Unter 0, 3 bar!


 


Das große Aufräumen im Keller ist noch längst nicht beendet, da gesellen sich weitere, kleinere , für den Rentner durchaus lösbare Aufgabenfelder hinzu. 

Seit einigen Tagen hatte ich das ungute Gefühl, dass die - zwar nicht mehr taufrische - Gasheizung im wahrsten Sinne des Wortes auf Sparflamme läuft. Der Winter ist zwar - zumindest kalendarisch - noch nicht vorbei, doch die Außentemperaturen liegen selbst in der Nacht minimal im oberen einstelligen Bereich. Die Automatik des Gasheizkessels erkennt dieses und schaltet bekanntlich dann auf Sparflamme.

Soweit, so logisch!

Doch so richtig konnte ich es mir dann doch nicht erklären, warum die Raumtemperaturen ab Ende Februar kontinuierlich sanken. Selbst dann noch, als es in einigen Nächten schon empfindlich kühl wurde und der Brenner hätte anspringen müssen.

Es war denn eher dem Zufall geschuldet, dass ich bei der Montage der beiden Kellerregale einen Blick auf das vor dem Heizkessel installierte Manometer war und mir sofort klar war, warum die Anlage nicht mehr ansprang. Der Leitungsdruck lag bei sage und schreibe mickrigen 0,3 bar. Viel zu wenig, um die Automatik des Kessels zum Heizen zu verleiten. Die hatte nämlich das System abgeschaltet. 

So nahm ich denn den oberhalb des Heizaggregats hängenden Plastewasserschlauch, schloss diesen an die beiden Ventile an und füllte das fehlende Wasser langsam wieder auf. Das war´s. 

Ein eher simpler Arbeitsvorgang, doch dieser muss erst durchgeführt werden. Hätte ich nicht über die Gespräche mit einer Vielzahl von Installateuren / Klempnern während meiner Lehrzeit ein gewisses Grundfundament an technischen Wissen erhalten, mir wären solche Begriffe, wie Manometer, Druck in bar oder Heizkreislauf für immer im Verborgenen geblieben.

Die damalige Lehrzeit hat auch mehr als 50 Jahre danach immer noch einige, sehr wenige, gute Seiten übrig belassen. Die Klempner aus den 1970ern sind - wenn nicht längst verstorben - garantiert nicht mehr berufstätig. Mit über 70 Jahren sollte auch ein solider Handwerker keine schmutzigen Hände mehr bekommen. es sei denn: Seine Rente reicht nicht!

Von solidem handwerklichen Können und Wissen sind indes jene Fachkräfte, wie einst der, sich selbst Heizungsfachbetrieb nennende Knilch aus Leipzig weit entfernt. Der wollte mir damals erzählen, dass eine Pellet - Heizungsanlage auch unter einem Bar Druck betrieben werden könne. Wohl kaum, denn wenn sich der Kessel automatisch bei zu niedrigen Druck abschaltet, kann er eben nicht heizen. Und selbst dann, wenn die Anlage keine Automatik haben sollte, weil sie ein alter Zosse ist, wird keine Wärme in die oberen Etagen gelangen, weil eben der Druck nicht hoch genug ist.

Der einstige so genannte Fachmann ging einige Jahre später pleite. Warum wohl. Garantiert nicht deshalb, weil die von den hiesigen CSU - Vasallen um Söder und Konsorten den " GRÜNEN " eine " Öko - Diktatur " andichteten.

Nach einigen Stunden schaltete sich unsere Gasheizung wieder an. Am Abend wurde es in den Räumen der beiden ersten Etagen wieder handwarm. Genau der richtige Dauerzustand für meine bessere Hälfte. Und die nahm es wohlwollend zur Kenntnis.

Warum also Frieren, wenn das Haus eine Heizung hat?

Ach, ja, der hiesige " Fachbetrieb " aus Unterschleißheim hatte den jährlich Wartungstermin kurzfristig abgesagt, aber keinen neuen benannt. Vielleicht sind sie noch immer nicht so gut auf uns zu sprechen, weil ich einen vorgegeben Termin im letzten jahr einfach verschlafen hatte?

Für mehr als 560 Euro pro jahr darf auch dieses schon mal vorkommen. Schließlich hockte der Techniker in unserem Heizungskeller lediglich knappe 2 1/2 Stunden, um an dem mit Elektronik voll gestopften Aggregat herum zu schrauben. Ein stolzer Stundenlohn! Und dieses dafür, dass er Teil des Chassis nicht einmal richtig angeschraubt hatte.

Heizungsmonteure oder wie sie alle sonst noch heißen, sind auch nicht mehr das, was einst waren. Warum wohl nicht?

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MONOMYTH  -  Vile Vortices  -  2013:




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