Wenn der Zahnarzt mehrmals anruft

 



Als der " Zahnarzt meines Vertrauens " über seine Mitarbeiterin telefonisch mit mir mehrfach Kontakt aufnehmen wollte, ließ ich mich erst nach langen Zögern breit schlagen, das Gespräch anzunehmen, denn seit einigen Wochen liegt dem Berufsverband, der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns mit Sitz in München eine Beschwerde von mir vor. Es geht - wie üblich - um Geld. Genauer gesagt um knapp 880 Euro.

Die möchte ich von dem Arbeitgeber des " Zahnarztes meines Vertrauens " gerne erstattet bekommen, denn eine, der vielen ,von dort gestellten Rechnungen, ist falsch, denn statt der dort aufgeführten sechs Implantate befinden sich " nur " fünf dieser Fremdkörper.

 Nun, ja, man(n) wird nicht jünger!

Doch bei den vielfachen Anrufversuchen ging es nicht um jene - wohl später juristische - Auseinandersetzung mit dem " Zahnarzt des Vertrauens ", sondern um einen anstehenden Behandlungstermin für eine - routinemäßige - Zahnreinigung. Der war nämlich für den noch kommenden Donnerstag vorgesehen.

Der sollte nun gestrichen werden. Das war mir recht, denn ich wäre eh nicht mehr zu einem weiteren Zahnreinigungstermin gekommen. Der Grund dafür ist so simpel, wie einleuchtend: Diese Leistungen des Vertrauenszahnarztes werden von keiner gesetzlichen Krankenkasse in diesem, unserem, angeblich kriselnden Lande, übernommen. Sie sind demnach eine reine Privatangelegenheit und demnach, vornehmlich aber, deshalb teuer. 

Für knapp eine Viertelstunde Behandlungszeit musste ich mehr als 53 Euro berappen. 

Nee, nicht schon wieder!

Wir müssen jetzt sparen!

Weil ich mir, nachdem ich der Mitarbeiterin des " Zahnarztes meines Vertrauens " klar machen konnte, dass ich - vorerst - keine weiteren Zahnreinigungsbehandlungstermine wünsche, so einige Gedanken über das weite Feld der Selbständigen und Freiberufler im allgemeinen und Zahnärzte im besonderen machte, rief ich dabei mal kurz Tante " Google " auf, um in Erfahrung zu bringen, wie viele es von diesen in Eching und in Unterschleißheim eigentlich gibt.

Bei meiner Recherche trat das - eher wenig - erstaunliche Ergebnis zu Tage, dass es deren viele ( wohl eher zu viele ), nämlich 23 Praxen in beiden Orten gibt. Bezogen auf die Einwohnerzahlen der Gemeinden Eching, Oberschleißheim und Unterschleißheim ( 14.500, 11.900, 31.000 ) liegt die Relation zwischen einem praktizierenden Zahnarzt bei zirka 1 : 1.435.

Tja, dass könnte durchaus in die Rubrik Unterversorgung fallen, denn die statistische Versorgungsdichte liegt bei 1: 1149. 


https://de.statista.com/statistik/daten/studie/273810/umfrage/zahnarztdichte-in-deutschland-nach-bundeslaendern/

https://www.zm-online.de/news/detail/in-diesen-staedten-ist-die-zahnarztdichte-am-hoechsten

Doch, wie alles im Leben, sind diese errechneten Zahlen relativ. Denn sie besagen nicht, ob jene - statistisch vorhandenen - Einwohner eines Bundeslandes, einer Stadt, einer Gemeinde, denn auch schön regelmäßig die Zahnarztpraxen aufsuchen, um sich die wertvollen Kaufwerkzeuge behandeln oder zumindest inspizieren zu lassen. 

Zudem sind die - ebenfalls statistisch errechneten - Einkünfte der Damen und Herren sehr stark differierend.  

Nach Angaben von " Apo.de " ( https://www.apobank.de/wissen-news/karrierekompass-heilberufler/zahnarzt/gehalt ) sind die Einkünfte / Gehälter sehr differierend. Über " Google.de " konnte ich dieses erfahren:

" Im Jahr 2023 können Zahnärzte in Deutschland ein durchschnittliches Nettoeinkommen von etwa 2.800 bis 4.200 Euro pro Monat. "

- Zitatende - aus: " Google. de - Verdienst / Gehalt Zahnarzt -

Weitere Einzelheiten hierzu lassen sich u.a. dort nachlesen:

https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/zahnarzt-gehalt/

Die Zahnärztin - mutmaßlich in einer Form des Subunternehmerdaseins sich verdingend - existiert von dem Zufluss der Patienten, die sich in der Hauptpraxis einfinden und von dieser weitergeleitet werden.

Das war der Grund, warum ich mich nun - so die Vorstellungen der Zahnärzte - pro Vierteljahr ein Mal dort einfinden möge, um jene verbliebenen vier Zähne professionell reinigen zu lassen. 4 x 53 Euro = 212 Euro je Jahr. Nö, nicht mehr mit mir. Da gehe ich einmal auf Kosten der Kasse hin. 

Irgendwie scheint die Praxis nach dem Ausscheiden und dem Verkauf an einen Investor mit Namen " Acura " nicht mehr so zu laufen. Eine Ökonomisierung des Gesundheitswesens ist unisono mehr als fragwürdig. Denn dann spielt der Umsatz, der Gewinn und die Rendite die größere Rolle.

Das ist zumeist schlecht für die Patienten, gut für den Geldgeber.



HUMAN INSTINCT  -  Jugg  -  A  -  Jug  -  1970:





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