Mehrfamilienhaus mit 16 Wohneinheiten


Das Leben kann auch Veränderungen beinhalten. Vor mehr als einem Monat informierte mich der Nachbar, dass auf den drei vorgelagerten Grundstücken die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 16 Wohnungen geplant sei. Dazu legte er mir einen so genannten Vorbescheid vor, der nach der Sächsischen Bauordnung an den jeweils betroffenen Nachbarn zugestellt werden muss.

Von diesen Bauplänen hatte ich bereits zu Beginn des Jahres erfahren, denn ein weitläufiger Nachbar zeigte mir ein Kündigungsschreiben zu einer von ihm gemieteten Garage, die innerhalb eines, hier durchaus geläufigen Garagenhofs, ausgesprochen worden war.

Auch dieses Relikt aus den DDR - Zeiten wird sukzessive liquidiert. Garagenhöfe sind wohl nicht mehr zeitgemäß? Wie dem auch sei, dieser Komplex soll dem Mehrfamilienhaus weichen, in dem - so der Inhalt des eingereichten Bauantrags - später 16 Wohnungen vermietet sein könnten.

Wohnraum ist auch in Dresden längst zu einem knappen Gut geworden. Dieses liegt nicht nur an den vielen Geburten hier, sondern eher an der sich verändernden Bevölkerungsstruktur. Es gibt immer mehr Single - Haushalte. Das erhöht die Wohnungsnachfrage. Auch die Altersstruktur verändert sich, denn mit dem Zuzug jüngerer Menschen, wie beispielsweise Studenten, wird mehr bezahlbarer Wohnraum nachgefragt.

Da dürfte es von Vorteil sein, wenn solche Bauten, wie das Mehrfamilienhaus, direkt vor unseren Nasen, geschaffen werden.

Doch, wo es Vorteile geben könnte, lassen die Nachteile nicht sehr lange auf sich warten. Deshalb schaute ich gespannt auf die in dem Bauvorhaben bezeichneten Grundstücke. Doch: Es tat sich nichts. Sicherlich sind seit der Zustellung des Bauvorhaben - Vorbescheids erst 5 Wochen vergangen, doch demnächst steht der Herbst vor der Tür. Und danach folgt erneut der Winter. Und dann baut kaum ein Mensch.

So kann es durchaus sein, dass die Straßensperrung, der Lärm und Schmutz, der mit solchen Aktionen einher geht, uns dann doch erspart bleiben wird, weil wir möglicherweise längst nicht mehr in der Nähe der betroffenen Grundstücke wohnen.

Wie gesagt, das Leben bedeutet Veränderungen und diese sind zwar manches Mal planbar, vorher sehbar und hinnehmbar, aber eine Großbaustelle über viele Monate und mehr, zählt wohl eher nicht dazu.

Immer wenn ich an diesen Grundstücken vorbei gehe, fällt mir der englische Spruch ein: " What works? "       -  " Nothing works! "


Frank Zappa feat. Capt. Beafheart - " Willie the pimp " - 1969:




        

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