Wacken´s Wackel - Dackel, Dresden´s Doll - Drolli, Abba´s Abarten
Seit Donnerstag, den 2. August 2018 steppt im schleswig - holsteinischen Dorf Wacken wieder der Bär. Zirka 75.000 Besucher belagern das dortige Freiluftgelände, um sich bis Sonntag zu vergnügen. Bein Bier, Bratwurst und Bumm - Bumm.
Was vor vielen Jahren als Treffen einiger Hundert Anhänger des Hevay Metal - Genres angefangen hat, ist mittlerweile zu einer industriellen Fertigungsmaschinerie für Kommerz - Kitsch und Kult ausgeartet. Die Musik spielt längst nicht mehr die Hauptrolle und von reinen Schwermetall - Klängen hat sich Wacken Galaxien entfernt.
Da las ich in einem dieser Nonsens - Nachrichtenportalen, dass sich eine Reihe von Metal - Fans bereits darüber beklagen, dass dieses, eigentlich ihr Festival zu einem reinen Rummelplatz verkommen sei.
Wenn der Volkssänger " Heino " sich dort die Ehre gibt und einen auf Metall - Opa mimt, mag das noch gerade witzig sein. Wenn aber Flitzpiepen, wie Otto ( bei allem Respekt, aber seine Zeit ist längst abgelaufen ) dort in Reinkultur den Blödsinn ablassen, dürfte der Spass irgendwo vorbei sein. Der jute Waalkes aus dem gegenüberliegenden Ostfriesland hat mit Heavy Metal soviel zu tun, wie seine Bilder mit Kunst. Aber: Es mag dann doch eben alles eine Frage des Geschmacks sein?
Vor allem aber des Kommerzes, der klingenden Münze und der medialen Selbstdarstellung.
So ist auch das Brimborium direkt vor der Haustür zu verstehen, dass all jährlich Tausende an das Elbufer der Landeshauptstadt treibt. Kaiser und sein " Kaisermania " sind zu einem Selbstläufer geworden. Der Hofsender wider der niveauvollen Unterhaltung, der MDR, übrträgt heute Abend ab 20.00 Uhr live. Warum also bei den sommerlich schwülen Graden sich die Kartoffelstampfer in den Bauch stehen?
Auch wenn ich diesem Event mehr als nur kritisch gegenüber stehe, muss ich meinen Respekt vor der Ausdauer des Roland Kaiser bekunden. Wer schafft es schon, ohne Stimme, guten Liedern und einem blendenen Aussehen, jedes Jahr einige Tausend Besucher anzulocken?
So steht zu befürchten, dass unser aller Roland K. selbst dann noch seine immer gleichen Lieder dem darbenden Volk kredenzt, wenn die Elbe schon längst kein Wasser mehr führt.
Von abgehalfterten Dinosauriern der platten Unterhaltung war auch in einem Bericht die Rede, der sich mit einer weiteren musikalischen Aufarbeitung der Pop - Schweden " Abba " befasst. Da wurde von einem erneuten Versuch gesprochen, das dazu gehörende Musikal " Mamma Mia " als Endlosschleife auf die Bühne zu bringen. Dabei warten deren Anhänger seit 36 Jahren auf einen erneuten Bühnenauftritt. Als Rentnertruppe, ohne Stimme, Kondition und mit den ewig gleichen, abgedudelten Stücken, die einem Schweden - Besucher, gefühlte 24 Stunden um die Löffel gehauen werden
Der Hintergrund allen Antriebs ist der schnöde Mammon, der an jeder Straßenecke auf sich selbst lauert. " Money Talks! "
So will das längst, mit Unterhaltungsmüll in allen Variantionen verdummte Volk immer wieder neue Unterhaltung konsumieren und sei es, dass das Alte einfach wieder aufgewärmt wird.
So darf der Wackel - Dackel Waalkes in Wacken werkeln, der Drolli -Rolli seine dollen Fans mit dem ewig wiederkehrenden Schlagerbrei abspeisen und der Schwedentrunk " Abba " in allen Abarten der platten Unterhaltung so lange auf den Bühnen dieser Welt herum tänzeln, bis auch der letzte Mohikaner ihren 70er Jahre Pop auf der vorletzten Reihe der Bühne in Niederhinterdusslingen mitsingen kann.
Geld stinkt dann eben doch nicht!
" Plastic Plastic " - " Somethin´ Stupid " :
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