Der Fahrscheinautomat am Bahnhof Dresden - Plauen: Eine wahre Zumutung!



Der im 2 Jahrzehnt des 3. Jahrtausend in einem der vielen Industrieländer dieser Erde lebende Mensch hat so einige Annehmlichkeiten Er kann binnen Sekunden mit nahezu sämtlichen anderen Staaten des Planeten kommunizieren. Er kann diese in der Regel uneingeschränkt bereisen. Und es ist ihm sogar ermöglicht, aus diesen Ländern unwichtige oder ab und zu wichtige Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen.

Doch bei aller Modernität der Techniken im Leben eines, mit ihren Segnungen ausgestatteten Bürgers, ein solches Angebot birgt in sich viele Tücken und schafft gar Abhängigkeiten. Dann nämlich, wenn die Technik nicht funktioniert.

Mit den Tücken der Technik muss sich auch der privatisierte Staatsbetrieb Deutsche Bahn jeden Tag, jeden Monat und zur jeder Jahreszeit herum schlagen. Die Deutsche Bahn unterhält als Monopolist nahezu das gesamte Schienennetz in diesem, unserem , Lande und damit auch die vielen dazu gehörenden Bahnhöfe.

Weil auf diesen entweder nur noch oder - soweit es Hauptbahnhöfe sind - zusätzliche Fahrscheinautomaten installiert wurden, ist der Kunde dadurch von deren Funktionalität abhängig. Will heißen: Wenn der multifunktionale Automat nicht funktioniert, bekommt ein potentieller Fahrgast ein Problem. Steigt er dann in einen der DB - oder auch Konkurrenzzüge ein, ohne dass er zuvor einen Fahrschein eingelöst und abgestempelt hat, muss er den Zugbegleiter aufsuchen und einen Fahrschein nachlösen. Geht dieses aus irgendwelchen Gründen nicht, fährt der fahrscheinlose Gast schwarz und begeht damit gar eine Straftat. 

Wir Schwarzkittel nennen diese Erschleichen von Leistungen. Sie ist in § 265a StGB geregelt. Darunter fällt auch die Beförderungserschleichung. Dieses Strafgesetz ist längst zu einem Massendelikt verkommen und wird von der Justiz eher lax verfolgt. Wer ständig schwarz fährt und sich dabei auch noch erwischen lässt, muss jedoch mit einer Bestrafung rechnen.

Diese Gedanekn kamen mir, als ich am letzten Sonntag, den 5. August vor dem Fahrscheinautomaten auf dem Bahnhof Dresden - Plauen stand und diese Krücke sich permanent weigerte, mich eine bestellte Monatskarte von Dresden nach Chemnitz per Girokarte bezahlen zu lassen.
Auf dem Dialogfeld des Kartenlesegerätes stand: " Vorgang abgebrochen. Bezahlung aus technischen Gründen nicht möglich. Versuchen Sie es bitte später noch einmal oder nutzen Sie einen anderen Automaten ".

Ich kannte diese Mist schon. Bereits zwei Mal weigerte sich die alte Möhre an einem Sonntag eine Monatskarte per Girozahlung auszuspucken. Dieses war nun das dritte Mal. Da frage ich mich, warum die blecherne Wunderkiste keine Kartenzahlung bearbeiten kann?

Die Antwort hierfür liegt auf der Hand. Ab Samstagabend ist die Absteige Bahnhof Dresden - Plauen nahezu verwaist. Dann trifft sich dort die Zukunft Deutschlands. Besoffene Jugendliche, die Testosteron gesteuert, ihren Lebensfrust freien Lauf lassen und herum randalieren. Da wird schon mal der Automat besprüht, beklebt oder in anderer Weise malträtiert. Wer es schafft, pinkelt in den Kartenschlitz und verursacht dadurch eine " Betriebsstörung ".

Aber auch andere Straftaten fallen hier regelmäßig an. Das Lesegerät kann - wie auch immer - durchaus manipuliert werden, um darüber  illegal erworbene Daten von Karteninhabern zu verwenden. An einem menschenleeren Bahnhof bleibt dafür genug Zeit.

Warum auch immer, der Automat weigerte sich einen Kartenverkauf durchzuführen. Damit war auch klar, dass die nächste Möglichkeit nur der Dresdner Hauptbahnhof ist.

So fuhr ich nach dem Fußballspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Erzgebirge Aue los, um auf dem Gelände des Hauptbahnhofs die begehrte Monatskarte zu erwerben.

Während ich mich durch das Gewühle von ankommenden und abfahrenden " Flixbus " - Fahrgästen hindurch schlängelte, hatte ich immer noch die Begenung der nicht funktionierenden Automatenart im Sinn. Der Fahrscheinautomat in der Bahnhofshalle funktionierte tadellos. Warum nicht gleich so, ihr A... von der Bahn?

Beim Herausgehen aus dem gut gefüllten Bahnhof kaufte ich in der geöffneten " Rossmann " - Filiale noch ein paar Kleinigkeiten für die anstehende Arbeit im Keller. Und, so als Belohnung für die Mühewaltung, aus der Bäckerei - Filiale für uns Kuchen.

Dann zwängte ich mich erneut an Rucksack tragenden und Rollkoffer hinter sich her ziehenden, jungen Volk vorbei. Es ist eben Sommer, damit Hauptreisezeit. Wer jung ist, dazu viel Zeit und natürlich auch Geld hat, fährt ab. Hinein in ein Abenteuer, um etwas zu erleben. Älter werden ist später angesagt und dafür bleibt auch noch Zeit.
In gewisser Weise beneidete ich die jungen Damen und Herren mit ihrem Handgepäck und mehr. Ich hatte diese nahezu grenzenlosen Möglichkeiten des Reisens nicht. Geschweige denn, dafür die finanziellen Mittel.

Nun,ja, so einige versäumte Wünsche und Träume lassen sich auch im Alter nachholen.

Das Postive an der Massenbewegung in und um dem Dresdner  Hauptbahnhof war und ist aber, dass dadurch - zumindest temporär - das Durchschnittsalter unserer schönen Landeshauptstadt schlagartig um mindestens 10 bis 20 Jahre gesenkt werden kann.

Mit dieser erfreulichen Erkenntnis und der begehrten Monatskarte im Portemonnaie fuhr ich wieder Richtung Plauen, dorthin, wo sich der Fahrscheinautomat der Deutsche Bahn AG mit Sicherheit immer rnoch geweigert hätte eine Monatskarte von Dresden nach Chemnitz auszudrucken.

Eine Zumutung!



" Tripsichord " - " Short Order Stewart " - " The Trpsichord Music Box " - 1971:




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