6 Monate lang Winter
Wenn der Herbst in unseren Gefilden sich ab Oktober die Natur richtig entfaltet und sie in ihren bunten Farben brilliert, dann hat nördlich des Polarkreises der Kollege Winter diese Regionen längst fest im Griff. In den einsamen Gebieten Norwegens ( Provinzen / Fylker Nordland, Toms und Finnmark ), Schwedens ( Övre Norrland, Norrbottens Iän und Västerbottens, Nedree Norrland, Jämtlands Iän, Västernorrlands Iän und Gävleborgs Iän ) sowie Finnlands ( Lappland / Lappi ) können bereits ab Mitte / Ende September leichte Frostnächte auftreten.
Im schwedischen Bereich Lapplands, dass auch einst von den Samen bevölkerten und genutzten wurde, liegt eine Teilregion, die inzwischen zum Nationalpark umgewidmet wurde. Der Nationalpark Sarek umfasst 1970 m² und liegt nahe der finnischen Grenze sowie den Städten Jokkmukk und Gällivare.
Die Samen nutzen dieses Gebiet zur Rentierzucht. Im Sommer ziehen sie mit ihren Herden durch die dortigen Graslandschaften; den Winter über werden die dicht gewaldeten Bereiche aufgesucht. Hier könnten Wanderer tatsächlich auch Elchen begegnen. An einigen Stellen wurden Spuren von Bären, Luchsen, Vielfraßen und Polarfüchsen gefunden.
Da dieser Nationalpark touristische nicht erschlossen wurde, gibt es kein Übernachtungsmöglichkeiten. Auch der Zugang zu dem Areal gestaltet sich schwierig. Die schwedische Verwaltung hat darauf geachtet, dass in diesem Gebiet möglichst alles naturbelassen bleibt.
Wer es dennoch in den Nationalpark wagen möchte, hat eine Reise von mehr als 2390 Kilometern mit dem Fahrzeug zu bewältigen. Die Bahnfahrt von Stockholm dauert 18 Stunden mit einem Nachtzug. Allerdings gibt es auch Flugverbindungen nach Jokkmukk und von dort eine Buslinie.
Als Norwegenfan sind mir die fast unbewohnten Landstriche nördlich des Polarkreises sicherlich bekannt. An der Stadt Jokkmokk führte mich meine letzte Nordlandreise nur vorbei. Das ist inzwischen 30 Jahre her. Mittlerweile hat sich dort sehr viel verändert. Der all gegenwärtige Massentourismus macht auch bei den skandinavischen Ländern nicht halt.
Doch eines bleibt nach wie vor hier unveränderlich: Vom spätesten November bis Ende April herrscht dort tiefster Winter. Erst Mitte / Ende Mai werden viele Regionen jenseits des Polarkreises für einen kurzen, oftmals trockenen, aber auch heißen Sommer schneefrei. Ab der Zeit der Mittsommernacht, wenn die Sonne nur für wenige Stunden untergeht, es aber trotzdem weiter taghell bleibt, grünt und blüht es in diesem Landstrich für einen kurzen Zeitraum. Dann könnte ein Wanderer auf die eigentlichen Bewohner des Sarek Nationalparks treffen. Eine Vielzahl von Vogelarten ( http://www.matze-tours.de/Fauna.htm ) sind dann zu Gast. Daneben wurden die bereits genannten Wildtiere und sogar Wölfe gesichtet. Zudem trifft ein Wanderer auf unzählige Insektenarten sowie die - unvermeidlichen Begleiter - Mücken aller Art.
https://www.luzernerzeitung.ch/leben/skandinavien-der-lange-weg-in-den-sarek-nationalpark-ld.1001663
Wenn der Sommer sich ab Ende August wieder verabschiedet und den Platz für einen - eher kurzen - Herbst macht, wird es langsam wieder stiller an den Seen, Flüssen und in den Wäldern. Auf den durchaus hohen Bergen ( bis knapp über 2000 Meter ) fällt manchmal Ende September bereits der erste Schnee. Einige Wochen später wird der Winter für 6 Monate Einzug halten und das gesamte Leben im Sarek Nationalpark bestimmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Sarek
" P.L.J. Band " - " Intro " -" Armageddon " - 1982:
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