Schlaflos am 18. August



Heute Morgen, so gegen 2.00 Uhr, stellte sich das Sommergewittern ein, dass unser geschasste Wetterpapast Kachelmann für die Region Dresden prophezeit hatte. Zunächst grollte es aus dem Nordwesten. Dann blitzte es in schönner Regelmäßigkeit. Der Garten erleuchtete binnen weniger Sekunden taghell. Dann prasselte der Regen los.
Dem schwülen Wetter am 17. August folgrte ein heftiges Sommergewitter.

Für mehr als eine Stunde schüttete es aus Kübeln. Plätschernd und glucksend leif das Wasser in unsere inzwischen leere Regentonne und von dort aus in deen Abfluss der Waschküche. Unser Kartenquartett fand sich nach und nach im Schlafzimmer ein. Hier fühlten sich die Stubentiger vor dem Gewitter sicher.

Doch an Schlafen war auch aus anderen Gründen nicht zu denken. Ein heftiger Wind hatte meine beiden Plasteplanen, die ich über unsere Baustelle Balkon gelegt hatte, längst zur Seite verschoben. Ich öffnete die Balkontür und hantierte mit dem Besenstil und rückte damit an den Planen herum, um sie wieder grade zu schieben.

Doch das war nicht die einzige Aufgabe an jenem frühen Gewitermorgen. Im Keller schoss ein Wasserschwall unter der Tür hindurch und floss gluckernd in den von mir geöffneten Gulli. Ich stellte den Rahmen eines Plaste - Kellerfensters vor das Türblatt und verhinderte so, dass zu viel Wasser in den Waschküchenraum lief und für eine Überschwemmung sorgte. Ein Hausarbeiter muss da improvisieren, wenn es um mögliche Schadenverhinderung geht.

Unsere Katze hatte mich begleitet. Sie mauzte ängstlich und spornte mich damit an, schneller zu arbeiten. Dann hatte ich die künstliche Sperre zwischen Wassertonne und Waschküchentür aufgebaut. Jetzt drohte keine Überschwemmung mehr.

Ich ging npchmals nach oben, um nach dem Balkon zu sehen. Draußen krachte es. Blitze zuckten durch die Nacht. Unsere Katze Nele schon Panik. Aus dem Stand sprang sie über eine von mir aus Wellpappe aufgebaute Barriere zwischen der Musikzimmertür und dem Flur und landete sich auf dem dortigen Teppich. Hier verkroch sie sich unter dem Tisch. Ich meckerte sie an, schob die Pappen zur Seite und verlangte von ihr, dass sie den Raum wieder verlässt.

Wie eine Fitschepfeil schoss Nele an mir vorbei und verkroch sich im Treppenhaus.

Draußen prasselte der Regen immer noch auf die ausgetrockneten Gartenflächen. Auf dem Rasen bildeten sich mittlerweile sogar Pfützen, Ich ah nach unserer Wassertonne, die voll gelaufen war. An Schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. Wir unterhielten uns fast eine Stunde lang, ehe ich wieder eindöste. Der Regen hatte aufgehört. Nur das Gluckern des laufenden Wassers aus dem Regenfallrohr war noch zu hören.

Gegen 7.00 Uhr wachte ich wie gerädert auf. Draußen herrschten trozu des abkühlenden Gewitters immer Temeperaturen um die 19 ° plus X. Als ich aufstand fühlte es sich wie in einer Sauna an. Immerhin war jetzt klar, dass ich am Abend nicht mehr den Wasserchlauch hinter mich her ziehen musste.

Nach einer fast schlaflosen Nacht, hätte ich mich dazu auch kaum motivieren können.

Während ich am frühen Nachmittag den Türrahmen des Musikzimmers strich, stellte ich mir dabei die Frage, wie es andere Erdbewohner bei derartigen Sommernächten mit dem Schlaf halten. Wenn die Temperaturen nur unwesenttlich absinken und  der Schweiß auch ohne Betätigungen schon aus den Poren läft?

Schlaflos, einen ganzen Sommer lang?



" Faithful Breath " - " Tharsis " - " Fading Beauty " - 1974:




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