liga herunter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Bundesliga_1982/83
In der folgenden Spielzeit sah es für die Mannschaft vom Niederrhein etwas günstiger aus.
Das Heimspiel am Mittwoch, den 24. August 1983, gewannen die Gladbacher souverän mit 3:1. Die Tore erzielten Ewald Lienen, Frank Mill und Michael Frontzeck; für Werder traf Rudi Völler.
Knapp ein halbes Jahr später revanchierten sich die Bremer durch ein 2:0 im heimischen Weserstadion. Für den Klub von der Weser trafen am 4. Februar, einem regulären Samstagnachmittagsspiel um 15.30 Uhr, die Spieler Frank Neubarth sowie wiederum Rudi Völler.
Beide Spiele waren zwar nicht ausverkauft, doch mit 22.000 bzw. 32.000 Zuschauern gut besucht.
Die Saison 1983 / 1984 verlief für die Mönchengladbacher sehr erfreulich, denn die Mannschaft belegte am Ende punktgleich mit dem Hamburger SV und dem Meister VFB Stuttgart den 3. Platz; der SV Werder kam auf Rang 5.
Der 1. FC Nürnberg und Kickers Offenbach stiegen in die Zweite ab. Eintracht Frankfurt vermied durch ein 5:0 sowie 1:1in den Relegationsspielen den Abstieg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Bundesliga_1983/84
In der Spielzeit 1984 / 1985 trafen die beiden Vereine zunächst am 27. Oktober 1984 in Mönchengladbach erneut aufeinander. Die Begegnung endete 1:1. Beide Treffer erzielten Gladbacher, nämlich zunächst Frank Mill zum 1:0 und Wilfried Hannes mit einem Eigentor zum 1:1.
In einem Freitagabendspiel am 12. April 1985 siegten dann die Bremer im heimischen Weserstadion durch Tore von Rudi Völler sowie Norbert Meier mit 2:0.
Zum Ende der Spielzeit belegte der Klub aus Bremen hinter Bayern München den zweiten Platz; Gladbach wurde Vierter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Bundesliga_1984/85
Vier Jahrzehnte später dümpeln beide Vereine im unteren Mittelefeld herum.
Die Begegnung am Freitagabend ab 20.30 Uhr im schmucken Borussen Park in Mönchengladbach endete somit schiedlich, friedlich ( die Fanproteste wegen der DFB - Entscheidung, einen Geldgeber ins Boot zu holen, sind hier nicht erwähnenswert ).
Das wird sich auch künftig kaum ändern.
So lassen die letzten Spiele der beiden Klubs ( Werder spielt am Dienstag, den 19. Dezember im heimischen Weserstadion gegen RB Leipzig; die Borussen aus Gladbach treffen einen Tag später in Frankfurt auf die Eintracht ) nur den Schluss zu, dass sich eine Wiederholung der großartigen Zeit in den 1980er Jahren wohl kaum bewerkstelligen lässt. Hierzu fehlen die finanziellen Mittel.
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