Hundebetreuung zu Ostern




 Heute ist Karfreitag. Nach dem christlichen Glauben befindet wir uns noch in der Karwoche, die ab Sonntag, den 24. März 2024 begonnen hat und die am morgigen Samstag, den 30. März ihr Ende findet    (  https://de.wikipedia.org/wiki/Karwoche ). Da ich bei der Einordnung jener Ereignisse rund um Ostern längst nicht mehr sattelfest bin, denn die Konfirmation liegt bereits mehr als 5 Dekaden zurück, seit meinem Kirchenaustritt sind auch zirka 50 Jahre vergangen, befragte ich meine bessere Hälfte während unseres gestrigen Laufes um de Hollener See, was es denn eigentlich mit dem Gründonnerstag und dem Karfreitag auf ich habe.

Ausgerechnet eine DDR - Sozialisierte soll mir derartige Fragen beantworten. Die Kirchen oder die Glaubensgemeinschaften hatten einst im real existierenden Sozialismus nichts zu melden. Religion war Opium für das Volk ( so der abgewandelte Leitsatz des großen Revolutionärs und mehr, Karl Marx ).

https://de.wikipedia.org/wiki/Opium_des_Volkes

Deshalb hatte die später untergegangene DDR so ihre Probleme mit der " Droge " Religion. Was die vormals dort Herrschenden nicht davon abhielt jede Menge Spitzel der Staatssicherheit in die Kirchengemeinden einzuschleusen.

Gut, sei´s drum, die DDR existiert nicht mehr. Das Experiment, einen möglicherweise besseren deutschen Staat aufzubauen, es ist krachend gescheitert.

Aber, was war denn nun eigentlich am Gründonnerstag nach der christlichen Lehre?

 Aha, über Tante Google befrage ich das allwissende Medium " wikipedia " und dieses sagt mir folgendes:

An jenem Gründonnerstag, auch Hoher Donnerstag, heiliger Donnerstag, weißer Donnerstag oder Palmdonnerstag benannt, zelebrierte Jesus Christus sein letztes Abendmahl mit seinen 12 Aposteln ( Jüngern ).

https://de.wikipedia.org/wiki/Gründonnerstag

Und, was hat es mit dem Karfreitag auf sich?

Nach dem christlichen Brauchtum wird hier an das leide und das Sterben Jesus am Kreuze gedacht. Der Karfreitag ist somit eine so genannter Hoher Feiertag innerhalb der christlichen Glaubenslehre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karfreitag

Soweit, so bekannt. Oder zumindest, wieder in Erinnerung gerufen.

Nun stehen wieder die Osterfeiertage an und weil es den irisch - deutschen Hauptteil der Familie in das Nachbarland Österreich hinzog, wo er im schönen Tirol einige Tage ( wohl die letzten Tage ) im Schnee verbringen möchte, haben wir uns bereit erklärt, die beiden hier verbliebenen Hunde in dieser Zeit zu betreuen. 

Deshalb packte ich gestern Abend zwei Stoffbeutel und machte mich nach dem Abendessen auf den Weg. Beim Aufschließen der Haustür schweiften meine Blicke auf den Vorgarten, in dem wir Sommer 2020 im Schweiße unseres Angesichts mehrere Hundert Heidenkräuter gepflanzt hatten, die jetzt schon blühen.

Winter, ade´?

Die beiden Hunde begrüßten mich stürmisch. Wohlwissend, dass sie in den kommenden Tagen ausreichenden Auslauf  bekommen werden.

Diese freiwilligen Spaziergänge sind denn eher als Ergänzung zu unseren Läufen rund um Eching zu sehen und ich kann mal wieder an dem verlassenen Flugplatzgelände in Oberschleißheim vorbei schauen. Dort, wo einst noch kleinere Flugzeuge in den Himmel aufstiegen herrscht längst die Natur wieder vor. Sie holt sich jenes Areal zurück, dass der Mensch mit seinen konstruierten technischen Errungenschaften ihr abgetrotzt hatte. 

