Holzaktion mit Holzauktion

Es ist Herbst geworden. Der heiße, trockenen Sommer war lang genug. Nun heißt es, für den kommenden Winter Vorsorge treffen.
Wer dann nicht frieren möchte, sollte sich so langsam mit Brennstoffen, soweit diese nicht aus der Gas - oder Stromleitung entstammen, eindecken.

Deshalb hatte meine bessere Hälfte schon vor einigen Wochen bei dem Holzhof in Dresden eine Online - Bestellung über 6 Raum - oder Schüttraummeter Brennholz gestartet. Nach einer langen, für einen Kunden, viel zu langen Zeitraum, kam endlich eine Rückmeldung der Dresdner Firma. Nein, soviel vorgelagertes Kamin - oder Brennholz sei zurzeit nicht lieferbar. Nein, einen konkreten Liefertermin könne man auch nicht benennen. Nein, auch eine Preisgarantie sei nicht möglich. Der mir bekannte Geschäftsführer des Holzhofs fragte zudem höflich an, ob wir nicht doch Interesse an einem anderen Warenangebot hätten, wobei er auch dieses nicht konkret benannte.

Nun, ja!

Meine bessere Hälfte war not amused und zog die Bestellung wieder zurück. Danach versuchten wir es bei einem anderen Lieferanten, der vor einigen Jahren bereits Kaminholz geliefert hatte. Es war ein Einzelunternehmer aus dem Großraum Dresden.

Hier schien das Bestellverfahren besser zu funktionieren. Der Lieferant sagte sogar für September einen Termin zu und bestätigte uns den Auftrag. Soweit, so theoretisch.

Die Crux eines Einzelunternehmers, eines Freischaffenden, des Selbständigen nennt sich - so ein Kalauer aus dem Volksmund - " Selbst und Ständig "! Da bedarf es nicht nur eines Vermögens, das ausgeübte Geschäft, sein angebotenes Gewerke, die ins Netz gestellte Dienstleistung, exakt zu takten, dabei noch den Überblick zu den Kundenaufträgen zu behalten und das gesamte Ganze zu organisieren. Solche Fähigkeiten, gepaart mit einem kaufmännischen Grundverständnis sind nicht Jedem gegeben.

Nach einigen Tagen erhielt meine bessere Hälfte eine Mail von den Holzlieferanten. Deren Inhalt sich auf zwei Sätze reduzieren lässt. Der " Holzwurm " könne die 6 Raummeter vorgelagerten Holzes doch nicht vor der Haustür abkippen. Er bot statt seiner, die gleiche Menge frisch geschlagener Buche, Eiche und Birke zu einem 100 Euro höheren Preis an! Aber, hallo! Geht´s noch?

Meine bessere Hälfte spielte Rumpelstilzchen. Sie zeterte, fluchte, stieß Verwünschungen in Richtung des Anbieters aus und am folgenden Freitagvormittag einen dritten Holzhändler an. Der erschien ihr sehr kompetent. Sagte glatt zu, die Liefermenge zu garantieren und vereinbarte mit ihr bereits einen Termin.

Gestern klingelte es gegen 13.00 Uhr an der Haustür. Der Holzlieferant stand vor derselben und wollte die erste von zwei Fuhren abkarren. Er war von Equipment aus betrachtet, sehr gut bestückt. Vor der Baustelle Garageneinfahrt, stand eine silbergrauer, neuwertiger " BMW X3 " und ein Alu - Anhänger mit Kippvorrichtung, auf dem sich das 33cm Scheit - oder Kaminholz befand. Es sah, rein optisch betrachtet, sehr trocken aus. Der sportlich adrett gekleidete Mittfünfziger zelebrierte seinen Einsatz gekonnt. Er manövrierte seinen teuren " BMW " exakt und geschickt so, dass der Hänger seitlich auf dem Gehsteig stand. Er öffnete die Verriegelung des längsseitigen Aufbaus. Dann betätigte er mit einer ausholenden Handbewegung die elektronische Tastatur der Hubeinrichtung. Der Hänger bewegte seine Bodenplatte in Richtung Himmel. Das gespaltete Holz rauschte auf den Gehsteig.

Kurz danach stand der " Holzwurm " vor dem Tor, bat um einen Kugelschreiber, da er seinen vergessen habe und zeichnete mit diesem, schwungvoll den Erhalt von 300 Euro Anzahlung ab. Er käme Morgen gegen 15.00 Uhr mit der nächsten Fuhre wieder. Das war´s!

Ich rief meine bessere Hälfte an und erklärte ihr, dass die Teillieferung eingetroffen sei. Das bedeutete: Heute am Nachmittag könnte die Holzaktion fort geführt werden.

Wir karrten und stapelten, wie immer arbeitsteilig, die Schnittholzmenge zum und in den Holzstand. Den hatte ich einen Tag davor bereits ausgeräumt, ausgefegt und größtenteils vom wuchernden Efeu befreit.

Ich hatte neben der neuen, der am Sonntag montierten Schubkarre, auch den alten Metall - Esel aktiviert. Es sollte schneller gehen. 3, 2 Schüttraummeter Kaminholz sind nun wahrlich kein Pappenstiel. Um 18.30 Uhr spielt Werder, zu Hause gegen Hertha BSC Berlin. Bis dahin muss die Holzaktion beendet sein!

Sie war es und meine Grün - Weißen gewannen. Mit 3:1! " Holzwurm ", wat willsté mehr?

So dann:

Sir  Eric  " Clapp " Clapton - " Knock On Wood " - " Behind The Sun " - 1985: