" Tschielp! Tschuip! Tschirp! "



Seit April treten sie wieder vermehrt auf, die Spatzen. Sie werden auch Haussperlinge genannt und zählen zu den Singvögeln.


https://de.wikipedia.org/wiki/Haussperling


So richtig kann sich mir diese - für mich wohlwollende - Einordnung des Haussperlings in die Unterordnung der Singvögel nicht ganz erschließen. Das nervige Gezeter, das eher eintönige Geschwitscher, das gleichlautende, immer fortwährende " Tschielp! Tschielp! Tschielp! ", es kann einen Bewohner, der von dieser Vogelart nahezu befallen wird, wahrhaftig auf den Kranz gehen.

Dieses umso mehr, denn die Spatzen nisten inzwischen wieder. Zunächst, so ab Anfang April, hatten sie zwischen den Dachsparren und der Regenrinne an der Rückseite des Hauses ihre Nester gebaut. Der Nestbau dauerte vielleicht eine Woche, verursachte entsprechenden Schmutz auf dem Balkon und war mit jeder Menge Gezeter verbunden.

Danach wurde es ruhiger. Die Spatzen, es waren 3 Pärchen, sie brüteten. Ab Ende April wurde es bis weit in den Mai hinein, so richtig laut. Eine wilde, wütende " Tschielp! Tschielp!Tschielp! " - Kanonade folgter der nächsten. Immer dann, wenn wir im Garten saßen, die bereits sehr warme Frühlingssonne einfingen und damit der bösen Tante " Corona " trotzten, feuerten die Spatzen ihre Mecker - Salven vom Dachfirst, der Regenrinne oder dem Schornstein aus auf uns herab.

Das wüste Gemecker sollte bedeuten: " Verschwindet! Wir sind hier! Wir wollen nicht, dass ihr euch da im Garten aufhaltet! ".

Dann wurde es zusätzlich auf dem Balkon wieder richtig schmutzig. Überall lagen kleine Federn, Strohreste und ähnliche Dinge sowie jede Menge Vogelkot auf dem Balkon. Ich musste deshalb mehrfach kehren. Dann und wann verfluchte ich die ungebetenen, aber weit vor uns wohnenden Gäste immer wieder.

Ab Ende Mai war dann plötzlich Ruhe. Kein lautes Gezeter, kein " Tschielp!Tschielp!Tschielp! - Gezwitscher, kein Schmutz mehr. Einfach Ruhe, nur Stille, pure Erholung.

Dass unsere anderen gefiederten Freunde zwischenzeitlich dafür umso lebhafter, oft sogar noch lauter wurden und ihren Gesang, der dabei der Partnersuche galt, rund um, aber auch innerhalb des Gartens ertönen ließen, störte mich eher wenig. Es war wohl klingend, was uns die Amseln, Drosseln und Meisen da an Tönen kredenzten. Eine wahre Erholung für die zuvor arg strapazierten Ohren.

Seit Ende der ersten Maiwoche nisten die Spatzen, die Haussperlinge, jetzt wieder an der zur Wohnstraße liegenden Hausseite. Sie haben mindestens genauso viele Nester gebaut. Hier zeihen sie die zweite Brut auf. Wenn ich in meinem Arbeitszimmer sitze, höre ich nicht nur ihren penetranten Gesang, dieses ewige " Tschielp! Schielp! Tschielp! ",sondern vernehme auch dumpfe Aufprallgeräusche, wenn die Spatzeneltern das Nest mit Nahrung anfliegen. Es geht dann dort hoch her. Stundenlang existiert eine störende Geräuschkulisse, ehe ich mich vom Schreibtisch fort bewege und das nervende " Tschielp! Tschielp! Tschielp! " nicht mehr hörbar ist.

Was für eine Erholung, welch unendlich große Wohltat für meine alternden Gehörgänge.

" Tschielp! Tschuip ! Tschirp ! ".

Könnte meine bessere Hälfte den Spatzen - Lärmpegel vernehmen, sie würde doch glatt denken, ich hätte mein " Krautrock - Radio " angestellt.

" Tschielp ! Tschuip ! Tschirp! "




BIRDS OF PARADISE  -  Vices & Virtues  -  Look Alive  -  2010:




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