Güterstandsschaukel



Wenn der Name Martin Winterkorn fällt, denken viele Bundesbürger an VW, die " Diesel - Affäre " und vielleicht die mehr als 10.000.000 Euro, die der einstige Vorstandsvorsitzende des Autogiganten aus Wolfsburg jährlich kassieren durfte.

Winterkorn ist längst kein VW - Mächtiger mehr, auch sein Nachfolger Müller wurde abgerufen , doch die Nachwehen des größten Wirtschaftsskandals der jüngeren deutschen Geschichte, sind bis heute in den Medien zu vernehmen.

Weil der Name Winterkorn eng mit dem Betrug an Millionen VW - Automarkenkäufer in Verbindung gesetzt wurde, erfuhr der gute Martin das, was vor ihm bereits Christian Wulff erleiden musste, er musste durch den medialen Fleischwolf, wo er ordentlich durchgedreht, dann nicht mehr unbeschadet heraus kam.

Da berichtete vor einigen Wochen die Springer - Postille " Bild am Sonntag " ( BamS ), dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen Winterkorn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittele.

Laut " BamS " soll der Ex - VWler in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 10 Mio. Euro von seinen Konten bei der " Sparda Bank " in Nürnberg abgehoben und auf ein Treuhandkonto seines Steuerberaters überwiesen haben. Von hier aus seinen die Gelder auf ein Zürcher Depotkonto geflossen, welches die Steuerbehörden der Ehefrau des Ex - Vorstandsvorsitzenden Anita zugeordnet werden konnte.

Die Eheleute Winterkorn hatten gegenüber dem Fiskus einen Wechsle der  Gütergemeinschaft angegeben. Von dem gesetzlich vorgesehenen Stand der Zugewinngemeinschaft hin zu der Gütertrennung und sodann wieder zu der Gütergemeinschaft zurück. Damit sollen mutmaßlich 560.000 Euro Schenkungssteuer vermeiden worden sein.Diese - wohl eher halb legale - Steuervermeidungsvariante wird unter den Fachleute als " Güterstandsschaukel " geführt.


https://www.wf-frank.com/detail/article/gueterstandsschaukel-zur-vermeidung-der-erbschaftsteuer-und-schenkungssteuer-1665.html


" BamS " witterte hinter diesem Steuertrick ein weiteres, angenommenes strafrechtlich relevantes Verhalten des vormaligen VW - Verantwortlichen. Doch hier ist das Springer - Blatt zu voreilig gewesen. Nicht Winterkorn könnte den Fiskus hintergangen haben, sondern - wenn überhaupt - dessen Ehefrau, die als Begünstigte des Geldtransfers zu betrachten ist.
Wenn die in die Schweiz geflossenen Gelder überhaupt als Schenkung zu bewerten wären, dann müsste nämlich die Ehefrau hierauf Steuern entrichten.

Bei aller Wut auf den Ex - VW - Boss, aber hier sollte die Kirche im Dorf bleiben. Nicht jeder Drecksack ist ein solcher, nur weil er jene Schlupflöcher im Rechtssystem für sich nutzt.


" Titanic " - " Sing Fool Sing " - " Seawolf " - 1971



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