Jo Nesbo´s " Schneemann " im Film völlig aufgetaut.



Wenn ein Buch ein si genannter Bestseller wird, wenn es also für den Autor und den Verlag ordentlich klingende Münze in den Kasten bringt, dann ist es oft üblich, dass dieser rfolg durch eine Verfilmung wiederholt werden soll. Das gelingt manchmal, einige Male weniger, aber durchaus öfters gar nicht.

Die Kriminalromane des Norwegers Jo Nesbo, ( https://de.wikipedia.org/wiki/Jo_Nesbø ) sind seit mehr als 10 Jahren ein Garant  für eine erfolgreiche Schreibkunst in dem Genre.

Nesbo veröffentlichte 2007 den mehr als 500 Seiten starken Roman " Schneemann ", der zu seinen bekanntesten Werken zählt. Dieser Kriminalroman wurde 2017 verfilmt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Schneemann_(Film)

Durch das abonnierte " sky " - Paket kamen wir in den Genuss, uns das Machwerk anzusehen. Meine bessere Hälfte, ein inzwischen bekennender Fan des Norwegers, hat mittlerweile eine Vielzahl seiner Werke, so auch den " Schneemann " gelesen. Sie kannte den Stoff, aus dem der Film ist, deshalb sehr gut.
So erheblich vorbelastet, schauten wir uns gestern den aufgenommen Streifen gemeinsam an. Okay, ich muss zunächst einräumen, dass mir viele " Krimis " am Allerwertesten vorbei gehen. In 99 von 100 erdachten oder vielleicht gerade so authentischen Fällen geht es um Mord, Eine Deliktsart, die in den mitteleuropäische, auch unseren Breitengarden, nicht gerade sehr häufig vorkommt. Die aktuelle PKS weist hierzu gerade mal .030 registrierte Morde ( § 211 StGB ) auf; davon entfielen auf unser Bundesland Sachsen 96, wovon 94 aufgeklärt werden konnten (_MordTotschlagToetungAufVerlangenSachsen%20(1).pdf ).

Doch die Mehrzahl der Autoren saugt den Stoff aus dem die Krimi - Träume sind hiervon.
So auch Jo Nesbo.
Egal, wir saßen jedenfalls vor dem Flatscreen und zogen uns den " Schneemann " rein.

Hmh, bereits nach einer halben Stunde blickte ich nicht mehr richtig durch. Wären nicht die unterstützenden Erläuterung meiner Frau herüber gekommen, hätte ich bei dem Handlungswirrwarr bald die Geduld verloren.

Der Meister - Kommissar, der Romanheld in Nesbo´s Werken, Harry Hole, hat es hier mit einem Serienmörder zu tun. Er meuchelt vornehmlich Frauen und zwar dann, wenn Neuschnee gefallen ist. Ein interessanter Aspekt hierbei ist, dass er den Opfer den Kopf abtrennt. Einige werden sodann den Ermittlern präsentiert, auch ein Leichnam in einer norwegischen Kühltruhe ist zu sehen.

Ja, gut. das sind für erfahrene Krimi - Anhänger olle Kamellen. Dennoch zeigt der Film die Gemeuchelten so, wie sie massakriert worden sind: ohne Kopf.

Leider gerät der Film dabei sehr bald ins typisch amerikanische Strickmuster und zelebriert die durchaus grausamen Kopf - Ab - Metzeleien in epischer Breite.

Dabei werden ganze Handlungsstränge ausgelassen, viele Abfolgen gekürzt, andere dabei nicht schlüssig zusammengefügt. De Film ist damit ein Torso, weil er die Psyche, die wichtigen Hintergrundinformationen für den Ermittler nicht herüber bringt.
Holt verkommt somit zu einem Wunderermittler.

Leider, leider, ist es kaum möglich, einen über 500 Seiten - Wälzer in nur kanpp 2 Stunden so zu verfilmen, dass es dem Rezpienten gelingt, sich in die jeweiligen Rollen der Beteiligten herien zu versetzen.

Schade, eigentlich!
Aber auch kein Einzelfall. Denn an schwerer literarischer Kost ist schon vor dieser Bruchlandung manch anderer Regisseur und Filmschaffende krachend gescheitert:


http://www.spiegel.de/kultur/kino/schneemann-eine-missglueckte-jo-nesbo-verfilmung-filmkritik-a-1173526.html





" Van Der Graaf Generator " - " Killer " - " H To He Who Am The Only One " - 1970:





Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Die Abenteuer des Harry H. stehen hier auch vereinzelt im Regal. Und oft isses so, dass Filme gelesene Bücher nicht erreichen. Kino und Kopfkino haben doch verschiedene Funktionen. ;o)
Lobster53 hat gesagt…

Ja, leider! Was die Filmschaffenden nicht davon abhält, es immer wieder zu versuchen. Der nächste " Nesbo ist wohl schon angedroht!

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