Polizeiruf 110 aus Rostock: Die Irrfahrt der Hanse Kogge.

Zu den unendlichen vielen Krimis sowie Krimi - Serien zählt der " Polizeiruf 110 ". Bekanntlich ist diese ARD - Abendserie ein, inzwischen auf Modernität getrimmtes DDR - Relikt. Dieses Format spielt somit zum überwiegenden Teil in den Ost - Bundesländern, aber dann und wann auch in der bayrischen Landeshauptstadt. So als cineastisches Korrelat zu der ansonst gezeigten Tristesse der Provinz - Armut.

Seit 10 Jahren sind die beiden Kommissare Alexander Bukow ( " Charly " Hübner ) und Katrin König ( Anneke Kim Semrau )  als Ermittler in der Hansestadt Rostock tätig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Polizeiruf-110-Folgen

In der - eventuell als Jubiläumsfolge - am Sonntag ( 14. Juni 2020 ) gezeigten Krimi geht es um einen zunächst mysteriösen Todesfall. Eine einstige Sportlerin, eine Siebenkämpferin, wird im Rostocker Hafengebiet aufgefunden.

Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen von König / Bukow verdichten sich zunächst in Richtung Mord. Zumal König einige Minuten vor dem Tod der Sportlerin, dieser noch zur Hilfe gekommen war, als sie von zwei Kleinkriminellen belästigt wird. König bekommt dabei einen kräftigen Faustschlag ins Gesicht und geht KO.

Soweit, so einleuchtend.

Doch dann wird es wirklich hanebüchen. König bekommt wegen eines Jahre zuvor eher unvorschriftsmäßig aufgeklärten Mordfalls, der einem Unschuldigen, jedoch tatsächlichen Verbrecher angelastet wurde, psychische Probleme, weil der Einsitzende sie deshalb mit Gewissenskonflikten drangsaliert und König somit quält.

Was der NDR als federführender ARD - Sender aus jener abgedroschenen Geschichte sonst noch macht, ist als Ausgeburt eines Hirnrisses, denn auch nur sehr schwer verständlich. Warum König unter psychischen Problemen leidend, ausgerechnet weiter ermittelt, bleibt nahezu vollständig im Bereich der Märchen hängen.

Auch sonst ist die Folge mehr als fade schmeckende Mecklenburger Fischsuppe einzuordnen. Dafür spricht auch, weil es schlussendlich nicht um ein Tötungsdelikt sondern um einen Suizid gehen sollte.

Nun, die Grenzen der Belastbarkeit werden für den Zuschauer durch ein derartig unsinniges Handlungsszenario mehr als überschritten.


https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiruf_110:_Der_Tag_wird_kommen


Deshalb stellt sich - nicht nur - dem inzwischen Eisgrauen die permanente Frage, ob es Krimis gibt, die noch größeren Blödsinn auf die Mattscheiben in diesem, unserem von Mordfällen nur so voll gepflasterten Lande, projizieren ohne dass der Zwangsgebührenzahler eine anteiligen Rückforderungsanspruch wegen seelischer Grausamkeit geltend machen kann?

Einzig die Tatsache, dass wir für satte 3 Monate, also 12 Sonntagen, von neu abgedrehten " Polizeiruf 110 " - Folgen verschont bleiben, macht uns hoffnungsfroh. Vielleicht lässt Tante " Corona " so manches Hirn aus den fest geschlossenen Reihen der Gebühren alimentierten Protagonisten in diesem öffentlich - rechtlichen Fischfangbecken auf Realität umschalten. Der Tag wird kommen; die Hoffnung stirbt auch hier immer zuletzt!




PERCY TYRON SLEDGE  -  Sitting On The Dock Of The Bay  -  1966:









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