Plattentitel mit Vogelgezwitscher
Es wird langsam Frühling. Und mit Beginn dieser zweiten Jahreszeit werden unsere gefiederten Freunde wieder richtig aktiv. Der Winter, der mit einigen wenigen Ausnahmen, eigentlich keiner war, ist vorbei. Deshalb kommen sie beinahe alle wieder, die Zugvögel und lassen den Menschen erahnen, dass es wieder heller, wärmer, gemütlicher draußen in der Natur wird.
Weil die hier wieder angekommenen Vögel sich bereits im Morgengrauen bemerkbar machen, um den neuen Tag mit ihrem Gezwitscher zu begrüßen, war dieses Ereignis schon vor vielen Jahrzehnten Anlass genug, um es für immer auf einen Tonträger zu bannen.
So nahmen beispielsweise das Prager Symphonieorchester unter der Leitung von Luis Zamecnik zusammen mit dem Pianisten F ( Frederick? ) Schauer 1935 eine Platte auf, die zuvor aufgenommenes Vogelgezwitscher einspielt:
https://www.schellack-plattenshop.net/L-Zamecnik-F-Schauer-Vogelgezwitscher-Im-Antiquitaetenladen
https://archive.org/details/78_vogelgezwitscher_l-zmecnik-f-schauer-poljakin-l-zmecnik_gbia0184319a
Was vor beinahe 80 Jahren noch etwas Nase rümpfend als durchaus aufwendiges Experiment betrachtet wurde, hat sich einige Dekaden später als musikalischer Renner entpuppt. Platten mit Vogelstimmen oder Vogelgezwitscher lagen kommerziell durchaus im Trend oder kamen sogar groß heraus.
So veröffentlichte 1981 die westdeutsche Rockgruppe " Novalis " ein Album mit dem Titel " Banished Bridge ". In dem 17minütigen, auf Harmonie getrimmten Titel - Epos wurden Vogelstimmen verwendet:
https://www.discogs.com/de/release/4002341-Novalis-Banished-Bridge
Beinahe ein Vierteljahrhundert später spielte ein Berliner Musiker mit dem Namen Daniel Bürkner eine CD ein, auf der er nahezu ununterbrochen im gewollten Gleichklang mit zwitschernden Vögeln seine eigens konstruierte Harmoniesucht in musikalischer Weise umsetzen möchte. Er erhielt für sein vorgelegtes, gleichnamiges Album " Squares On Both Sides " nicht nur wohl wollende Zustimmung in den Medien / der Presse:
The New Red Pt. 1 - Squares On Both Sides - 1981
So brachte es dieser Titel aus dem oben genannten Album bei der Nicht - Nur - Musik verbreitenden Video - Plattform " YouTube " bislang auf immerhin 38 Aufrufe ( Einer davon bin ich ). Das Projekt des Bundeshauptstädter wurde denn auch schnell wieder eingestampft.
Immerhin gelang es ihm - wenn auch in einem sehr überschaubaren Rahmen und als einer von weiteren Kolleginnen / Kollegen - in der bayrischen Landeshauptstadt auftreten zu dürfen:
https://www.gaesteliste.de/konzerte/show.html?_nr=721
Okay, bei dieser Form von experimenteller Musik kann es nur in die mit harmonischen Klängen verbundene Richtung verlaufen. Und so dürften sanfte Gitarrenklänge denn eher mit Vogelstimmen kompatibel sein als vergleichsweise kreischende Gitarren.
Und weil diese, unsere, so selbst erschaffene Welt im Verlaufe der vielen Jahrzehnte denn eher noch bekloppter geworden ist, kommt es nicht von ungefähr, dass sich so mancher Erdenbewohner förmlich nach Harmonie seht.
Deswegen ist es nicht weiter verwunderlich, wenn kurz vor dem Weihnachtsfest des Jahres 2021 bei unseren Antipoden in den dortigen Charts ein Lied platziert werden konnte, das ausschließlich den Gesang und / oder die Stimmen von 53 australischen Vögeln enthält. Das Stück heißt " Songs Of Disappearance "
Einige hierzu eingestellte " You Tuber " bringen es mit dem Vogeltitel dabei auf respektable 181.000 Aufrufe. Chapeau!
Wer´s denn mag?
WEATHER REPORT - Birdland - 1978:
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