Küken schreddern, light!


 

Nun steht das Osterfest endlich vor unserer Haustür, Wer es mit dem heidnischen Gebräuchen hält, hat vielleicht einen Osterstrauß mit bunten Plaste - oder wertvolleren Holzeiern aus dem Erzgebirge auf die Fensterbank oder auf den Tisch gestellt. Nicht selten finden sich auch wetterfeste Eier - Kreation in sehr grellen Farben an Sträuchern oder kleineren Bäumen-

Einige Hardcore - Osterfans bringen in mühevoller Kleinarbeit sogar auf mehrere Hundert, ja, sogar Tausende Eier an diverse Gehölze. 

Beim Betrachten dieser Kunstwerke könnte sich eine Anhänger jenes Brauchtums die Frau stellen, ob es auch möglich sei, " echte ", aber gefärbte Hühnereier dort hin zu hängen. Möglich wäre es, sofern ein Kunde bereit ist, für solche Stückzahlen dann auch mehre Hundert Euro zu zahlen.

Gab es vor einigen Dutzend Jahren noch " billige " , weiße Hühnereier für 0,99 DM je 10er - Packung in den Discounter - und Supermarktketten zu kaufen, liegt der Preis für angebliche Freiland - oder Bio - Eier bei nahezu 3 Euro und darüber hinaus. Unser Bio - Bauer verlangt gar für einen solchen 10er - Pack satte 4,50 Euro.

Dafür sind es glückliche, zumindest freie laufende Hühner, deren Lebensumfeld jederzeit sichtbar ist. Und, dem Vermehrungsdiktat folgende, dürfen sich die Hennen in schöner Regelmäßigkeit von einem der vorhandenen Hähne bestiegen lassen. Dass sich danach ein Ei entwickeln kann, ist ebenso dem natürlichen Ablauf geschuldet, wie die Tatsache, dass in jenem Hühnerei ab und an ein so genannter Hahnentritt findet. Sichtbar wir diese - bei Industrieeiern nicht vorhandene Gefahr - aber nur, wenn der ( Oster ) Eieresser das zuvor gekochte Objekt der Begierde so aufschlägt oder nach dem Abschälen mittels Eierlöffel so aufdrückt, dass ausgerechnet jene Hinterlassenschaft beim Vermehrungsakt zu Tage tritt. 

Der Hahnentritt, als eher eklige Beigabe der Natur von Kindesbeinen an diffamiert, ist allerdings die Ausnahme innerhalb jener Entwicklung, die nach Eiablage und einer Zeitspanne von 21 Tagen des Ausbrütens zu einem Lebewesen führt. 

Wobei marginale Abweichungen innerhalb Geschlechtschromosomen, die von der Henne bestimmt werden, darüber entschieden, ob aus dem gelegten Ei eine Henne oder ein Hahn wird. 

Weil Hähne nun keine Eier legen, zudem bei Fleischverwertung nur bedingt bis gar nicht heran gezogen werden können, wurden sie bis vor mehr als 2 Jahren unmittelbar nach dem Schlüpfen aus dem Ei bei der industriellen Verwertung des Huhnes als Nutztier maschinell geschreddert. Das Schreddern von nahezu 45 Millionen geschlüpften Hähnen brachte irgendwann die Tierschützer auf die Barrikaden.

Ab dem 1. Januar 2022 ist das massenhafte Töten von " aussortierten " männlichen Küken in Deutschland per Gesetz verboten. Durch eine Ergänzung des Tierschutzgesetzes, die vormals von der Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel verabschiedet wurde, steht das Küken schreddern nunmehr unter Strafe. Die hierfür verantwortliche, ehemalige Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft Klöckner, hatte es vormals ausarbeiten lassen. 

Doch diese Vorschrift erweist sich eher als Luftnummer, denn die so genannten Brütereien verlagerten danach ihre entsprechenden Produktionsstätten in das europäische, benachbarte Ausland ( Niederlande, Polen ).

 https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/toetung-von-eintagskueken-vorbei-aber-nur-in-bruetereien-in-deutschland-11924


https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/ostern-kueken-schreddern-hohe-preise-100.html

Und so stellt sich der - vielleicht - kritische Verbraucher die berechtigte Frage, was dieser deutsche Alleingang denn eigentlich für den Tierschutz gebracht hat?

Angesichts des sich nähernden Osterfestes, an dem allein in Deutschland mehr als 240 Millionen Hühnereier verzehrt werden und der Jahresverbrauch bei 14, 3 Milliarden Eiern, muss die Frage erlaubt sein, ob das massenhafte Eier essen überhaupt noch zeitgemäß ist?

Wir haben uns auf ein Ei je Ostertag geeinigt. Dieses stammt von dem in der Nähe liegenden Öko - Bauern. Und der schreddert weder männliche Küken, noch sperrt er seine Hühner in Käfige, Legebatterien gibt es bei ihm auch nicht und giftige chemische Futterzusätze ebenso wenig.



LIQUID VISIONS  -  Nightfall  -  The Lost Recordings  -  2006:




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