Als ich mit den beiden Vierbeiner heute ab 6.30 Uhr dieses Gelände betrat war weit und breit kein Mensch zu sehen. Es ist halt Feiertag, da schlafen viele eben länger. Es sei denn, sie sind Hundehalter oder Hundebetreuer, so wie ich.

Ich ließ die beiden davor zerrenden Vierbeiner von der Leine und freute mich, wie sie von dannen jagten. Solche größeren Rassen benötigen eben viel Auslauf. Möglichst in der Natur, wo sie ihrem Bewegungsdrang ausleben dürfen.

Meiner eigenen Neugier gehorchend, ging ich in Richtung des Zaunes, der ein Werksgelände absperrt, auf dem seit Jahren immer noch Betonelemente liegen, die vielleicht irgendwann aus einer Pleite gegangenen Firma sequestriert und dort abgelegt wurden. Auf dem asphaltierten Platz standen aber auch einige neuwertige LKW. Die waren vor einigen Monaten noch nicht dort. Dafür sah ich den ausgemusterten Linienbus, der im Sommer des letzten Jahres dort abgestellt worden war, nicht mehr. Damals stand eine Gruppe hoch wichtig tuender Männer um den Bus herum. Für mich sah es so aus, als hätte die Gruppe das Fahrzeug erworben, denn es wurde von ihr zumindest oberflächlich inspiziert.

Dann stand der Bus monatelang auf dem Gelände. Es tat sich nichts mehr. Nun es er weg. Vielleicht hatten die mutmaßlich neuen Erwerber für das Fahrzeug noch keine Ausfuhrgenehmigung erhalten. Die ist nämlich außerhalb der EU erforderlich. 

Während ich noch darüber nachdachte, knackte es plötzlich vor mir. Dann schnarrte eine dazu noch verzerrt klingende Stimme: " Hier spricht der Werkschutz. Verlasse Sie bitte umgehend das Gelände oder melden sich bei der Leitstelle! ". Die deutliche Anweisung erfolgte in einem - für mich eindeutigen - sächsischen Unterton. Der Werkschutzmann kam also auch dem benachbarten Freistaat. Ich schaute zu dem Container artigen Aufbau herüber, aus dem die Lautsprecherstimme kam, konnte aber niemanden erkennen.

Nun stellte ich dazu eine Vielzahl von Vermutungen an. Der Sachse vom Werkschutz musste also an einem Karfreitag arbeiten. Der arme Kerl! Eventuell war er sogar Pendler? Weil es an Sonn - und Feiertagen entsprechende Zuschläge auf den Stundenlohn, der zirka bei 19 bis 20 Euro liegt, gezahlt werden, ist der sächsische Mitarbeiter über Ostern vielleicht gleich in Bayern geblieben?

Wie auch immer? Er hätte sich eine Brille aufsetzen müssen, bevor er die markige Ansage in die Stille des Karfreitag Morgen hinein bringt. Aber, was wollte er eigentlich von mir? Ich hatte das Gelände, das umzäunte Grundstück überhaupt betreten. 

Auf dem Rückweg erinnerte ich mich an unseren Prerow - Urlaub vor vier Jahren als mich der den Strand überwachende Rettungsdienst beim Pilze sammeln von aus den umzäunten Dünenbereich vertrieb. 

Hunde hatte ich damals natürlich nicht mit geführt, dann wäre der Verstoß gegen das Betretungsverbot noch gravierender gewesen. Das absolute Verbot gilt dort nämlich auch für sie. Und auch für das umzäunte Gelände in Oberschleißheim, das  von dem sächsischen Werkschutzmann bewacht wird. Da wird an Karfreitag eben keine Ausnahme gemacht. Stiller Feiertag hin, das Gedenken an den Gekreuzigten her.

 

JOE WALSH  -  The Confessor  -  1985:



    

 

   


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