Brexit



Am Montagabend habe ich seit längerem, eher nach einer mehrmonatigen Abstinenz, mal wieder in die Quasselrunde von Frank " Frankie " Plasberg hinein geschaut. Er hatte sich den " Brexit " zum Thema des Abends gewählt. Und bis auf die notorische EU - Querulantin von Storch, deren AfD - Truppe ja europafeindlich eingenordet ist, haben die anderen vier Anwesenden verstanden, worum es bei dem geplanten Austritt der Engländer in Wirklichkeit geht. Dass die AfD - Granne hierzu eher sinnfreies Gewäsch von sich gab, liegt an ihrer Ahnungslosigkeit. Wer Merkel, die Flüchtlingspolitik und den Brexit in einem Satz erklärend vereint, hat den letzten Schuss nicht gehört.

Aber, gut, solche Auswürfe auf Klippschulniveau sind keine Neuheiten der rechtsradikalen Gurkentruppe in den Parlamenten. Das Verwerfliche daran ist: Die AfDler behaupten von sich selbst, sie seien im Gegensatz zu den anderen Parteien keine Lügner, obwohl sie nur Lügen verbreiten. Weshalb ihnen nicht nur Karrieristen, Feiglinge sowie Menschen von schlichteren Gemüt auf den Leim gehen.

Und just dieses Gebräu ist auch der Grund, warum sich England nach dem EU -  Austrittsvotum so heillos zerstritten zeigt.

Nachdem sich das EU - Parlament und die britische Premierministerin May in mühevoller Kleinarbeit über die groben Austrittsmodalitäten verständigen konnten, gab ihr am Dienstagabend das Unterhaus, in denen die Tories eine Mehrheit haben, eine krachende Rechte auf die Kinnspitze. Das daraufhin folgende Misstrauensvotum überstand die ergraute Frau May dann gerade so.

Das ist gelebte parlamentarische Demokratie?

Abseits des mit medialem Getöse begleiteten Prozedere in London, müssen sich jedoch einige Hunderttausend unmittelbar sowie Millionen mittelbar von der Austrittsentscheid betroffene EU - Bürger doch ernsthafte Sorgen um ihre Zukunft machen. Denn die Zeit drängt. Am 28. Februar 2019 könnte Schluss mit den Gesprächen und Verhandlungen sein. Es sei denn, die Kontrahenten einigen sich über eine Fristverlängerung für den Austrittstermin.

" Brexit means Brexit! ", tönte die Premierministerin noch vor einem Jahr im Parlament. Doch bislang haben ihre Spießgesellen und sie dazu noch nichts fassbares auf die Kette bekommen.
Da war die " Eiserne Lady " von mehr als 4 Jahrzehnten erfolgreicher. Sie verhandelte immer nach dem Grundsatz: " I want my money back! " und hatte damit Erfolg. Die Sonderwünsche, die dem Vereinigten Königreich von Seiten der EU eingeräumt wurden, umfassen einige Bücher. Die Moneten, die GB von dort abgefasste hat, sprengen die Grenze zu einer Billionen Englischer Pfund.

Der breite Wohlstand und die Bildung einer arrogant -  dekadenten Geldelite sind teilweise der EU - Mitgliedschaft zu verdanken, andererseits aber auch ursächlich für einen verfehlte Migrations - und Sozialpolitik und eine Spaltung der Gesellschaft.
Ob dieses sich nach dem Austritt großartig ändert, muss stark bezweifelt werden.

" Reisende soll man nicht aufhalten! " - Gewiss nicht, aber, wer Lokalgast war, muss danach auch seine Zeche zahlen. Und dieses haben jene 432 Unterhausabgeordneten noch nicht so richtig verstanden.



" Space Debris " - " Longo Ago " - " Elephant Moon " - 2008:





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