Fledermäuse auf dem Mond
Die Nachrichtenindustrie produziert tagtäglich Tausende an Meldungen, deren Sinnhaftigkeit, so manchen kritischen Zeitgenossen sich nicht wirklich erschließt. Dazu kommen noch die unzähligen" Fake News ". Jene Märchen, Halbwahrheiten und Lügengeschichtren, die im Netz ununterbrochen verbreitet werden.
Da nahezu jeder, der einen Web - Zugang hat und ein dazu benötigtes Medium zu bedienen im Stande ist, seinen Mumpitz dort, oft auch unter Außerachtlassung der rechtlichen Schranken, verbreiten darf, werden Dem schlechten Geschmack und dem Verbiegen von Tatsachen sind dabei keine Schranken gesetzt.
Da las ich kürzlich im " SPIEGEL " ein Interview mit dem Chefredakteur des US - Medienkonzerns " Bloomberg ", in dem er als abschreckendes Beispiel für die oft niveaulosen und erfundenen Beiträge im Netz, die von dem bvon 1835 bis 1950 existierenden, amerikanischen Krawallblatt " The New York Sun " in die Welt gesetzte Lüge, dass auf dem Mond fledermausartige Menschen existieren würde, anführte ( Vgl. " DER SPIEGEL ", 35 / 2018, S. 70 ff ).
John Mickleswaith, der in dem " SPIEGEL " - Gespräch über andere Auswüchse in der modernen Informationstechnik des digitalen Zeitalters sich ausließ, benannte diese dreiste Lügengeschichte als Stuss ( https://www.gegenfrage.com/leben-auf-dem-mond/ )-
Der Nachteil eines Berichts, Kommentars oder einer schriftlichen Ausarbeitung, aber auch eines gefakten Videos, Films oder einer Tonaufzeichnung gegenüber den damaligen Zeiten liegt darin, dass das Netz in der Regel nichts vergisst. Also auch solcher geistige Sondermüll über Jahre, Dekaden, ja, sogar für immer, nach recherchierbar bleibt. Früher wurden alte Printmedien gesammelt und als Altpapier weiter verwendet. Nur in ausgewählten Fällen archivierten Menschen diese. Danach erfolgte unter den Barbaren im brauen Look die Bücherverbrennung, in den folgenden Diktaturen mit rot lackierten Stiefeln und Klassenkampfparolen gab es ( in Ausnahmen auch in den so genannten demokratischen Ländern des selbst ernannten Westens ) zudem die staatlich kontrollierte Zensur sowie die beiderseitige Gesinnungsschnüffelei.
Doch all dieses ist nichts gegenüber den heutigen technischen Möglichkeiten der Meinungsmanipulation.
Allerdings werden derartige, frei erfundene, veröffentlichte Hirnschisse, wie jener aus der " New York Sun " (https://de.wikipedia.org/wiki/New_York_Sun_(1833–1950) vom 25.08.1835 gerne zum Anlass genommen, um über die manipulativen Möglichkeiten und Eigenschaften der Medien vom Leder zu ziehen.
Einschränkend sollte jedoch dabei nicht unerwähnt bleiben, dass Lug und Betrug auch zum Handwerkszeug vieler Protagonisten in anderen Lebensbereichen zählt.
Fledermaus ähnliche Wesen auf dem Mond? 1183 Jahre danach ist diese Geschichte längst als dreiste Lüge entlarvt und auf die riesige Müllhalde der als " Fake News " eingeordneten Nachrichten geworfen worden. Geblieben ist jedoch die permanente Gefahr von solche, gewollt manipulierten Meldungen beeinflusst und gesteuert zu werden. Das Internet stellt dabei nur eine weitere, eine hoch innovative und effektive Variante dar.
" Moon Duo " - Killing The Time " - 2010:
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