Hat der NDR auch einen handfesten Skandal zu verarbeiten?


 Es ist immer noch Sommer. Meteorologisch sind es noch 5 Tage, ehe dann die dritte Jahreszeit, der Herbst beginnt. So langsam verabschiedet sich damit auch die heiße Jahreszeit 2022, die für die Medien dieses Landes tatsgewiss keine heißen Themen hervor brachte. Abgesehen von dem Dauerthema " Ukraine - Krieg ", " Energie - Krise " und " Flughafen - Chaotik " gab es eigentlich nur den Skandal rund um den RBB, seiner raffzahnigen Intendantin Schlesinger und das gewollte Wegsehen und Ducken der übrigen, fürstlich bezahlten Apparatschiks in den Führungsebenen.

Nun soll im Zusammenhang mit diesem langjährig zelebrierten Schurkenstück der Ex - Mitarbeiterin des Potsdamer Senders eine weitere ARD - Rundfunk - und Fernsehanstalt den Ruf des Medienverbundes in den Misskredit gebracht haben. Der NDR, genauer gesagt, das Landeshaus dieses drei Länderverbundes in Kiel ist in die Schusslinie der Konkurrenz aus der schreibenden und erdichtenden Zunft geraten. Hier wittern die nur bedingt investigativ tätigen Damen und Herren aus den Reihen der außerhalb des Gebührenzwangs Tätigen einen neuen Fall von systemimmanenter Fehlbildung bei den Öffentlich - Rechtlichen ( ÖRs ). 

Konkret formuliert: Es soll um politische Einflussnahme durch Funktionsträger des Landesfunkhauses Kiel bei der Berichterstattung zu einem regionalen Politikskandal gehen. Dazu findet sich auf einer Seite des Internet - Nachrichtenvertriebs " Business Insinder " ( BI ), dieser Beitrag:

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/politischer-filter-klima-der-angst-ndr-redakteure-erheben-laut-vertraulichem-untersuchungsbericht-schwere-vorwuerfe-gegen-senderleitung-a/

Wenn von einem " Klima der Angst ", einem " politischen Filter " und von " Missständen " die Rede ist, könnte ein Leser vor dem Hintergrund des handfesten " Schlesinger - Skandals " beim " RBB " von einer weiteren Niederträchtigkeit bei den ÖRs ausgehen. Allerdings geht es hierbei primär nicht um Moneten und Selbstbereicherung wie bei Madame " Sparen ist in unserer DNA verankert " - Schlesinger, sondern um eine Variante von Zensur.

Solche Vorfälle und Vorwürfe sind nicht neu.

Bereits in den ersten Jahren der ÖRs hat es - abgesehen von der durch die so genannten Besatzungsmächte ( nur West ) installierten Kontrollmechanismen - eine politisch motivierte Form von Gängelung / Einflussnahme zu deren Berichterstattung gegeben. Dabei handelte es sich nicht um rechtlich legitimierte Formen der Untersagung / Verhinderung von Veröffentlichungen, wie sie in durch jene Schranken der " Freien Meinungsäußerung " in Artikel 5 Absatz 2 des Grundgesetzes vorgesehen sind, sondern es waren massive, durch Politiker eingeleitete Maßnahmen, mit denen diese missliebige Berichterstattung und Meinungsbildung verhinderten ( verhindern wollten ).

Angefangen von dem ersten Bundeskanzler Adenauer, dem die - mutmaßlich - zu eingefärbte ( SPD /  Opposition ) als allzu kritische Berichterstattung über seine Politik in den ARD - Rundfunkanstalten sowie dem Ersten Fernsehprogramm  nicht passte und er daraufhin einen eigenen TV - Sender gründete, der als CDU - Adenauer - Sprachrohr die erwünschte Lobhudelfunktion ( auch nach dessen Tod ) fortführte, über diverse CDU - Hetzkampagnen gegen bestimmte ARD - Sender ( WDR = " Rotfunk " ) bis hin zu einer politisch motivierten Zersplitterung ( beispielsweise des NDR  ) mittels stärkeren Regionalbezug ( CDU - Ministerpräsidenten Albrecht / Niedersachsen, Stoltenberg / Schleswig - Holstein ) sowie der Entlassung unerwünschter Mitarbeiter ( beispielsweise Henning Venske / NDR, Nikolaus Brender / ZDF  ) und / oder arbeitsrechtlicher Schritte ( Abmahnungen, wie bei dem Radio Bremen " Hansawelle " - Tätigen Christian Günther ), gab es weitere, nicht immer an einer Person festzumachende Behinderungen innerhalb der ÖRs.

Weil innerhalb der ÖRs, wie analog zu den staatlichen Institutionen, nicht selten Parteibuch und / oder politisch genehme Einstellungen eine gewichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, die Posten innerhalb des Apparats zu vergeben oder auf familiärer Ebene begründete Beziehungsgeflechte zu pflegen, um Moneten zu scheffeln und Karrieren zu fördern, gerät das System der ÖRs in schöner Regelmäßigkeit in einen gewissen Rechtfertigungszwang.  

