Keine Verbindung zwischen Dresden ( Hbf ) und Chemnitz ( Hbf )



Zu den Problemen der Deutsche Bahn AG ( DB ) wird immer viel geschrieben, gesprochen; noch mehr öffentlich spekuliert. Damit konnten die sattsam bekannten Unzulänglichkeiten nicht abgestellt werden. Die sich hierum rankenden Fragen, warum dieser de facto Monopolist in dem Bereich des Massentransports seit Jahrzehnten nur dann wahrgenommen wird, wenn es um kleine bis mittlere Unglücke, dann und wann auch um Katastrophen geht, lässt sich nahezu von selbst beantworten.

Der einstige Staatsbetrieb ist ab 1994 dem Privatisierungswahn der Kohl - Marionetten - Regierung unterworfen worden. Daraus folgte eine ständige Verschlechterung innerhalb des gesamten Leistungskatalogs bei permanent steigenden Fahrtkosten für den Nutzer. 

Die gescheiterten Privatisierungsversuche waren ein alle Male als Fehler einzustufen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung

Insbesondere der Personennahverkehr erhielt dadurch sukzessive ein Stiefmütterchen Dasein. Angeblich unrentable Strecken wurden still gelegt oder die Fahrpläne mussten " ausgedünnt " werden. Hierdurch verabschiedeten sich nicht wenige Regionen aus dem Anbindungssystem des Öffentlichen Nahverkehrs. Der verbleibende Rest sollten auf " Zukunft " getrimmt werden. Die lukrativen Fernverkehrsstrecken erhielten über den kostspieligen Ausbau den Charakter von Rennbahnen, auf denen immer leistungsstärkere Zugvarianten in Gestalt der Intercity - Expresse mit 350 km/h durch die untergeordneten Regionalbahnhöfe jagen.

Weil eher weniger Gewinn abwerfende Nahverkehrsstrecken, jeweils mit einem süffisanten Lächeln der Herren in den DB - Führungsetagen an private Anbieter, die im Zuge des EU - Liberalisierungswahns als Konkurrenz zugelassen und an diese abgegeben wurden, verbesserte sich zwar das Angebot innerhalb des Nahverkehrs, doch die " Privaten " sind keineswegs als " billige Alternative " anzusehen. Da die DB über ihre abgespaltene Tochter, die " Netz AG " saftige, ja unverschämte Nutzungsentgelte für die in ihrem Eigentum stehenden Gleise verlangt, wird dieser erhebliche Kostenfaktor ungeschmälert in die Fahrscheinpreise eingerechnet.  

Der öffentlich Bahnnahverkehrs bleibt somit für einen Nutzer, vor allem Pendler, viel zu teuer. Das hat die Berliner Bundesregierung auch - im Gegensatz zu Merkels Hanswürste vom Schlage eines Do(of)brindt oder Scheuer, längst erkannt. Das verbilligte Deutschlandticket soll jetzt Abhilfe schaffen. Und dieses nicht nur aus Klima politischen Erwägungen.

Die Qualität sowie Zuverlässigkeit der DB - Leistungen lässt sich indes damit nicht steigern. Im Gegenteil. Wo Masse auf ein mäßiges bis geringes Angebot trifft, führt dieses nolens volens zu neuen Problemen.

Diese gibt es aktuell nicht, denn spätestens ab 22.00 Uhr fahren kaum Züge. Die von Claus " Jack " Weselsky geführte " Gewerkschaft der Lokomotivführer ( GdL ) " hat zum Warnstreik aufgerufen. Da steht fast alles still. 

Über den kleinen Sachsen mit der großen Macht, den noch mächtigeren Machern im DB - Vorstand ordentlich Feuer unter dem Allerwertesten zu machen, gibt es seit sehr vielen Jahren viel zu berichten.

Das dürfte nicht nur der Medienmeute hinlänglich bekannt sein.

Der Sachse mit dem unverkennbaren Dresdner " Nu " - Akzent hat damit einen ewigen Platz in meinem Blog eingenommen. Und dieses nicht nur seit jenem Tag als er mit dem - von seiner Körpergröße her betrachtet - auf Augenhöhe pöbelnden Ex - Bahnchef Hartmut Mehdorn innerhalb eines Tarifgesprächs beinahe eine Boxeinlage fabrizierte ( davor war es Weselsky´s Vorgänger Schnell ). Kleine Männer, zu viel Testosteron? Eine sehr ungesunde Mischung!

Aber Claus " Jack " Weselsky konnte noch mehr:


https://lobster53.blogspot.com/2014/10/strajk-alle-rader-stehen-still-wenn-ein.html

   

https://lobster53.blogspot.com/2015/05/bahnstreik-ausgabe-mai-2015-jack.html


https://lobster53.blogspot.com/2015/05/jack-weselskys-neunte-pendler-seht-die.html


https://lobster53.blogspot.com/2017/12/so-ein-verkehr.html


https://lobster53.blogspot.com/2021/08/claus-jack-weselsky-war-das-eine.html


Der RB 30, ein Regionalzug, der regelmäßig zwischen Dresden ( Hbf ) und Chemnitz ( Hbf ) verkehrt, war seit vielen Jahren immer wieder ein triftiger Grund, um einen Post zu jenen wundersamen Erlebnissen auf der knapp 80 Kilometer messende Bahnstrecke einzustellen. Mal wegen eines heftigen Wintereinbruchs mitsamt seinen fatalen Auswirkungen auf den dortigen Bahnbetrieb. Mal waren es technische Probleme, Gleisbauarbeiten oder die unangenehmen Folgen eines geglückten Suizids, die den Reisenden, insbesondere den Pendler, die weniger schönen Reisebegleiterscheinungen vor Augen führten.

Aktuell fährt seit dem 07. 12. 2023 ab 22.00 Uhr bis Freitagabend kein einziger Zug. Die Strecke ist für 24 Stunden komplett still gelegt. Ausgerechnet oder gerade, weil der Freitag in vielen Teilen des Landes bereits ab Mittag zum Wochenende gehört, hat der gute Claus " Jack " W. den Streiktag ausgerufen. Wer kein Homeoffice ausüben kann, wer keinen Begleiter auf vier Rädern besitzt, der dürfte unbezahlten Urlaub nehmen müssen. Auch was schönes, denn noch sieht es draußen winterlich aus. Glatte Straßen, nicht abgestreute Gehwege und sonstige Unannehmlichkeiten treffen mit dem Beinahe -  Stillstand auf den Gleisen zusammen. 

Schöne Vorweihnachtstage also. 


CASEY JONES & THE GOVERNORS  -  Jack The Ripper  -  1965



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