Köthen´s Köter

Die längst überbevölkerte Erdkugel mit ihren inzwischen 7, 5 Milliarden Menschen lässt sich - grob besehen - aus drei Teilen zusammensetzen: Arm - Wohlhabend - Reich. Die erste Kategorie umfasst wohl 80 % dieser Menschen; die zweite in etwa 15 %  ; der Rest entfällt auf die Kategorie Reich.
Zwischen Arm und Reich gibt es - allerdings nur in der Theorie - einen ständigen Konkurrenzkampf. Zwischen Wohlhabend und Arm allerdings mehr als nur dieses.

Deshalb versuchen viele Arme aus jenen betroffenen Ländern dorthin zu wandern, wo es Wohlhabende gibt und möchten sich dadurch ein Stückchen jenes riesigen Wohlstandkuchens abholen. Doch: Diese armen Erdenbürger werden nicht zu und in die wohlhabenden, die Industrieländer gelassen.

Kommen sie dort dennoch irgendwie an, werden viele von ihnen an die großen Fleischtöpfe erst gar nicht heran gelassen. Sie werden gegängelt, diskriminiert und geächtet.

Zudem müssen diese Migranten einen so genannten Kulturschock verkraften. In den Industrieländern funktionieren Wirtschaft und Gesellschaft anders. Es hat sich dort eine völlig fremde Kultur entwickelt, die zudem längst aus den Fugen geraten ist. Nichts ist dort beständig. Nicht ein mal der Glaube an Einen da oben.

Da gab es am Sonntag, den 9. September in der beschaulichen Stadt Köthen, im sachsen - anhaltischen Landkreis Anhalt - Bitterfeld einen Streit zwischen einigen Männern, davon zwei Asylbewerbern, auf einem dort gelegenen Spielplatz. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung starb einen 22jähriger Mann. Nach dem instrumentalisierten Tod eines Mannes während des Chemnitzer Stadtfestes war schnell klar, was jetzt in Köthen folgen würde.

Ein zusammen getrommelter Haufen Neo - Faschisten und selbst ernannte besorgte Bürger zogen durch die Straßen und zelebrierten einen Trauermarsch, der allerdings nur teilweise ein solcher war.
Da stellt sich dem politisch interessierten Außenstehenden zumindest die unverfängliche Frage: Wem nutzt das? "

Auf jeden Fall dem rechtsradikalen Berufsdemonstranten, die sich nicht dafür zu schade sind, zusammen mit ihren feinen Kameraden aus anderen Bundesländern aufzumarschieren,um Schwachsinn zu verbreiten.
Unterstützt wurden die Vereinfacher von jenen Einfachgestrikten, deren Leben sich auf das Einfache reduzieren lässt.

Sicherlich war es eine schwere Straftat, die den drei mutmaßlichen Tätern zur Last gelegt wird. Weshalb nun das Trio auch in Untersuchungshaft sitzt. Von woraus sie sich später der gerichtlichen Verantwortung zu stellen haben und nach Verbüßung der hohen Haftstrafen in ihr Geburtsland abgeschoben werden.

Daraus aber verallgemeinernde Rückschlüsse auf die damalige Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ziehen zu wollen, ist dämlich.
Und auch die Erklärungsversuche des CDU - Landrats Uwe Schulze vor laufenden Kameras waren es. Schulze, der selbst zurzeit mit Muter Justitia zu kämpfen hat (  https://www.mz-web.de/landkreis-anhalt-bitterfeld/aerger-um-schulsozialarbeiterin-ermittlungen--untreue-verdacht-gegen-landrat-schulze-29713980 ), versuchte sich in einer Verständnisrolle gegenüber dem aufgebrachten Wutbürgern und ihren faschistischen Einheizern.

Köthen´s Köter jaulten auf und forderten endlich Politik für den Bürger zu machen. Will heißen: Mehr Polizei, mehr Kontrollen und härtere Strafen sowie konsequentes Abschieden der kriminellen Ausländer in diesem, unserem, Lande.

Leichter gefordert als umgesetzt. Denn unter den schwarzen Regierungen ist auch dort die Polizei zusammen geschrumpft und kaputt gespart worden. Es gibt jenes Personal dort nicht und schon gar nicht in Köthen.

So werden die braune Straßenköter auch weiterhin in Chemnitz, Köthen und dort, wo demnächst wieder ein ähnlicher Fall sich abspielen wird, auf die dunklen Straßen gehen und lauthals herum brüllen: " Wir sind das Volk ". Wau, wau, wau!



" Procol Harum " - " A Salty Dog " - Live 1971:




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