Kodak Kodachrome

 Aus den Tiefen des unaufgeräumten Raumes fischte meine bessere Hälfte kürzlich dieses heraus:



Mensch, waren das noch Zeiten! Die 1960er Jahre, als ich ein Taschenkamera von " Kodak " , nämlich die " Instamatic 104 " mit Blitzwürfelaufsatz für knapp 80 DM zu Weihnachten geschenkt bekam und dann stolz in der " Photo AG " teilnehmen durfte. Die " Pocketkamera " mit dem einzulegenden Kassettenfilm für 12 Aufnahmen überlebte sogar die 1970er Jahre, ehe sie irgendwann in den Müll entsorgt wurde.

Mit der Kleinbildkamera können Bilder  im Format von 8 x 8 cm hergestellt werden. Die Technik der Kamera ist eher simpel.

 

Die 12er - Kassette als Schwarz - Weiß - Film kostete damals 2,20 DM; eine Farbfilm - Kassette gab es für 4,40 DM:



Der " Kodak " - Konzern aus der US - amerikanischen Stadt Rochester / Bundesstaat Ney York wurde 1892 von dem Erfinder George Eastman und dem Unternehmer Henry Strong aus der Firma " Eastman Dry Plate Company " gegründet.

Aus der sukzessive erweiterten Produktpalette stammen jene Farbrollfilme, die ich aus dem mitgenommen Teilen des elterlichen Nachlasses wiederentdeckt habe.

Der " Kodak " - Farbrollfilm mit einer Empfindlichkeit von 400 ASA und für bis zu 24 Aufnahmen geeignet, kostete damals in den Nullerjahren um die 8 bis 9 DM. Inzwischen beläuft sich der Preis für ein ähnlichen Farbfilm der Firma " Kodak " auf 10 bis 12 Euro. Der Farbfilm mit 36 Aufnahmen und einer Lichtempfindlichkeit von 200 ASA ist im Netz zwischen 8,50 Euro bis zu 11,99 Euro erhältlich. Einst kostete dieser zwischen 8 DM bis zu 9,90 DM.

Nun, die Zeiten der Negativfilme, gleich welcher Art und von welchem Hersteller, sind längst vorbei. Dadurch mussten einige Hersteller umstrukturieren, um sich den Marktgegebenheiten anzupassen, was zu enormen Preiserhöhungen ( bei " Kodak " um nahezu 40 % ) führte. Die veränderten Technologien haben diese Preisexplosion mit verursacht. Vornehmlich aber eben der auch von dem " Kodak " - Konzern wohl größtenteils verschlafene Zeitraum, ab dem das Bild auf Fotopapier mega out wurde. 


So, wie jene noch vor gekramten Verpackungen mit den Farbrollfilmen längst das Verfalldatum überschritten haben, so ist jene Sparte, in der dieser US - Riese einst Branchenführer war, nahezu in die Bedeutungslosigkeit abgedriftet. 

Der dem verstorbenen verstorbenen Politiker und mehr Gorbatschow angedichtete Spruch: " Wer zu spät kommt,... " trifft hier allerdings so nicht zu, Zwar musste der einstige Gigant 2012 einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 des US - amerikanischen Insolvenzrechts stellen, doch danach hangelte sich die deutlich abgespeckte Firma irgendwie wieder hoch. Und weil die Nachfrage nach Farbfilmen seit Beginn des vergangenen Jahres nahezu in astronomische Höhen schnellte, nahm die Firma den Betreib für die Herstellung dieser Bilderfilme wieder auf und erhöhte gleichzeitig die Preise um eben 40 %.

Merke also: Alles hat einmal ein Ende, nur die Nostalgie nicht?

Und weil das Fotografieren mit analogen Kameras, in denen sich die einst farbübersättigten Filme von " Kodak " befanden, wohl wieder en vogue zu sein scheint, werde ich es vielleicht doch noch mit den aus der Erbmasse der verstorbenen Eltern zurück gebliebenen Kameras versuchen. Dabei werde ich kein schlechtes Gewissen haben, denn jene vielen Jahre, in denen un - und angelernte Frauen in so genannten Leichtlohngruppen in den vielen westdeutschen Fotoentwicklungsfabriken unter gesundheitsschädigenden Bedingungen schuften mussten, sind längst vorbei. Diese Fronarbeiten werden längst von Maschinen erledigt. Und das mit dem Rot - Gelbstich der " Kodak " - Filme sowie des Papiers ist auch vorbei.
Sodann legte ich dabei einen Oldie des Pop - Barden Paul Simon dazu auf, in dem er den " Kodak " - Konzern - völlig zu Unrecht - über den Grünen Klee lobt:



Bessere Musik gibt´s zum Abschluss aber auch:



SUN DIAL  -  You´re Still Wondering  -  Zen For Sale  -  2003:






    


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