Sicherlich könnte dabei ein Außenstehender von einem in sich geschlossenen Personenkreis mit beinahe inzestuösen Strukturen ausgehen, womit - wie in vielen Teilen der Gesellschaft und Wirtschaft auch - die Vitamin " B " - Spritze nahezu wundersame Wirkungen entfalten darf, wenn sie zur richtigen Zeit von der richtigen Person ( Vater, Mutter, Onkel, Tante, Schwager, Schwägerin usw. usf. ) appliziert wird; doch ÖR - System ist durchaus durchlässig. 

Oder, um es etwas anders zu formulieren: Die ÖRs sind schwer bemüht, den durch die privat und auf Profit erwirtschaften, getrimmte Meute der Kollegen und Kolleginnen erzeugten Dunstkreis aus Vetternwirtschaft, Staatsnähe ( die rechtsgewirkten Querdenker - und  andere braun - sowie hirnverbrannte Selbstdarsteller betrachten die ÖRs als Handlanger des Systems und belegen sie deswegen mit dem Begriff des " Staatsfunks " ) und korruptiver Postenschieberei zu verlassen und sich ein Saubermann - Image anzulegen. In den Zeiten der überall und im Nirgendwo bestehenden technischen Möglichkeiten eines Zugriffs auf Medien und Meldungen, dürfte dieses wohl auch zwingend erforderlich sein.

Wer dank der Inanspruchnahme der von den drei, das demokratische Gemeinwesen tragenden Säulen, die hier vorgegeben Wege zur Existenzsicherung voll ausschöpft und damit seine Existenz zu erhalten, muss sich dann auch die Einhaltung der von ihnen qua obiter dictum oktroyierten Verfahrensregeln halten; will heißen: ein Geflecht von grundrechtlich verankerten Aufgaben, das die ÖRs ummantelt, darf nicht durch einen selbst gefertigten Kokon ersetzt werden.

Und, was den aktuell über bestimmte Medien in die Öffentlichkeit kolportierten Fall von " Zensur ", ", " Förderung von Duckmäusertums " und " politisch motivierter Einflussnahme auf die journalistische Tätigkeit " im Landesrundfunkhaus Kiel angeht, sollte jeder Rezipient zunächst hinter fragen, von wem aus diese Anwürfe in das mediale Schlachtfeld geworfen werden.

Ein Blick ins all wissende Internet ergibt unter dem Suchbegriff "  Business Insider " durchaus Erhellendes. Bei dem Internet - Nachrichtenanbieter handelt es sich um eine in den Vereinigten Staaten von Amerika stammendes Unternehmen, dass seit 2015 zu 97 % der " Axel Springer SE " gehört. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Business_Insider

Im Kontext mit der von dem ehemaligen " BILD " - Chefredakteur seit jenem Jahr angestrengten, ja verzweifelten Suche, den durch das Internet mit verursachten, riesigen Leserschwund aufzuhalten, hat er seiner Grand Dame, der Patriarchin Friede Springer, den Aufkauf dieser US - Firma angediehen. 

Springer´s  - " BILD " und damit auch " BI " zählen deshalb nun gerade nicht zu den Exponenten wahrheitsgemäßer Berichterstattung, sondern lancieren wohl eher in den Bereichen der spekulativen Halbwahrheiten mit der Tendenz zur persönlichkeitsrechtsverletzenden Berichterstattung ( nur " BILD " ). Was allen Postillen und Erzeugnissen aus dem Hause Springer gemein ist, dürfte der Hang zur ungenierten Verbreitung von CDU - einst pech - schwarzem - Gedankengut sein.

Weil die politische Einflussnahme der Springer - Produkte aufgrund der Abkehr nicht nur jüngerer Menschen von den Printmedien zu digitalen Angeboten nahezu ungebrochen zu sein scheint, sieht sich der einstige Meinungsmacher aus Hamburg /  Berlin, weiter in die Enge getrieben. Die eigene Existenz scheint gefährdet. Da versucht der mit der Muttermilch eingesogene Springer´sche Zwang, der Meldung durch bewusstes Übertreiben, Hinzudichten und Auslassen von Fakten / Gegenargumenten, einen verkaufsfördernden Drive zu verpassen, seinen journalistischen Irrweg auch im allseits beliebten Netz zu beschreiten.

Nach dem Gusto: " Vorwärts Kameraden, es geht zurück ! " werden Artikel mit groben handwerklichen Fehlern von Hilfskräften abgefasst, deren Seriosität bereits beim Lesen weniger Sätze arg bezweifelt werden muss.

Ob dieses nun für den oben angeführten Beitrag gilt, wird sich vielleicht nie richtig aufklären lassen, weil die Relevanz dieses Berichts gen Null gehen dürfte. Dennoch hat der NDR als mit " Schmutz Beworfener " umgehend reagiert:

https://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/NDR-Stellungnahme-zum-business-insider-Artikel,transparenz162.html

Fazit: Heiße Luft, um beinahe nichts!  Hier soll zudem auf ein tatsächlichen Skandal beim RBB noch im Wege des Rundumschlags Einer drauf gesattelt werden. Typisch - Springer!


KVARTETTEN SOM SPRÄNGDE  -  Gänglet Frän Valhallawägen  -  1973:




   

 

       

   

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