Halbzeit ist - Teil III

Auch die 3. Liga ist längst in die Winterpause gegangen. Doch hier rollen selbst während der spielfreien Zeit Trainerköpfe. Der FC Hansa Rostock hat seinen Coach Pavel Dotchev gefeuert. Nichts ist weniger erstaunlich als das. Vor dem gebürtigen Bulgaren mussten:

- Mark Zimmerman, FC Carl Zeiss Jena,

- Michael Fontzeck, 1. FC Kaiserslautern,

- Uwe Koschinat, FC Fortuna Köln,

- Hendrik Pedersen, Eintracht Braunschweig,

- Sascha Hildmann, SG Sonnenhof Großaspach,

- Matthias Maucksch, Sportfreunde Lotte

ihre Koffer packen. Sie werden auch weiterhin reichlich Zugang bekommen, denn die aktuelle Tabelle zu Beginn der weiteren Rückrundenspiele zeigt folgendes Bild:


1. VFL Osnabrück: Die Niedersachsen hatten zunächst einen sehr holprigen Start, fingen sich aber mit zunehmender Spielzeit und führen die Tabelle an. Ob es für den direkten Aufstieg in die 2. reicht, bleibt dennoch abzuwarten.

2. Karlsruher SC: Der einstige Erst - und langjährige Zweitligist fand zunächst auch nicht so richtig Tritt. Dann kamen die Badener aber ins Rollen. Vielleicht steigt der Verein in die nächst höhere Klasse auf?

3. KFC Uerdingen 05: Der Neuling aus der Regionalliga ist mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Haben die Westfalen sich durch namhafte Ex -Akteure aus der 1. und 2. Liga personell gut verstärkt. Ob es für einen Durchmarsch langt, bliebt indes eher zweifelhaft.

4. Hallenscher FC: Nach Anfangsschwierigkeiten siegten sich die Hallenser von Spiel zu Spiel und mischen jetzt ganz oben mit. Da könnte sogar noch mehr drin sein.

5. SVgg Unterhaching: Die bayrische Mannschaft spielt ordentlich mit. Der Zug nach ganz oben ist deshalb noch längst nicht abgefahren. Schließlich befand sich der Verein irgendwann einmal sogar in den beiden darüber liegenden Klassen.

6. SV Wehen Wiesbaden: Auch hier könnte ein Aufstiegsplatz noch erreichbar sein. Dafür müsste die Truppe aber viel mehr Konstanz in den noch verbleibenden 19 Spielen zeigen.

7. SC Preußen Münster: Auch die Truppe aus Münster hatte sich von der bisherigen Saison etwas mehr erwartet. Doch die Leistungen waren eher mau. Es wird denn eher ein solider Mittelfeldplatz werden, der am Ende der Spielzeit heraus kommt.

8. FC Hansa Rostock: Die Ostseestädter sind mit hohen Erwartungen in die Spielzeit gestartet. Die Realität holte sie bald ein. Der Trainer ist mit Sicherheit nicht nur an dem Mittelfeldplatz schuld. Für mehr Furore sorgten die faschistoid und gewalttätigen Hansa - Fans. Das jedoch reicht sportlich nicht.

9. TSV 1860 München: Dieser Verein hat ja vor Jahrzehnten bessere Zeiten erlebt. Jetzt dümpelt der Aufsteiger aus der Regionalliga im Mittelfeld der Dritten herum. Mehr dürfen die treuen Anhänger nicht erwarten.

10. FSV Zwickau: Die Sachsen hatten einen miserablen Start. Dann ging es langsam aufwärts. Dennoch bedeutet Platz 10, dass auch das Wort " Abstieg " ein Thema wird.

11. 1. FC Kaiserslautern: Der Traditionsverein aus der Pfalz, der mehrfache Deutsche Meister und DFB - Pokalsieger ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Klub dümpelte wochenlang im Tabellenende herum. Dann kam der Trainer - Rauswurf und es lief zuletzt ein wenig besser. Doch das Abstiegsgespenst bleibt.

12. Würzburger Kickers: Vor nicht allzu langer Zeit stand der fränkische Klub in der Relation und scheiterte dort nur knapp. Jetzt muss ein Abstiegsszenario mit bedacht werden. Wie sich die Zeiten schnell ändern können.

13. Sportfreunde Lotte: Dieser Verein avancierte noch vor zwei Jahren zum Pokalschreck. Jetzt ist eher Abstiegskampf angesagt. Da es keine Gnade  in der 3. gibt, wird jeder Verein jenen schlagen können. Das macht diese Klasse eben spannend.

14. FC Energie Cottbus: Die Aufsteiger aus der Lausitz müssen sich quälen. Die Decke bis zu einem direkten Abstiegskampf ist sehr dünn. Es sollte dennoch für das Überleben in der  Liga langen.

15. SC Fortuna Köln: Auch der zweite Kölner Traditionsklub hält sich bedenklich nahe in der Abstiegszone fest. Hier reichen eins, zwei, drei Niederlagen und der Sumpf lässt die Mannschaft weiter absinken. Es dürfte am Ende dennoch reichen.

16. SV Meppen: Die Emsländer müssen auch dauerhaft mit dem unteren Tabellenbereich liebäugeln. Mehr als ein Rang knapp über dem Strich wird wohl eher illusorisch bleiben. Es müsste zum Schluss gerade so ausreichen.

17. SG Sonnenhof Großaspach: Der Klub ist von Beginn nicht richtig in die Puschen gekommen. Jetzt droht der Abstieg in die Regionalliga Südwest. Ein Rückschlag für den ambitionierten Verein.

18. FC Carl Zeiss Jena: Die Thüringer werden es sehr schwer haben, die Klasse zu halten. Neben dem insolventen ehemaligen Klassenfeind aus Erfurt, der sich ordentlich verzockt hat und kurz vor dem Jahresende durch Sponsoren den Super - Gau, nämlich die Einstellung des Spielbetriebs so gerade noch abwenden konnte, wird Jena wohl wieder in der Regionalliga Nordost spielen.

19. VFR Aalen: Auch der Verein aus Baden - Württemberg zählt zu den ersten Abstiegskandidaten. Mit nur 17 Punkten aus 20 Spielen ist so kein Blumentopf zu gewinnen.

20. Eintracht Braunschweig: Mein lieber Herr Gesangsverein. Die Niedersachsen, einst knallharte Konkurrenz für Wolfsburg und Hannover, könnten direkt in die Regionalliga Nord durchgereicht werden. Ein Drama, was sich bei diesem Klub abspielt. Mit nur 14 Punkten, dürfte der Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit wohl kaum zu verhindern sein. Schade!


Am 25. Januar startet die 3. Profiliga wieder. Die Winterpause war eher kurz. Ob es einigen Klubs gelungen ist, die eher prekäre Situation am Tabellenschluss dieser, als finanzielles Himmelfahrtskommando durchaus zu bezeichnenden Spielklasse durch personelle Maßnahmen zu ändern, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Jene Vereine, die aktuell in dieser Region herum dümpeln, müssen auch damit kalkulieren, in die Regionalligen abtauchen zu können. So ist aber immerhin für weitere Spannung gesorgt.



" Tetragon " - " Hollow Inside " - " Chapter One " - 2015: