Am Ende der Saison wird abgerechnet



Es ist d wieder mal Montag. Der letzte Montag im Juni 2020. Draußen regnet es. Der Wetterbericht hatte bereits am Freitag dieses vorausgesagt. Der Himmel ist grau. So, wie es vielleicht in fünf Monaten auch der Fall sein wird, wenn die Vorweihnachtszeit mit viel Brimborium um uns – als möglichen Kunden – herum eingeläutet wird.
Danach wird sich das Jahr von jedem Menschen auf seine Weise verabschieden. Ein Jahr, dass als eines der denkwürdigsten in die Geschichte der Menschheit eingehen wird. Dieses liegt hauptsächlich an dem SARS – Virus, an „ Corona „, das für viele Erdenbürger einschneidende Veränderungen nach sich gezogen hat oder noch nach sich ziehen wird.

„ Corona „ war auch das all umfassende Thema für die Fußballfans, Zumindest ab März dieses Jahres. Ab da durften nämlich keine Bundesligaspiele, nein, überhaupt keine Sportveranstaltungen stattfinden. Die große Politik in Berlin und auch in den 16 Bundesländern hatte dieses bis auf unbestimmte Zeit untersagt.

Nach einer längeren Zwangspause aber, konnten zumindest die Berufsfußballer wieder ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dank einer so genannten Hygiene – Konzepts rollte der Ball in den drei Ligen wieder. Jedoch ohne Zuschauer. Das war sehr gewöhnungsbedürftig, denn die zu Hunderttausenden in die Stadien strömenden Menschen, die selbst ernannten Fans also, sie sind das Salz in der Suppe, die an jedem Spieltag gekocht wird. Ohne Zuschauer aber, kam keine richtige Stimmung für den TV – Konsumenten auf. Irgendetwas fehlte danach. Ob es nun die Gesänge sind, die Schmäh – und Hasstiraden der vielen „ Ultras „ oder der kehlige „ Toooooooooooooooor! „ – Jubel, der durch das Stadion donnert und der auch über die Außenmikrofone für den Glotzer im eigenen Wohnzimmer vernehmbar war. All jene bekannten Nebensächlichkeiten waren völlig verschwunden.

So dümpelte die unterbrochene Saison 2019 / 2020 dahin und bewegte sich langsam dem Ende zu. Ein Ende, dass für einige Vereine mit einem Erfolg verknüpft werden darf; für andere Mitkonkurrenten allerdings steht eine Pleite auf dem Papier.

Dieses trifft auch für meine Grün – Weißen aus Bremen zu. Auch wenn sie sich am 34. Spieltag durch ein 6:1 gegen längst in dem Niemandsland der Tabelle liegende Kölner den erhofften Sieg holen konnten, bleibt die Spielzeit damit die schwächste seit dem Wiederaufstieg  vor 39 Jahren. Das der Neuling Union Berlin dabei auch noch Schützenhilfe gegen Fortuna Düsseldorf leitete, die dazu auch noch das große Fracksausen bekamen, sei nicht nur am Rande erwähnt.

Nun muss der SV Werder Bremen für 2 Pflichtspiel nachsitzen. Und dieses nicht – wie erhofft oder vielleicht befürchtet – gegen den ewigen Rivalen aus Hamburg, den HSV, sondern gegen den FC Heidenheim aus Baden – Württemberg. Der HSV versagte im letzten Spiel der Saison auf ganzer Linie und unterlag im heimischen Volksparkstadion der Mannschaft aus Sandhausen gleich mit 1:5. Ein böses Erwachsen gab es damit für die Hanseaten aus Hamburg. Dabei waren die Voraussetzung für das Erreichen den Relegationsplatzes 3 mehr als gut, denn der Klub aus Heidenheim erlitt gleichzeitig gegen den Zweitligameister Arminia Bielefeld auswärts eine 0:3 – Schlappe.

Doch auch beim ruhmreichen Hamburger SV begann das Fracksausen. Die Mannschaft spielte, als hätten alle Profis Blei in den Knochen. Zudem waren einige Akteure geistig wohl nicht auf dem Platz. Die Angst vor dem Versagen machte sich mit zunehmender Spielzeit breit. Deshalb kam es so, wie es in solchen Fällen immer kommt: Der Gegner merkte dieses und spielte nun seine - wenn auch wenige - Stärken gnadenlos aus. Es reichte, um den großen HSV aus dem eigenen Stadion zu jagen.

Nichts da mit Relegationsspiele gegen den Nordrivalen aus Bremen.

Am Schluss des Spiels konnte der Hamburger SV selbst einem eingefleischten Werder - Anhänger eigentlich nur leid tun.

Was waren das noch für glorreiche Zeiten? Zum Ende der 1970er und Beginn der 1980er Dekade als dieser Klub die Liga dominierte. Als die Hofberichterstatter vom Norddeutschen Rundfunk, vornehmlich von NDR 2 mit Namen Günther Maletzko oder Karl - Heinz Kamman in ihren selbst gebastelten Kommentaren froh lockten: " Ist dieser HSV zu stark für die Liga? "

Da waren Weltklasse - Akteure in der Mannschaft. Keegan, die " Mighty Mouse ", Peter Nogly, Manfred Kaltz, der mit seinen " Bananenflanken " aus das so genannte Kopfball - Ungeheuer Horst Hrubesch ein Garant für Siege, Erfolge und eine grenzenlose Euphorie in der Elbestadt waren. Dann kamen eher durchschnittliche Jahre. Alsbald ging es erneut aufwärts. Bis in die erste Dekade des neunen Jahrhunderts und Jahrtausend war der HSV noch eine der starken Mannschaften in Deutschland und sogar Europa.
Dann ging es bergab. Personal - Querelen, eine verkorkste Personalpolitik, Intrigen, ständige Unruhe im Klubumfeld und in der Führungsetage sorgten für den Niedergang, der sich vor 2 Jahren mit dem Abstieg aus der Beletage endgültig manifestierte.

Bereits in der Spielzeit 2011 / 2012 zeichnete sich der schleichende Abstieg des  dreifachen Deutschen Meisters und mehrfachen DFB - Pokalsiegers ab.
In der Saison 2017 / 2018 musste Hamburg dann nach 55 Jahren Bundesligazugehörigkeit die Segel streichen. Die einst eingerichtete Stadionuhr, die die Zeit des HSV in der Fußballbundesliga anzeigte wurde abmontiert.

An der Elbe sinnierten die Verantwortlichen über einen kompletten Neuanfang. Der anvisierte sofortige Wiederaufstieg wurde indes in der Saison 2018 / 2019 nicht geschafft.

Auf in dieser, der " Corona " - Spielzeit hat es nicht funktioniert. 

Quo vadis, HSV?

Sicherlich sind die Gegner in der 2. Liga nicht unattraktiv. Doch neben Begegnungen gegen Düsseldorf, den VFL Bochum, Hannover 96, Darmstadt 98 oder den KSC sowie das Stadtderby gegen den FC St. Pauli, dürfte sich die Anzahl der Klubs mit wohl klingenden Namen, denn eher in Grenzen halten. Was natürlich nicht bedeutet, dass die Vereine, wieder SC Paderborn, Holstein Kiel oder auch Heidenheim ( sofern in der Klasse verbleibend ) keine starken Gegner sind.

In dieser 2. Liga steigen nun die Dresdner Dynamos erneut ab. Auch Wehen - Wiesbaden wird drittklassig. Ob es der 1. FC Nürnberg gegen den Qualifikanten aus dieser Spielklasse schafft, dürfte durchaus fraglich sein.

So verbleiben noch 2 komplette Spieltage in der 3. Bundesliga, in der der FC Carl Zeiss Jena sowie die SG Sonnenhof Großaspach als Absteiger bereits ermittelt wurden.

Freuen wir uns auf die nächste Spielzeit, dann womöglich wieder mit Fans und richtiger Stadion - Atmosphäre.  




PINK FLOYD  -  Fearless  -  Meddle  -  1971:







Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?