Lieben Sie Gartengrillpartys?

 


Der vorgestrige Karfreitag war - was das Wetter angeht - durchaus akzeptabel. Was das sonstige Brimborium rund um den Hohen Feiertag der Christen, der den Nicht - Christen gleich mit aufs Auge gedrückt wird, denn eher öde. Das Fernsehprogramm ( auch das von den viel zu vielen privaten Sendern ) eine Zumutung. Immerhin kam aus der Ödnis der flachen Unterhaltung ein Lichtblick, denn die privaten Rundfunkstationen durften ihre Musik frei weg von der Leber weiter abdudeln.

Das war vor einigen Jahrzehnten nicht möglich. Denn es gab sie einst ja noch nicht. Weshalb die öffentlich - rechtlichen Rundfunkstationen - entsprechend ihres Alleinstellungsmerkmales -  ein identisches, weil von der den Kirchen aufoktroyiertes Programm zu kredenzen hatten. Das ist lange her. Dennoch erinnerte unser Landesfürst Dr. Markus Söder an den wahren Sinn des Hohen Feiertags vor Ostern. Er soll, nein, er muss, still begangen werden.

Still, das bedeutet keine Feiern, keine laute Musik und auch kein Saufen.

Tja, da hat er dann wohl nicht alle seine Untertanen erreichen und diese dabei überzeugen können. Als ich am Freitagnachmittag mit den beiden Hunden durch die Kleingartenanlage ging, kam mir bereits nach wenigen Metern der Geruch gegrillter Würstchen entgegen. Ein Stimmengewirr und ständigen lautes Lachen schallte mir entgegen. Sollten die dort feiernden, älteren Herrschaften den Appell des Landesvaters nicht mitbekommen oder verstanden haben?

Karfreitag sind keine Tanzlokale, also auch keine Diskotheken geöffnet. Dieser Tag soll an die " Leiden Christi " erinnern. Nach Tanz und Halligalli soll deshalb keinem - auch Nicht - Christen - zumute sein.  Deshalb gehen nicht wenige bei der Umgebung jenes Gebots in den privaten Bereich. Da bieten sich Grillpartys bei sonnigem Wetter förmlich an. Auch im katholisch geprägten Bayern? Ja, auch dort!

Diesem Bestreben wird auch in den vielen Kleingartenanlagen seit Jahren nachgegangen. So auch in jener, zu Ostern fein heraus geputzten Anlage in Oberschleißheim in der Nähe des Flugplatzes.

Nur Musik wurde an jenem Karfreitag nicht abgespielt. Das wäre ja noch schöner! Dafür sind die unzähligen weltweit sendenden Radiostationen, die mittels eines Internet fähigen Gerätes längst überall und nirgends empfangbar sind, zuständig.

Während ich an jenem Karfreitag, den 29. März 2024, dem Programm des " Krautrock " - Senders aus Berlin lauschte, erinnerte ich mich an jene Jahres der musikalischen Tristesse, als es nur die öffentlich - rechtlichen Stationen mit ihren öden Programmen an den Feiertagen gab. Dieser Tristesse zu entgehen, begab ich mich regelmäßig in unseren " Beatkeller " und spielte auf der dortigen Anlage mein - unchristliche - Rockmusik ab. 

Gartengrillpartys gab es jedoch nicht, dafür hatten wir kein Geld. Nun, ja, der junge Mann von einst konnte eben nicht alles haben!  




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