Wenn der indigene Winnetou auf Iltschi in die Abendhimmel reitet.


Das mediale Sommerloch 2022 hat ja inzwischen so einige Nonsens - Themen hervor gebracht. Neben einem Braunbären, der als Grenzgänger bei Kufstein mindestens drei Schafe gerissen haben soll, der zudem - nachweislich - von Wildkameras erfasst wurde, scheint es aber bis in die zweite Septemberwoche ( dann endet auch hier bei uns in Bayern endlich die Ferien ) kein Thema zu geben, auf das sich die Medienmeute stürzen könnte, um es als Lückenfüller nutzen zu können. 

Die popelige Sylt - Hochzeit des Ministers Lindner lockte im heißen Sommer 2022 keinen schwitzenden Teutonen vom Baggerloch weg. Auch die Geschichte mit den Masken los in Richtung Kanada düsenden Kanzler Scholz und seinem handverlesenen Anhang, ist - bis auf die selbst ernannten Sittenwächter und schwarz angehauchten Schreiberlinge der " Heilbronner Stimme - als kein richtiger Aufreger erkannt worden.

So mäandert der Nachrichtenfluss eher schiedlich, friedvoll dem Sommer 2022 entgegen. Wäre, ja, wäre da nicht eine Meldung, die ich zunächst als Slapstick - Einlage in dieser tatsächlich Nachrichten armen Zeit erkennen wollte. Doch bei einer intensiveren Betrachtung dieser Meldung, die sich - zusammen gefasst - so liest:   

https://www.zeit.de/kultur/2022-08/winnetou-buch-verlag-ravensburger-auslieferung?dicbo=v2-0eab2fea9ae1c0b71efd86778fd800f3

wollte ich mit dem Kopfschütteln nicht mehr aufhören und mich als zweibeiniger " Wackel - Dackel " zur Verfügung stellen.

Junge, junge, bin ich schon in einem grenz - senilen Alter angelangt, dass ich bestimmte gesellschaftliche Zusammenhänge bei der Unterscheidung in " Böse " und " Gut " nicht mehr aufs Trapez bekomme?

Okay, dass die Karl May - Fantasiewelt und mit ihr deren Kultfiguren, wie " Old Shatterhand ", " Old Firehand ", " Old Surehand " oder " Old Wabble " und vor allem " Winnetou " bei den Generationen " Babyboomer " bis " X " beliebter und damit " in " waren als bei den ihr folgenden " Y " und etwa " Z ", wo sie eher als " mega - out " gelten dürften, ist mir schon klar, aber warum brüht der " Ravensburg Verlag " denn diesen Schmus aus den 1960ern wieder mit auf?

Ja, gut, ja, gut, ich sach´ma, hier spielt der eherne Grundsatz des " pecunia non olet " eine gewisse Rolle.So, wie es vor 50 Jahren , als diese Karl May - Buchverfilmungen zu einem wahren Kassenmagneten mutierten. Damals war aber anders und heute ist eben auch anders, weshalb sich jetzt immer noch ( oder gerade deswegen ) diese Frage stellt. Warum müssen " olle Kamellen " im modernen Gewande wieder in die High Tech - Kinos eingebracht werden? Fällt der hiesigen Filmbranche nix mehr ein? Oder befindet sie sich - wenn auch temporär - in einem Sommerloch?

Wehe, wenn die Yankees die rassistisch und voller sonstiger üblen Klischees nur so triefenden " Western " mit John Wayne und Konsorten in Form von 3 - D - Animationsfilmen wieder aus der Gruft des Unsehbaren gezogen werden! Reiten dann der Amerikaner ( dargestellt von dem lupenreinen Amerikaner John Wayne ) neben dem Indianer vom Stamme der Apachen ( per Animationstechnik aus den 1960er - Bildbänden der westdeutschen Karl May - Filme wieder zu den Lebenden zurück kehrenden Pierre Brice ) " Winnetou " schiedlich, friedvoll in den Abendhimmel? Der intelligentere Apache " Winnetou " dabei auf seinem edlen Ross " Iltschi "!



  



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