Letzter Lauf im Februar

 


Gestern war der 20. Februar 2024. Ein Donnerstag. Dieser Tag war ein Anhängsel des Schaltjahres 2024. Ein Schaltjahr kommt bekanntlich alle vier Jahre vor. Wer an diesem Tag Geburtstag hat, dürfte rechnerisch und theoretisch betrachtet, in den folgenden drei Jahren kein Geburtstag mehr feiern. Es gibt dieses Geburtsdatum nämlich dann nicht.

Unser irischer Schwiegersohn hat das Glück, in den nächsten drei Jahren eben nicht älter werden zu können, denn er ist am 29. Februar 1972 geboren worden.

Aber, mal Spaß beiseite, wie ist das eigentlich, wenn es auf die exakte Altersangabe ankommt?  

Im Netz gibt es für jene - vielleicht existenzielle Frage - auch eine Antwort: 

Das heißt im Klartext: Wer am 29. Februar geboren wurde, steht in Nichtschaltjahren den an einem 1. März Geborenen gleich

Aha! Jetzt sind damit sämtliche Unklarheiten beseitigt.



Und während wir uns am Morgen jenes 29. Februar 2024 für unseren Lauf rund um das Mallertshofer Holz vorbereiteten, kam bei mir jene Zeit von vor fünf Jahren wieder in Erinnerung, als wir noch in Dresden wohnten und dort das einst elterliche Haus ausräumen mussten, weil es inzwischen verkauft war.

Damals, also von Februar bis zum 30. April 2019, mussten wir fast jeden Tag aus - um - und einräumen. Überall standen Umzugskosten. Von vielen, dann eher nicht mehr benötigten Dingen, haben wir uns getrennt. Einige Möbelstücke haben wir verkauft; andere wiederum verschenkt. In einem villenähnlichen Gebäude mit vielen Räumen, sammeln sich im Laufe der Jahre nicht nur Nützliches an.

Fünf Jahre danach räumen wir erneut aus - um - und ein. Dieses Mal jene Dinge, die wir aus Dresden mitgebracht haben, die aber eigentlich nur provisorisch irgendwo im Keller und einigen Möbelstücken, zwischen lagern. Mit einem permanenten Hauch von Wehmut an verflossene Zeiten gab sich meine bessere Hälfte, jenen, dort liegenden Bücher, Fotoalben und anderen Erinnerungsstücken hin. Dabei gelangte so manches, nicht selten ramponiertes Erinnerungsstück, das in Kisten, Kästen und Pappkartons lag, trat dabei seinen letzten Gang in den Müllbeutel an.  Eine eher mühselige Arbeit, die viel Geduld erfordert. 










Während meine bessere Hälfte sich der ungeliebten Sisyphusarbeit, begleitet von Kommentaren zu und über der einstigen Reisewut der verstorbenen Eltern, hingab, montierte ich später zwei neu erworbene Metallregale, in denen später ein Teil des Werkzeugs einsortiert werden soll. 

Davor aber starteten wir nun den letzten Februarlauf des Jahres 2024.   

Und der führte uns vorbei an längst bestellten Feldern, leicht grün werdenden Büschen und Sträuchern sowie Bäumen, die leider aufgrund der starken Schneefälle im Dezember des letzten Jahres mehr und minder Beschädigungen aufzeigen. Auf vielen Stellen entlang unserer Route sahen wir immer noch abgebrochene Äste sowie umgeknickte oder umgefallenen Bäume. 

Beim Vorbeilaufen kam mir dabei der Gedanke, dass - ähnlich wie bei den abgegeben Möbeln, den Haushaltsgegenständen und den aussortierten Bildern, auch hier alles endlich ist. Dinge in der Natur vergehen und erneuern sich, so ist unser Leben manchmal auf bereits vorbestimmt.

C´est la vie!


F. D. PROJEKT  -  Final Improvisation  -  Timeless  -  2006:






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