Strandgut



Am 2. Januar verrutschte auf der " MSC Zoe " bei schwerer See vor der niederländischen Küste ein Teil der Ladung, die aus Containern bestand, von denen 270 in das Meer abrutschten und zum größten Teil dort versanken. Mit ihnen gingen Waren im Wert von einigen Millionen Euro buchstäblich baden. Wovon wiederum ein kleiner Teil an den Stränden der niederländischen Westküste angeschwemmt wurde.

Die Medien berichteten selbstverständlich täglich über diese Havarie und zeigten Bilder von Tausenden Artikeln, die die Sandstrände übersäten. Schnell fanden sich Menschen, deren Aufgabe es nun war, die unbrauchbaren Gegenstände dort aufzusammeln.

Als ich die Berichte sah, stellte sich mir unweigerlich die rechtliche Frage, ob jenes Strandgut, dass ein eher Unbeteiligter aufgefunden hat, von diesem zurück zu geben ist.

Mit jener Frage haben sich auch Kollegen beschäftigt und dabei diesen Artikel ausgearbeitet:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/schiffbruch-in-der-nordsee-duerfen-finder-an-land-gespuelte-gegenstaende-behalten_151508.html

Strandgut darf demnach nur bis zu einem Wert von 10 Euro behalten werden. Gegenstände, die einen höheren Wert darstellen, muss der Finder dem örtlichen Fundbüro übergeben.

Aha, also wäre die Mitnahme von dort liegenden Plüschtieren erlaubt? Jein. Wenn eine bestimmte Menge den Betrag von 10 Euro überschreiten würde, müsste das Spielzeug abgegeben werden.

Tatsächlich aber hatten die niederländischen Behörden etwas anderes zu tun, als jeden einzelnen Katastrophentouristen, der zu den Orten und Stränden gefahren war, daraufhin zu kontrollieren. Die Ladung war eh versichert und die mit Nordseewasser durchtränken Artikel nichts mehr wert. So ließen sie die illegalen Sammler gewähren. Oder, wie es in einem weisen Spruch so schön heißt:

" Wo einer Schiffbruch erleidet, erhält in anderer Strandgut. "



" The Kinks " - " Lost & Found " - 1987:





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